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Es werden Posts vom März, 2020 angezeigt.

Zeitumstellung

"In deiner Hand sind meine Zeiten." Psalm 31, 16. Nicht vergessen: Morgen ist es um diese Zeit bereits eine Stunde später. D.h. diese Nacht hat eine Stunde weniger. (Jedenfalls kommt morgen niemand eine Stunde zu spät zum Gottesdienst). Eigentlich wollte ich heute ein paar unorthodoxe Gedanken zur Krise äußern, komme aber nicht mehr dazu. Nur soviel: Es sieht so aus als ob die Maßnahmen gegen den Virus schlimmer werden würden als die Pandemie. Im Parlament werden ohne Debatte haarsträubende Gesetze abgenickt, die das Zeug dazu haben, unser erfolgreiches Wirtschaftssystem dauerhaft zu beschädigen. Betet ernsthaft für die Regierung. Sonst verarmen wir und landen tatsächlich in einer DDR 2.0. (Ich hätte es nicht für möglich gehalten). Vielen Dank ganz besonders allen, die uns in diesen Tagen (oft erstmalig) mit Zuwendungen bedenken, unseren treuen und den neuen Freunden in Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA! Gern würde ich mich bei jedem persönli

Entzugserscheinungen

"...die wir die Süße der Gemeinschaft miteinander erlebten, ins Haus Gottes gingen in festlicher Unruhe." Psalm 55,15 Ich muss zugeben, ich habe Entzugserscheinungen. Nicht vom Predigtdienst. Denn predigen tue ich ja immer noch. Sondern von der Gemeinschaft mit dem Volk Gottes in der Gemeinde. Ich vermisse den Trubel, das Reden miteinander, den guten Kaffee und vieles mehr. Es ist ein seltsames Gefühl, auf der Bühne zu stehen und zu einem praktisch leeren Saal zu sprechen. Die paar Mitarbeiter verlieren sich in den Blöcken und man sieht sie kaum. Ab und zu ertönt ein einsames „Amen“ aus der grauen Dämmerung und dann ist man als Sprecher begeistert: Die Wüste lebt. Vor ein paar Tagen habe ich es für eine gute Idee gehalten, mir ein kleines Billigfernsehstudio daheim einzurichten. So könnte man Impulse setzen und ein wenig Kontakt halten, habe ich mir gedacht. Man spricht vor einem grünen Hintergrund, den man dann per Software mit einem schöneren Bild ersetzen kann

Rechtsgüterabwägung

"Da schickte der König von Jericho zu Rahab und ließ sagen: Gib die Männer heraus, die zu dir gekommen und in dein Haus eingekehrt sind! Denn um das ganze Land zu erkunden, sind sie gekommen. Und sie sagte: ...Jagt ihnen eilends nach, dann werdet ihr sie einholen! Sie hatte sie aber auf das Dach hinaufgeführt und unter den Flachsstengeln versteckt, die sie sich auf dem Dach aufgeschichtet hatte." Josua 2,3-5. Rahab hat gelogen. Mit Bedacht. Normalerweise sagte sie die Wahrheit. Sie war keine Lügnerin. Doch in dieser Situation machte sie eine strategische Ausnahme. Denn das Leben der Kundschafter Israels war ihr wichtiger als ihre eigene weiße Weste. Sie betrieb Rechtsgüterabwägung. Das Übel der Lüge war kleiner als das Übel der Tötung der Kundschafter und so rettete Rahab die Männer. (Einen von beiden heiratete sie später. Der wurde dann zum Uropa König Davids). Apropos David: In der Rebellion Absaloms gegen seinen Vater David mussten sich auch einmal

Was passiert am Sonntag?

"Predige das Wort, stehe bereit zu gelegener und ungelegener Zeit, überführe, weise zurecht, ermahne mit aller Langmut und Lehre." 2 Timotheus 4, 2. "Pastor, gehst du am Sonntag?" Ich werde morgen zur gewohnten Zeit zu einem leeren Haus sprechen und die Predigt aufnehmen, (und mir vorstellen, wie ihr auf meine geistreichen Ausführungen reagieren würdet, wenn ihr da wärt). Eine Kerntruppe aus Mitarbeitern, (meine Helden!), wird mich unterstützen, damit das zum Schluß nicht aussieht wie ein Bin Laden-Entführungsvideo aus einer Höhle in Afghanistan. (Ich habe mir probeweise mal ein Telefon vors Gesicht gehalten und in die Kamera geredet, zwecks Optik, Ton und so. Sah gruslig aus und gerauscht hat's auch. Das können wir in der Gemeinde besser). Falls sich das mit dem Ausgangsverbot zieht, richte ich daheim ein Ministudio ein. Wir werden auf jeden Fall weiter Gottes Wort senden. Die letzten, die momentan zum Verstummen gebracht werden sollten, sind mei

Ausgangssperre!

