Bedingungsloses Grundeinkommen?
„Sechs Tage sollst du arbeiten und all deine Arbeit tun.“
2 Mose 20, 9.
„Pastor, verschiedener deiner Aussagen entnehme ich, dass du
einen bedingungslosen Grundeinkommen kritisch gegenüberstehst. Was sollen denn
dann die Armen machen oder die, die keine Stelle finden?“
Jesus sagte selbst in Markus 14, 7: „Die Armen habt ihr
allezeit bei euch.“ Es wird also immer Arme geben. Er fügte auch sogleich
hinzu: „Und wenn ihr wollt, könnt ihr ihnen wohltun.“ Bedürftigen zu helfen ist
für eine christlich geprägte Gesellschaft selbstverständlich.
Was wir in der Bibel nirgendwo finden ist ein Recht auf
immerwährendes Nichtstun auf Kosten der arbeitenden Bevölkerung, (denn
irgendwer muss dieses bedingungslose Grundeinkommen ja erwirtschaften).
Vielmehr hören wir, wie Jesus in Matthäus 25, ab Vers 14, über
Talente spricht, die ein Herr seinen Knechten überlässt, damit diese damit
Handel treiben und Gewinn machen. Unschwer ist zu erkennen, dass der Herr Gott
ist und die Talente Eigenschaften sind, die Gott uns Menschen gegeben hat. Mit
diesen Pfunden sollen wir nun wuchern.
Denn eines Tages werden wir vor dem Herrn stehen und uns zu
rechtfertigen haben, was wir mit unseren Talenten und unserer Zeit gemacht
haben.
Derjenige Knecht, der sein Talent vergrub und nichts daraus
machte, wurde vom Herrn unnütz genannt und hinausgeworfen. (Vers 30).
Bei Gott arbeiten alle.
Selbst Millionäre, die aufgrund ihrer Vermögenssituation ihr
Lebtag keinen Finger mehr krummachen müssten, sollen ihre Zeit nützlich
verbringen. Auch ihnen gilt das Arbeitsgebot. Wer's nicht glaubt möge Lukas 16
lesen, wo Jesus über den reichen Mann und den armen Lazarus spricht. Der Reiche
„lebte alle Tage fröhlich und in Prunk.“ (Vers 19). D. h. er ruhte sieben Tage
und arbeitete an keinem, (da er offenbar auf seiner Bank ein bedingungsloses
Grundeinkommen hatte). Als er nach seinem Tod im Hades die Augen aufschlug, war
er in Qualen.
Natürlich ist Gott nicht gegen Urlaub.
In Israel gab es Feste des Herrn, die teilweise eine Woche dauerten.
Es gab das Sabbatjahr und das Jubeljahr, in denen schweißtreibende Arbeit eine
untergeordnete Rolle einnahm.
Jesus selbst sagte seinen Jüngern als sie von einem
Missionsreise zurückkamen, „Ruht ein wenig aus.“ (Markus 6, 31). Dann fuhr er
mit ihnen über den See Genezareth, den Volksmengen davon.
Doch grundsätzlich gilt, was Paulus unmissverständlich und deutlich
zu den Thessalonichern sagte:
„Wenn jemand nicht arbeiten will, soll er auch nicht essen.
Denn wir hören, daß einige unter euch unordentlich wandeln,
indem sie nicht arbeiten, sondern unnütze Dinge treiben. Solchen aber gebieten
wir und ermahnen sie im Herrn Jesus Christus, daß sie in Stille arbeiten und
ihr eigenes Brot essen.“ (2 Thessalonicher 3, 11-12).
Nichts schmeckt so gut wie rechtschaffen selbstverdientes
Brot.
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