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Es werden Posts vom Juni, 2018 angezeigt.

Sprach Gott im Alten Testament schneller zu Betern?

"Im Gewandbausch schüttelt man das Los, aber all seine Entscheidung kommt vom HERRN." Sprüche 16, 33. "Pastor, im Alten Testament haben die Leute Gott etwas gefragt und dann heißt es oft gleich „Und der Herr sprach.“ Quasi sofort. Ohne Anlaufzeit. Ich möchte, dass der Herr auch zu mir so schnell spricht. Wir leben doch im besseren Bund. Warum sprach Gott im alten so viel schneller?" Gott gab damals Entscheidungen durch das Werfen von Losen, deshalb ging das so schnell. Der Hohepriester trug dazu extra die sogenannten Urim und Thummim in einer Tasche auf der Brust seines Priestergewandes. (2 Mose 28, 30). Auch der Dienst der Priester im Heiligtum wurde ausgelost. Dazu wurden Steine mit den Namen der Dienstkandidaten in ein Gefäß getan, das man dann schüttelte, bis ein Stein herausfiel. Wenn jemand eine Entscheidung von Gott suchte und vom Priester das Los werfen ließ, aber Gott antwortete ihm nicht, dann wollte einfach kein Losstein herausfallen, s

Kaiser Konstantin: Gut oder böse?

"Saul, Saul, was verfolgst du mich? Es ist hart für dich, gegen den Stachel auszuschlagen." Apostelgeschichte 26, 14. Der römische Kaiser Konstantin ist für viele Christen eine ambivalente Figur. Er war es, der im Februar 313 AD in Mailand endgültig die Verfolgung des christlichen Glaubens untersagte: „In gesunder und richtiger Erwägung haben wir den Beschluss gefasst, dass keinem Menschen versagt werden soll, nach freier Wahl sein Herz jener Religion zuzuwenden, die er selber für die richtige hält…“ In dem gleichen Edikt befahl er weiter, alles Eigentum und alle Stätten, die Rom den Christen im ganzen Reich weggenommen hatte, ohne weiteres zurückzuerstatten. Unter ihm gedieh die Gemeinde und das Christentum wurde nach und nach zur Staatsreligion—was natürlich dazu führte, dass die Kirche sich nun mit völlig anderen Problemen konfrontiert sah den ersten drei Jahrhunderten ihrer Existenz. Hatte sie früher mit Armut und Verfolgung zu kämpfen, so sah sie sich nun mit Re

"Herrschaft des Unrechts"

"Siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da werde ich dem David einen gerechten Sproß erwecken. Der wird als König regieren und verständig handeln und Recht und Gerechtigkeit im Land üben." Ich entnehme der Presse, daß zur Zeit ein Machtkampf zwischen der Kanzlerin und dem Innenminister tobt. Die Streitpunkte waren mir nicht völlig klar, bis ich las, daß es um absurde Dinge geht wie beispielsweise das hier: Abgelehnten Asylbewerbern, die mit Einreiseverbot belegt sind, soll die Einreise nach Deutschland verweigert werden. Das muß man zweimal lesen, denn es klingt irgendwie schräg. Es ist fürs Kanzleramt also ein Problem, daß man geltendes Recht anwendet—sofern es Ausländer betrifft, die mit einem Einreiseverbot belegt sind. Das heißt konkret: Asylschwindler, Kriminelle und sonstige Abenteurer sollen trotz ihres Einreiseverbots wieder Einlaß in den hiesigen Sozialstaat finden und hier die Leute beglücken, und niemand darf sie an ihrem illegalen Eindringen hindern, sch

Fünf Arten von Gemeinde, Teil 2

"Pläne scheitern, wo keine Besprechung ist. Wo aber viele Ratgeber sind, kommt etwas zustande." Sprüche 15, 22. Hier also Teil 2, die Fortsetzung der Mittwochspredigt von letzter Woche, die sich mit dem Phänomen der Unterschiedlichkeit von Gemeinden befaßt hat. Sie ist mehr etwas für Pastoren und solche, die das geheimnisvolle Gebilde namens Gemeinde besser verstehen wollen. Pastoren setzten in ihren Gemeinden Prioritäten, die ihrer Persönlichkeit angemessen sind. Ein Pastor und Lehrer setzt andere Schwerpunkte als ein pastoraler Evangelist. Der eine will Menschen in Erkenntnis und Reife führen, ("Mein Volk kommt um aus Mangel an Erkenntnis!" Hosea 4, 6), der andere will Sünder zum Herrn führen. Reife? Überflüssig, solange es noch verlorene Seelen zu retten gibt. Jemand aus einer Familiengemeinde mit einem Teddybären als Pastor wird eine Lehrgemeinde eher als kalt empfinden. ("Niemand kümmert sich!") Umgekehrt kann es sein, daß jemand aus einer Lehr

