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Es werden Posts vom November, 2014 angezeigt.

"1984"

„Dein Thron, o Gott, ist von Ewigkeit zu Ewigkeit, und das Zepter der Aufrichtigkeit ist Zepter deines Reiches.“ Hebräer 1, 8 Anlässlich der anstehenden Wahl eines sozialistischen Hardliners zum Ministerpräsidenten von Thüringen habe ich dieser Tage ein paar Abende damit verbracht, mal wieder „1984“ von George Orwell zu lesen. („Big Brother is watching you!") Es gehört zur Gattung der dystopischen Literatur, was bedeutet, dass einem beim Lesen fröstelt, weil die entworfene Welt so realsozialistisch kalt und öde ist, und dass alles, was schiefgehen kann, auch schiefgeht—und schief bleibt. Happyend? Gibt's keins. Orwell schrieb das Buch Ende der vierziger Jahre unter dem Eindruck Stalins und des Einparteienterrors der Sowjetunion. In „1984“ gibt es auf der Welt nur noch drei sich ständig bekriegende Superstaaten, (Oceania, Ostasia und Eurasia), die jeweils von einem unnahbaren, möglicherweise sogar fiktiven, großen Führer (Big Brother) und seiner Partei (Ingso

Ermutigung, 2

"So ermutigt nun einander." 1 Thessalonicher 4, 18 Die Welt ist voller Entmutigung, Kleinlichkeit und zwischenmenschlicher Mühsal. Deshalb ermutigt Paulus uns dazu, einander zu ermutigen. Wenn wir's nicht tun, wer dann? ...da fällt mir ein, daß die Royal Navy Großbritanniens ein Reglement für ihre Offiziere hatte (oder sogar immer noch hat), das da lautet: "No officer shall speak discouragingly to another officer in the discharge of his duties." Auf deutsch: "Kein Offizier spricht entmutigend mit einem anderen Offizier während der Erfüllung seiner Pflichten." (Original in Befehlsform). Ich frage mich, wann diese Verordnung in Kraft trat. Bestimmt schon 500 Jahre her. Damals hatte England eine ehrgeizige Königin. Auf jeden Fall sagten die Admiräle ihren Kapitänen irgendwann: Majestät beabsichtigen, die Weltmeere zu beherrschen. Das geht nicht mit kleinkarierten Knallchargen. Deshalb verbieten Majestät Niggeligkeiten zwischen O

Regenmacher oder Sonnenanknipser?

„Ermuntert einander jeden Tag.“ Hebräer 3, 13. Jeder Mensch lebt in einer natürlichen Umgebung. Er lebt aber auch in einer seelischen, bzw. geistlichen Umgebung, die unsichtbar ist. Das äußere Wetter können wir nicht beeinflussen. Das innere schon. Die Sonne scheint oder sie scheint nicht. Es regnet oder es regnet nicht. Es ist kalt oder warm, je nach Jahreszeit. Wir haben keinerlei Einfluss hierauf. Wir können jedoch maßgeblich dazu beitragen, wie das Wetter in unserem Nächsten ist. Worte, auch wortlose Aktionen oder Reaktionen, haben Einfluss auf die Menschen in unserer Umgebung. Wir können sie frösteln lassen oder wärmen. So, wie einem die Helligkeit der Sonne—besonders im November—gut tut, so tut der Seele ein freundliches Wort oder einen Moment der Zuwendung gut. Was bist du? Regenmacher? Oder Sonnenanknipser? Wenn du von Haus aus einen nörgelnde, mürrische Person bist, die ständig an allen herummäkelt und an allem etwas auszusetzen hat, dann hal

Gnade und Versuchung: vielfarbig

Ihr jubelt, „die ihr jetzt eine kleine Zeit, wenn es nötig ist, in mancherlei Versuchungen betrübt worden seid.“ (1. Petrus 1, 6). „Dient einander als gute Verwalter der verschiedenartigen Gnade Gottes.“ (1. Petrus 4, 10). Das Wort mancherlei in Kapitel 1, Vers 6 und das Wort verschiedenartigen in Kapitel 4, Vers 10, ist im Urtext beide Male dasselbe griechische Wort, nämlich poikilos . Petrus verwendet es nur an diesen beiden Stellen, sonst nicht. Entsprechend besteht zwischen diesen beiden Versen ein tieferer Zusammenhang. Sie ergänzen sich und erklären sich gewissermaßen gegenseitig. Poikilos bedeutet vielfarbig . Einmal ist von „vielfarbigen“ Versuchungen die Rede, das zweite Mal von „vielfarbiger“ Gnade. Petrus sagt also, egal welche „Farbe“ eine Versuchung hat, Gott hat eine Gnade von entsprechender „Farbe“ dafür—oder vielmehr dagegen. „Keine Versuchung hat euch ergriffen als nur eine menschliche; Gott aber ist treu, der nicht zulassen wird, daß ihr über e

