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Es werden Posts vom August, 2017 angezeigt.

Linke Backe/rechte Backe

„Und nicht ein Haar von eurem Haupt wird verloren gehen.“ Lukas 21, 18. „Pastor, Jesus ist ja ganz nett, aber dass man die andere Backe hinhalten soll, wenn man eine geschallert bekommt, ist Mist. Wenn mir einer blöd kommt, dann kriegt er eine—“ Sich nicht zu wehren schafft man nur, wenn man glaubt, dass Gott für einen kämpft. Wer nicht glaubt, dass Gott für ihn kämpft, muss selber kämpfen. Manchmal ist das durchaus angebracht, es kommt aber auf die Situation an. (Jesus selbst sprach vom Hausherrn, der gewacht hätte, wenn er gewusst hätte, wann der Dieb kommt, um nicht zu erlauben, dass sein Haus durchgraben würde. (Lukas 12, 39). Sich zu verteidigen ist legitim). Jesus selbst hat vor dem Sanhedrin nicht die andere Wange hingehalten, als er geschlagen wurde. Er hat vielmehr protestiert. (Johannes 18, 23). Allerdings hat er erlaubt, erst von der Tempelpolizei, dann von Herodes und anschließend von den römischen Soldaten beleidigt, bespuckt, geschlagen, verspottet, ge

Die sommerliche Stille der Häuser auf dem Lande

„Wie schön sind deine Zelte, Jakob, deine Wohnungen, Israel!“ 4 Mose 24, 5. Es ist Sonntagnachmittag. Ich sitze auf der Terrasse und lasse mir die Sonne auf den Bauch scheinen. Frau und Tochter sind in die Ferne entfleucht, eine Freundin hat sie mir entführt. Heute morgen graste hundert Meter hinter meinem Haus ein knallrotes Schmalreh mit wackelnden Ohren, und nun schwelgt die Natur neben meinem Liegestuhl im Blütenrausch. Lilien duften, Engelstrompeten packen ihre Instrumente aus und stimmen sich ein, der Oleander legt sich mächtig ins Zeug. Viele der bunten Knäuel, Trichter und Sonnen auf ihren Stielen kenne ich gar nicht mit Namen. Der Tomatenstrauch ächzt schwer unter seiner roten Last. Wenn ich die Augen halb zukneife und nach links rüberblicke, dorthin, wo sich die Sonne in den Scheiben spiegelt, bei den Kakteen—der größte Kaktus ist immerhin mehr als einen Meter hoch—dann könnte ich mir mit etwas Fantasie einbilden, ich läge irgendwo auf einer Veranda in Arizona

Das Kreuz mit dem Sabbat

„Ihr seid von Christus abgetrennt, die ihr durch das Gesetz [des Mose] gerechtfertigt werden wollt. Ihr seid aus der Gnade gefallen.“ Galater 5, 4. Jaja, der Sabbat. Es gibt Christen, die sich über die Maßen an das Sabbatgebot gebunden fühlen. Warum das so ist, ist mir nicht ganz klar. Vielleicht weil dies ein so leicht zu haltendes Gebot ist. Wenn ich es halte, bin ich okay vor Gott. Ich kann diese Denkungsart nachvollziehen. Sie ist unkompliziert und der Mensch hat gern äußerliche Gewissheiten. Wir werden jedoch durch den Glauben im Herzen gerettet. Weil ich immer wieder Zuschriften zu diesem Thema bekomme, poste ich hier mal meine letzte Antwort, die ich jemandem zu dieser ewig wiederkehrenden Frage geschrieben habe, (man lernt ja selber auch nie aus): Liebe/r XY, Jesus sagt, wer glaubt und getauft wird, wird gerettet werden, wer nicht glaubt, wird verdammt werden. (Markus 16). Vom Sabbat steht da nichts. Ihn nicht zu halten, führt nicht zur Verdammnis. Sonst

Bedingungsloses Grundeinkommen?