Informativer Abend mit dem Professor

"Eisen wird durch Eisen geschärft, und ein Mann schärft das Angesicht seines Nächsten." Sprüche 27, 17. Professor Dr. Vishal Mangalwadi hat gestern in der FOS einen interessanten Vortrag zum Thema „Schafft der Westen sich selber ab?“ gehalten. Es waren rund 180 Leute aus dem akademischen und christlichen Milieu in die Aula gekommen um diesem indischen Philosophen, Theologen und gläubigen Christen zuzuhören, wie er den Westen an seine biblischen Wurzeln erinnert. Gute Freunde waren da. Ich saß neben Pastor René Stebani von der Biblischen Gemeinde Schweinfurt. Vielen Dank an Pfarrer Kelber, der diesen Besuch organisiert hat. Hinterher hatte ich das Privileg, noch ein wenig mit dem Professor und anderen interessanten Personen zusammenzusitzen und mich auszutauschen. Als wir dann heute Morgen gemeinsam frühstückten und über Gott und die Welt redeten, ließ mich der Professor wissen, dass er dabei sei, ein Nachfolgebuch zu seinem enorm wichtigen „Buch der Mitte“, das

Mangalwadi in Schweinfurt!

"O Land, Land, Land, höre das Wort des HERRN." Jeremia 22, 29. Deutschland ist derzeit gerne "bunt"! Man liebt die Vielfalt, ist inklusiv eingestellt, tolerant, weltoffen und multikulturell. Man verachtet den Westen ein wenig, weil er so alt und weiß ist. Man feiert den farbigen Unterschied als Bereicherung, vor allem, wenn er aus dem malerischen Orient kommt. Da trifft sich folgendes gut: Heute abend ist Prof. Dr. Vishal Mangalwadi, indischer Christ, Sozialreformer, Politiker, Philosoph und Theologieprofessor, in Schweinfurt. Er hat phänomenale "Das Buch der Mitte" geschrieben. (Den englischen Originaltitel finde ich besser: "The Book that made your World.") Ich bin ein großer Fan. Denn er als multikultureller Bereicherer (in seinem Fall stimmt das tatsächlich) führt seinen Hörern die geschichtliche Wahrheit vor Augen, leuchtet dem glaubensvergessenen Westen ordentlich heim und sagt den Westlern, warum ihre Kultur zur weltweit führenden,

Von der Wichtigkeit des Buschtelefons

"Ein Tag sprudelt dem anderen Kunde zu, und eine Nacht meldet der anderen Kenntnis—ohne Rede und ohne Worte, mit unhörbarer Stimme. Ihr Schall geht aus über die ganze Erde und bis an das Ende der Welt ihre Sprache." Psalm 19, 3-5. "Pastor, ich betrachte mich als Mitglied deiner Gemeinde, obwohl ich weit weg wohne und dir nur im Internet folgen kann. In deiner neuen „Predigt der Woche“ sagst du, dass man am effektivsten evangelisiert, indem man Besucher in die Gemeinde mitbringt. Das geht bei mir aus offensichtlichen Gründen nicht. Was mache ich, wenn ich auch einen Beitrag leisten will?" Nun, du kannst Verwandte, Freunde und Bekannte auf Online-Predigten, die dich besonders angesprochen haben, hinweisen. Da ist sicher was für sie dabei. Momentan hören auf YouTube zwischen 400 und 600 Personen täglich eine dieser Online-Botschaften. Zu jeder Tages- und Nachtzeit. Ich habe mit Menschen geredet, die dadurch zum Glauben an Jesus gefunden haben, die Taufe im

Trump, der Zoll, die Strafe und die Lücke in der Presse

"Im Recht scheint, wer in seiner Streitsache als erster auftritt, bis sein Nächster kommt und ihn ausforscht." Sprüche 18, 17. Seit einiger Zeit entnehme ich der Presse, dass US-Präsident Trump „Strafzölle“ auf bestimmte europäische Waren verhängt hat. Ein hartes Wort, nicht wahr. Das sei schläächt. (In der Tat. Ich als Freihandelsfan mag Zölle auch nicht). Warum genau er das tat, war den Artikeln jeweils nicht wirklich zu entnehmen. Die waren stets so geschrieben, als habe der pöhse, pöhse Mann aus einer seiner schlümmen Launen heraus beschlossen, die Europäer zu „bestrafen“, einfach weil er das kann, fies ist und nicht an den Welthandel glaubt. Weil er etwas gegen Europäer hat. Und Kanadier. Und andere Verbündete. Einfach weil er Trump ist. Heute endlich hat sich ein Journalist erkühnt, (nicht ohne rhetorische Verrenkungen), und die Gründe für Trumps miese Laune schwarz auf weiß wiedergegeben: Die europäischen Zölle sind Trump zu hoch. Die Europäer erheben bei