"Ihr aber: von euch darf bis zum Morgen keiner zur Tür seines Hauses hinausgehen. Und der HERR wird durchgehen, um die Ägypter zu schlagen. Sieht er dann das Blut an der Oberschwelle und an den beiden Türpfosten, wird der HERR an der Tür vorübergehen und wird dem Verderber nicht erlauben, in eure Häuser zu kommen, euch zu schlagen." 2 Mose 12,22-23. Einst ging der Todesengel durch Ägypten, um die Ägypter zu richten, die Israel jahrhundertelang übel unterdrückt hatten. Davor bekam Israel die Anweisung, Blut vom Passahlamm an die Türrahmen ihrer Häuser zu streichen, denn nur blutbestrichene Häuser wurden verschont. Dazu verhängte der Herr eine Ausgangssperre. Allerdings nur für eine Nacht, nicht für vierzehn Tage, wie sie nun ein Ministerialdirektor mit dem sprechenden Namen Brechmann für Bayern unterschrieben hat. Vierzehn Tage Ausgangssperre sind schon brachial. Nach dem Tritt in die Knie bekommt unsere Wirtschaft nun auch noch einen Nackenschlag versetzt, der si

Gottesdienst?

"Es ist aber nahe gekommen das Ende aller Dinge. Seid nun besonnen und seid nüchtern zum Gebet." 1 Petrus 4,7. Tja. Gottesdienstverbot. In Rotchina? Klar. Russland? Möglich. Iran, Nordkorea? Definitiv. Aber in Bayern? Jetzt ist es nicht mehr möglich einen Gottesdienst zu besuchen, selbst wenn man will. Wer hätte das gedacht? Wer bisher damit gewartet hat: Nun ist es zu spät. Der steht nun vor der verschlossenen Tür wie eine der fünf törichten Jungfrauen. Es sei denn, er hat einen Schlüssel. Ich habe einen Schlüssel. Ich werde mich am Mittwochabend und auch am Sonntagmorgen zur gewohnten Zeit im CGZ befinden, um dort Predigtvideos aufzunehmen, zu beten und am Wochenende auch, um Kaffee zu trinken. Ich tu das seit Jahrzehnten und werde auch jetzt nicht damit aufhören. Gottesdienste im eigentlichen Sinn finden bis vermutlich 30. März nicht statt. Natürlich wäre schön, wenn ich nicht ganz allein wäre, sondern auch tollkühne und auf alles gefasste Mitar

Corona: Schließungen

"Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken." Römer 8,28. Nicht allen Menschen wirken alle Dinge zum Guten mit. Nicht alles wird gut. Denen allerdings, die Gott lieben, die ihm also im Alltag tatsächlich nachfolgen und jesusmäßig leben, denen schon. Wenn sie ihre Zuversicht nicht wegschmeißen. Denn die hat eine große Belohnung. (Hebräer 10,35). Dies sind Tage der Prüfung für jeden einzelnen: wie ernsthaft folgst du Jesus nach? Manche raunen mir warnend zu, Pastor, sei jetzt nicht übermütig. Predige nicht zu kühn. Psalm 91 hin oder her, auch Christen erwischt es. Auch Gläubige sterben am Virus. Es kann jeden treffen. Nun, Jesus rettet, heilt und befreit, und das nicht erst seit gestern. Ich glaube nicht, dass der Herr ausgerechnet am Tag der Not ein Totalausfall sein wird. Was offenbart sich da für ein Denken? Andererseits ist es zu begrüßen, dass der eine oder andere nun einmal mit seinem bisher fromm getarnten Unglauben konfr