„Sechs Tage sollst du arbeiten und all deine Arbeit tun.“ 2 Mose 20, 9. „Pastor, verschiedener deiner Aussagen entnehme ich, dass du einen bedingungslosen Grundeinkommen kritisch gegenüberstehst. Was sollen denn dann die Armen machen oder die, die keine Stelle finden?“ Jesus sagte selbst in Markus 14, 7: „Die Armen habt ihr allezeit bei euch.“ Es wird also immer Arme geben. Er fügte auch sogleich hinzu: „Und wenn ihr wollt, könnt ihr ihnen wohltun.“ Bedürftigen zu helfen ist für eine christlich geprägte Gesellschaft selbstverständlich. Was wir in der Bibel nirgendwo finden ist ein Recht auf immerwährendes Nichtstun auf Kosten der arbeitenden Bevölkerung, (denn irgendwer muss dieses bedingungslose Grundeinkommen ja erwirtschaften). Vielmehr hören wir, wie Jesus in Matthäus 25, ab Vers 14, über Talente spricht, die ein Herr seinen Knechten überlässt, damit diese damit Handel treiben und Gewinn machen. Unschwer ist zu erkennen, dass der Herr Gott ist und die Talente Eigen

Mit Kanonen auf volksverhetzende Spatzen

„Auch in deinen Gedanken fluche nicht dem König und in deinen Schlafzimmern fluche nicht über den Reichen! Denn die Vögel des Himmels könnten die Stimme entführen und was Flügel hat, das Wort anzeigen.“ Prediger 10, 20. Volksverhetzung ist eine schlimme Sache. Wenn sich ein selbstsicherer General (wie einst Caesar oder Bonaparte) oder ein populärer Politiker (wie einst Thälmann oder Hitler) vor die Massen hinstellt und die andere Seite pausenlos bis ins Bodenlose herabwürdigt, (wie die Medien den ollen Trump), dann kann das Hassgefühle im Volk erzeugen. Oder Überlegenheitstendenzen. Wenn er dann zu einem geeigneten Zeitpunkt seine fanatisierten Nachfolger zu robusten Taten aufruft und, Säbel in der Hand, im Fackelschein vor den mistgabelschwingenden Horden auf den Palast zumarschiert, dann kann es zu spät sein. Dann kann es zur Revolution kommen. Deswegen bewahre man das Volk davor, verhetzt zu werden. Momentan ist jedoch nicht mehr nötig, das Volk tatsächlich zu ver

Der 23. September!!!

"Denn er spricht: "Zur angenehmen Zeit habe ich dich erhört, und am Tage des Heils habe ich dir geholfen." Siehe, jetzt ist die wohlangenehme Zeit, siehe, jetzt ist der Tag des Heils." 2 Korinther 6, 2. "Pastor! Hast du gehört, was am 23. September passieren wird? Da erfüllt sich am Himmelszelt Offenbarung 12. Die Frau mit dem Sternenkranz bekommt ihr Kind und—" Ja, ich habe davon gehört. (Wie könnte ich nicht. Youtube biegt sich ja durch unter der Last von Videos zu diesem Datum). Sehr interessant, was da unter den Sternen so passiert. Doch ich für meinen Teil denke nicht, daß sich da heilsgeschichtlich allzuviel tun wird. Warum? Weil wir schon alles haben, was wir zum gottgefälligen und siegreichen Leben brauchen. Wir brauchen keine "Durchbrüche" mehr: Jesus ist bereits durchgebrochen. Wir müssen ihm nur noch nachgehen. Gebetserhörungen sind möglich, wenn wir das tun. Wir sind weniger die kämpfende als vielmehr die triumphieren

Bibelkommentar, Band 1, erschienen!

"Diese aber waren edler als die in Thessalonich; sie nahmen mit aller Bereitwilligkeit das Wort auf und untersuchten täglich die Schriften, ob dies sich so verhielte." Apostelgeschichte 17, 11. Habe gestern nunmehr den ersten Band meines Volksbibelkommentars veröffentlicht. Er wendet sich nicht (nur) an Akademiker, sondern an alle Christen, die sich in der Kürze der Zeit einen dennoch profunden Überblick über wichtige Personen und Begebenheiten der Bibel verschaffen möchten. In Band 1 geht es um die Schöpfung, Adam und Eva, Kain und Abel. Er ist zunächst nur als E-Buch erhältlich. Doch die nächsten Bände sind schon in Vorbereitung. Wenn ich mit Lot fertig bin, bringen wir einen gedruckten ersten Band heraus, der dann bis Lot geht. (Momentan bin ich bei Abraham, Henoch und Noah sind bereits fertig). Wer will, kann sich das Buch hier mal anschauen: Bibelkommentar, Band 1 . "Das Gras ist verdorrt, und die Blume ist abgefallen, aber das Wort des Herrn bleibt in Ewi

Waldemar Sardaczuk kommt ins CGZ!