Fünf Arten von Gemeinde (und dein Platz in einer)

"Sie verharrten aber in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft, im Brechen des Brotes und in den Gebeten. Es kam aber über jede Seele Furcht, und es geschahen viele Wunder und Zeichen durch die Apostel. Alle Gläubiggewordenen aber waren beisammen und hatten alles gemeinsam und sie verkauften die Güter und die Habe und verteilten sie an alle, je nachdem einer bedürftig war. Täglich verharrten sie einmütig im Tempel und brachen zu Hause das Brot, nahmen Speise mit Jubel und Schlichtheit des Herzens, lobten Gott und hatten Gunst beim ganzen Volk. Der Herr aber tat täglich hinzu, die gerettet werden sollten." Apostelgeschichte 2, 42-47. Da ich weiß, daß auch Pastoren hier gelegentlich hereinschauen, habe ich mir gedacht, ich mache an dieser Stelle eine Mittwochabendpredigt öffentlich. Sie hat den etwas umständlichen Titel "Fünf Arten von Gemeinde (und dein Platz in einer), Teil 1", ist schlanke 24 Minuten lang und war eigentlich als Teil einer Sonntagspredigt

Arm im Geist?

"Glückselig die Armen im Geist, denn ihrer ist das Reich der Himmel." Matthäus 5, 3. "Glückselig ihr Armen, denn euer ist das Reich Gottes." Lukas 6, 20. „Pastor, Armut ist doch etwas Schlechtes. Warum nennt Jesus die Armen glückselig? Und was genau ist ein Armer im Geist?“ Natürlich ist Armut ein Fluch und kein Segen. Die Armen haben gegenüber den Reichen aber einen geistlichen Vorteil: Sie sind unbelastet von den Sorgen, die der Mammon mit sich bringt. Sie kleben nicht an der Scholle. Sie sind flexibel. Wenn Jesus sie in die Nachfolge ruft, dann kommen sie, denn sie haben nichts zu verlieren. Zumindest war das bei mir so. Bei Reichen ist das nicht immer sicher, wie Matthäus 19, 24 zeigt, wo ein reicher junger Mann Jesus stehen ließ, als der zu ihm sagte, „Gib alles weg und komm und folge mir nach.“ Als er wegging, sagte Jesus den berühmten Satz: „Es ist leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als daß ein Reicher in das Reich Gottes hin

BAMF-Theater

"Ein und dasselbe Gesetz und ein und dasselbe Recht soll für euch gelten und für den Fremden, der bei euch wohnt." 4 Mose 15, 16. Der Presse entnehme ich, dass es im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Unregelmäßigkeiten gegeben hat. Mann hat die Herkunft zahlreicher sogenannter Flüchtlinge nicht gewissenhaft überprüft. Hunderte und Tausende von Asylbescheiden sind grundlos positiv beschieden worden. Ein Skandal! Der muss nun mit aller Macht aufgearbeitet werden. Der Innenminister runzelt die Braue und verlangt restlose Aufklärung. Ich hätte da einen anderen Vorschlag. Den Skandal abhaken und das BAMF abschaffen. Es ist überflüssig. Denn wie bitte sollen die Mitarbeiter dieses Amtes die Herkunft von Leuten überprüfen, die keine Ausweise haben? Sollen sie ihnen tief in die Augen schauen? Gedanken lesen? Das geht nicht. Ihre Telefone bringen sämtliche Zuwanderer zwar mit, aber ihre Ausweise haben sie bedauerlicherweise ganz, ganz oft verloren. Wie das Leb

Hin oder weg?

Es gibt zwei Bibelstellen, die sich widersprechen, (aber nur scheinbar). Allerdings müssen sie gegeneinander abgewogen werden. Es handelt sich um folgende: " Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern." (Matthäus 28, 19). Und: " Geht aus ihrer Mitte hinaus und sondert euch ab! spricht der Herr." (2 Korinther 6, 17). Einerseits sollen wir uns der Welt zuwenden, andererseits aus ihrer Mitte hinausgehen. Wir sollen quasi in der Welt sein, aber nicht von der Welt. Ein Paradox. Geht aber. Denn ein Fisch mag im tiefen, blauen und vor allem salzigen Meer wohnen. Er ist deswegen nicht mit Salz gefüllt. Thunfisch pökelt sich nicht von selber. Er kommt mit seiner Umgebung ganz gut zurecht. Wie man also einerseits auf die Welt zugeht, andererseits sich von ihr absondert, und diesen Widerspruch aushält, darum gehts in der aktuellen Predigt der Woche. Sie ist bereits online .