Waldemar in Zeiten der Corona

"Gott hat uns nicht einen Geist der Furchtsamkeit gegeben, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit." 2 Timotheus 1,7. Unser Gastsprecher Waldemar Sardaczuk, Jahrgang 1937, war gestern vollkommen unbeeindruckt von den Beklemmungen der jüngsten Krise. Sie war nicht einmal Thema seines Vortrags. Es war nur halb so viele Leute da wie sonst, dafür jedoch einige Gäste, und diejenigen, die da waren, waren voll bei der Sache. Ähnlich wie DDR-Gemeinden, wenn sie einen westlichen Gastsprecher hatten. (Ich hatte ein paar Mal die Ehre). Der Gottesdienst gestern fühlte sich an wie Monopolyspielen im Kommunismus: ein klein wenig subversiv. Auch für unsere amerikanischen Freunde ist das ein ganz neues Gemeindegefühl, wenn etwa weltbekannte Prediger entweder von Zuhause aus in den Livestream predigen oder vor den erlaubten 500 in ihrem Gebäude, das 15.000 Sitzplätze vorhält und sonntags für gewöhnlich zwei oder dreimal voll ist. (Bezieht sich auf Texas). Gemeinden s

Gottesdienst in Zeiten der Corona

"Pläne kommen durch Beratung zustande, und mit weiser Überlegung führe Krieg." Sprüche 20,18. Mehr als 100.000 im Lande sind ernsthaft erkrankt, mehr als 200 bereits gestorben. An der diesjährigen Grippewelle. Bekannte Coronafälle gibt es in Deutschland bis heute etwa 3600, von denen acht gestorben sind. Doch Corona ist neu und aggressiv und beschäftigt uns. Findet also der Gottesdienst am Sonntag, 15. März 2020, im CGZ statt? Ja, tut er. Jeder muss natürlich selbst wissen, ob er kommen will. (Waldemar Sardaczuk und ich werden ganz sicher da sein). Gesunde, durchtrainierte Menschen haben von dem Virus am wenigsten zu befürchten. (Nun zahlt sich die sportliche Schinderei einmal aus). Ich möchte jedoch unsere Senioren, Schwangere und Eltern von Babys und Kleinkindern, sowie Kranke dazu ermutigen, ausnahmsweise zu Hause zu bleiben. Denn sie gehören zur Gruppe derer mit erhöhtem Risiko. Auch größere Kinder, die in irgendeiner Form krank sind, husten oder schnüp

Coronamania

"Geh hin, wasche dich." Johannes 9, 7 Eines muß man dem Coronavirus lassen: Es macht die Menschen sauberer. So manche Stinkampel riecht plötzlich wie der frische Frühling, auch wenn der etwas chemisch daherkommt. Hygiene wird wieder großgeschrieben. Aus Amerika höre ich zudem, daß der ein oder andere bereits überflüssiges Gewicht verliert, da Corona in 19 Arten von Nahrungsmitteln stecken soll, aber keiner weiß, in welchen. Und keiner trinkt mehr Corona-Bier. Denn: weiß man's? Ein französischer Funktionär wiederum schlägt vor, täglich zwei Knoblauchzwiebeln zu essen. Das hilft zwar nichts, hält aber die Leute auf Distanz. Covid-19 ist ein Feind, keine Frage. Wir sollten ihm auch wie einem solchen begegnen. Als Waffen hat er nämlich nur unsere schmutzigen Hände, sowie indiskretes Husten und Niesen. Insgesamt sollten wir, auch wenn wir medial dazu konditioniert wurden (durch Katastrophenfilme, dramatische Nachrichtendarstellung und Clickbait im Internet), n

Die Reparatur

"Und er legte ihr die Hände auf, und sofort wurde sie gerade und verherrlichte Gott." Lukas 13,13. Gott schuf alles durch sein Wort. "Denn er sprach, und es geschah, er gebot, und es stand da." (Psalm 33,9). Egal ob das Licht, die Welt, Sterne, Pflanzen oder Tiere: Er sprach sie in Existenz. Es gibt allerdings eine Ausnahme. Den Menschen erschuf er nicht mit seinem Wort. Dazu benutzte er vielmehr seine Hände: „Da bildete Gott der HERR den Menschen aus Staub vom Erdboden und hauchte in seine Nase Atem des Lebens. So wurde der Mensch eine lebende Seele.“ (1 Mose 2,7). Gott legte dem Erdboden quasi die Hände auf und ein schöpferisches Wunder geschah. Adam entstand. Erst der Sündenfall hat die heute so alltägliche Vergänglichkeit des menschlichen Körpers hervorgerufen. Jesus wiederum ist gekommen, um uns von diesem Fluch zu befreien. (Galater 3,13). Sterben müssen wir immer noch, doch das menschliche Leiden soll auf ein Minimum heruntergefahren werden. D