„Gedenkt meiner Fesseln.“ Kolosser 4, 18 Gestern hat mich Waldemar Sardaczuk angerufen und wir sind übereingekommen, dass er am Sonntag, 24. September 2017, um 10:30 Uhr im CGZ sprechen wird. Preis dem Herrn. Bruder Sardaczuk ist ein legendärer deutscher Prediger, der, obwohl über 80, noch immer eifrig das Wort Gottes verkündigt. Bekannt wurde er 1972, als er das Aktionskomitee für verfolgte Christen gründete und für die Freiheit von eingekerkerten Predigern im Ostblock demonstrierte. Sogar der Spiegel berichtete über ihn. Der Ostblock ist Geschichte, das AVC gibt's immer noch. Es wurde zum e.V. und ist heute ein vielschichtiges Missions- und Sozialwerk, das auch wir monatlich unterstützen. Ich freue mich, dass Bruder Sardaczuk bei uns vorbeischauen wird. Was für ein Privileg.

Das christliche Abendland und die Moral

„Gerechtigkeit erhöht eine Nation, aber Sünde ist die Schande der Völker.“ Sprüche 14, 34. Ich kenne jemanden, der bis vor nicht allzulanger Zeit regelmäßig zum Bauern ging, um dort seine Milch zu kaufen. D. h., der Bauer selber trat überhaupt nicht in Erscheinung. Die Person zapfte die Milch selber und steckte das Geld dafür in einen Behälter, der dort herumstand. Prima Sache. Das ist heute anders. Personen aus einem Kulturkreis, die unbewacht herumstehende Geldbehälter traditionell als Beute betrachten, haben dem Bauern die Laune verdorben. Das ist bedauerlich. Der Bauer konnte verfahren wie eingangs beschrieben, weil die meisten Menschen, denen er seine Milch verkaufte,  im Kindergottesdienst gelernt hatten, dass man nicht klaut. Auch wenn der Bauer nicht hinschaut, Gott sieht. Vor ihm muss sich jeder eines Tages für seine Taten verantworten. Und überhaupt: „Was du willst, dass man dir tu, das füge du auch andern zu.“ (Oder so ähnlich). In Millionen Herzen steckt das

Bibel und Nationalismus

„Und er hat aus einem jede Nation der Menschen gemacht, daß sie auf dem ganzen Erdboden wohnen, wobei er festgesetzte Zeiten und die Grenzen ihrer Wohnung bestimmt hat, daß sie Gott suchen, ob sie ihn vielleicht tastend fühlen und finden möchten, obwohl er ja nicht fern ist von jedem von uns.“ Apostelgeschichte 17, 6 20-27. Nationalisten sind bekanntlich dumpf und dröge. EU-Befürworter hingegen haben internationales Flair, sind weltoffen und bunt. Deswegen muss das Konzept „Nation“ überwunden, die Vereinigten Staaten von Europa hingegen gefördert werden. (Dass die USE dann auch wieder irgendwie eine Nation sind—noch dazu eine, in der die Bürger einander nicht verstehen—blenden wir jetzt mal aus). Nun hat der säkulare Nationalismus tatsächlich etwas Chauvinistisches an sich. Wir erinnern uns an Willem II: „Am deutschen Wesen soll die Welt genesen! Hurra! Hurra! Hurra! Pardon wird nicht gegeben.“ In der Tat. Und die beiden Weltkriege sind auch unvergessen. (Der säkulare In

Die Bibel hat Deutsch geprägt—und Hindi und Urdu, und Bengali!

„Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles wurde durch dasselbe, und ohne dasselbe wurde auch nicht eines, das geworden ist.“ Johannes 1, 1-3. Dieses Jahr ist Lutherjahr und jeder weiß, dass die Bibelübersetzung Martin Luthers die deutsche Sprache entscheidend geformt hat. William Tyndale und nach ihm die sogenannte Genfer Bibel erfüllten eine ähnliche Aufgabe für das Englische. (Die Genfer Bibel ist eine englische Übersetzung). Was mir jedoch vollkommen unbekannt war, ist die Tatsache, dass auch das moderne Urdu, die Sprache Pakistans, und Hindi, die Nationalsprache Indiens, von britischen Bibelübersetzern erst zu H Literaturh ochsprachen gemacht wurden! Vor den Briten hatten die Moslems Indien beherrscht und die hatten keinerlei Interesse an den örtlichen Dialekten. Für die Herrscher ist es nicht schlimm, wenn die Beherrschten die Sprache ihrer Herrscher nicht verstehen. Die Untertanen sollen ja nicht an B