Trost im Leid

"Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Erbarmungen und Gott allen Trostes, der uns tröstet in all unserer Bedrängnis." 2 Korinther 1,3-4. Wir haben es gern bequem, während Gott darauf achtet, dass wir Frucht bringen. Das lässt sich nicht immer harmonisch miteinander verbinden. Jesus beispielsweise musste ans Kreuz. Deswegen kam er auf die Erde. Doch in Gethsemane, als seine Verhaftung kurz bevorstand, verspürte er keinerlei Lust mehr, diese Aufgabe zu erfüllen. Bestürzt und betrübt bittet er seinen Vater darum, den Kelch an ihm vorbei gehen zu lassen. Stattdessen kommt ein Engel und stärkt ihn. (Lukas 22,43). Danach ist er wie ausgewechselt. Wir hätten gern, dass alle uns mögen. Doch manche Menschen sind von Gott gesetzt, dich nicht zu mögen. Ohne die Missgunst seiner Brüder wäre Josef nie und nimmer zum Herrscher Ägyptens aufgestiegen. Kein Mensch wäre je drauf gekommen, Jesus ans Kreuz zu nageln, wenn er universell belie

Zwei Fischzüge, ein Jünger und Jesus

"Als aber Simon Petrus es sah, fiel er zu den Knien Jesu nieder und sprach: Geh von mir hinaus! Denn ich bin ein sündiger Mensch, Herr." Lukas 5,8. "Da sagt jener Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr! Simon Petrus nun, als er hörte, daß es der Herr sei, gürtete das Oberkleid um, denn er war nackt, und warf sich in den See." Johannes 21,7. Am Anfang, als die Jünger Jesus noch nicht so gut kannten, lieh sich der Herr mal das Boot von Petrus und benutzte es als Kanzel, da die Volksmenge am Ufer ihn bedrängte. Danach fuhr er mit Petrus auf den See, wo Petrus noch einmal sein Netz zu einem Fang in die Tiefe lassen sollte. Petrus wollte eigentlich nicht, tat Jesus dann aber den Gefallen. Bald umschlossen seine Netze eine so große Menge Fische, dass das Netz riss. Überwältigt von der Vollmacht Jesu rief er aus: Geh von mir hinaus! Er erkannte, dass er in der heiligen Gegenwart Gottes stand. Und die machte ihm Angst. Nach dreieinhalb Jahren

Wie gut funktioniert deine Weltanschauung?

"Wenn die Gerechten zahlreich sind, freut sich das Volk. Wenn aber ein Gottloser herrscht, seufzt das Volk." Sprüche 29,2. "Glücklich die Nation, deren Gott der HERR ist." Psalm 33,12. Jeder Mensch hat eine Weltanschauung. Gesellschaften gründen sich auf Weltanschauungen. Weltanschauungen strahlen aus in jeden Bereich einer Gesellschaft. Man kann sich ihrem Einfluss nicht entziehen. Tut eine Gruppe dies doch, spricht man von einer Parallelgesellschaft. Was definiert eine Weltanschauung? Eine Weltanschauung liefert Antworten auf vier Fragen: 1. Die Frage nach dem Ursprung. 2. Die Frage nach dem Sinn. 3. Die Frage der Moral. 4. Die Frage nach Zukunft und endgültiger Bestimmung. Das „Christliche Abendland“ hatte auf alle vier Fragen klare Antworten: 1. Gott hat uns und die Welt für uns geschaffen. 2. Wir sollen uns die Erde untertan machen und unsere Talente ausleben. 3. Was gut und böse, richtig und falsch ist, sagt uns Gott, n

Corona und Perspektive

"Und der Mensch gab Namen allem Vieh und den Vögeln des Himmels und allen Tieren des Feldes." 1 Mose 2, 20. Vielleicht liegt es daran, daß man dem Virus einen Namen gegeben hat. Etwas Namenloses bleibt ungreifbar. Man ignoriert oder toleriert es eher als etwas, dessen Name einen überall anstarrt. So hypnotisiert das Coronavirus die Meinungsmacher der Welt und sorgt dafür, daß weltweit massenweise Messen, Ausstellungen und Konferenzen abgesagt werden, ganze Landschaften unter Quarantäne geraten, usw. weil man mit dem Schlimmsten rechnet. Dabei geht unter, daß bei weitem die meisten Infizierten wohl keinerlei Symptome zeigen werden. Sehr wahrscheinlich ist, daß die Hysterie der Welt und ihrer Wirtschaft mehr schadet als der Virus selbst—es sei denn, Corona mutiert und wächst sich überraschend doch noch zum internationalen Killer aus. Die US-Börse hat binnen Tagen 12% ihres Wertes verloren, dabei verschwanden 3,5 Billionen Dollar. Die schlimmste Krise seit 2008.  Jed