Wochenende mit Pastor Israel Jebaraj

„Da ist weder Grieche noch Jude, Beschneidung noch Unbeschnittenheit, Barbar, Skythe, Sklave, Freier, sondern Christus alles und in allen.“ (Kolosser 3, 11). Wir hatten ein wunderbares Missionswochenende mit Pastor Israel Jebaraj aus Madras in Indien. Pastor Israel hat uns das Wort gebracht, (die Predigt ist gegenwärtig auf www.jchristus.de als Botschaft der Woche zu hören) und ein wenig von seiner aufregenden Arbeit als Evangelist im Reisedienst in Indien erzählt. Er fährt nämlich einmal im Monat für eine Woche mit einem Team in eine andere Gegend, um den Menschen dort das Evangelium zu bringen. So sind schon etliche Gemeinden entstanden und das Reich Gottes wurde gebaut. Wir mögen Indien als eine homogene Masse wahrnehmen, in Wirklichkeit besteht es, wie auch China, aus einer ganzen Reihe von Völkern mit verschiedenen Sprachen und Kulturen. Die neu gewählte Zentralregierung rekrutiert sich nunmehr aus ziemlich radikalen, nationalistisch gesonnenen Leuten, die regelrechte

Israel Jebaraj spricht im CGZ!

„Und er hat die einen als Apostel gegeben und andere als Propheten, andere als Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer, zur Ausrüstung der Heiligen für das Werk des Dienstes, für die Erbauung des Leibes Christi, bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes.“ Epheser 4, 11-13. Morgen um 19:30 Uhr wird Pastor Israel Jebaraj aus Madras in Indien im CGZ sprechen. Pastor Israel leitet Sharon Ministries, einen Dienst, der eine Gemeinde, ein christliches Waisenhaus, eine Bibelschule und zahlreiche andere Unternehmungen unter seinem Dach vereint. Vor einigen Jahren war ich mal bei ihm in Indien. Wir fuhren gemeinsam in eine Stadt im Süden, wo wir dann effektiv evangelisiert haben. Eine ganze Reihe von Leuten hat sich bekehrt und der Herr hat sein Wort mit wunderbaren Zeichen bestätigt. Schmerzen verschwanden, Geschwüre in Mündern verschwanden (das Wasser ist ein großes Problem dort unten), ein taubes Ohr tat sich auf. Erinnerlich is

Bedrängnisse und der Trost Gottes

„Sie stärkten die Seelen der Jünger und ermahnten sie, im Glauben zu verharren, und daß wir durch viele Bedrängnisse in das Reich Gottes hineingehen müssen.“ Apostelgeschichte 14, 23. Eine der Konstanten des christlichen Lebens ist, dass wir für unseren Glauben angegriffen werden. Hierzulande nur verbal, an anderen Orten der Welt kommt noch ein großes Maß an Gewalt dazu. Da müssen wir durch. Es ist unangenehm, wenn man mit einer größeren Gruppe von Menschen zusammensitzt, irgendwie auf den Glauben zu sprechen kommt, und dann erleben muss, wie einem ein unglaubliches Maß an Feindseligkeit, ja Hass, entgegengebracht wird. Man fragt sich dann, was Jesus diesen Leuten getan hat, dass sie ihn so vehement ablehnen. Meist können wir das nicht ergründen. In Zeiten, in denen uns Bekannte, Verwandte, Kollegen, Fremde besonders widerstehen, ist uns der Trost Gottes besonders nah. Paulus sagt nämlich: „Wie die Leiden des Christus überreich auf uns kommen, so ist auch durch den C

25 Jahre nach dem Mauerfall: DDR reloaded?

„ Denn die Schöpfung ist der Vergänglichkeit unterworfen worden—nicht freiwillig, sondern durch den, der sie unterworfen hat—auf Hoffnung hin, daß auch selbst die Schöpfung von der Knechtschaft der Vergänglichkeit freigemacht werden wird zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes.“ Römer 8, 20-21 Gestern, am 9. November vor 25 Jahren, verkündete das Mitglied des Politbüros des ZK der SED Günter Schabowski, der heute Schmach und Schuld wegen seiner Rolle in der DDR empfindet, auf einer Pressekonferenz die Neuregelung zur Reisefreiheit für DDR-Bürger, die ab sofort gelten. Damit brachte er die Mauer Berlins zum Einsturz. Von da bis zur Abwicklung der DDR war es nur noch ein kurzer Weg. Halleluja. Da ich in den achtziger Jahren einige Male in Ostdeutschland war, um dort zu predigen, kann ich mich noch gut an die bedrückende, graue Atmosphäre in diesem untergegangenen Land erinnern. Und nun soll in Thüringen ein Ministerpräsident installiert werden, der zur Nachfo

Die Dreieinigkeit des Lichts

„Wunderbar sind deine Werke, und meine Seele erkennt es sehr wohl.“ Psalm 139, 14. Es durchzieht einen eine Ahnung von Gott, wenn man das Universum betrachtet. Wissenschaftler sagen uns, wenn etwa die Kräfte im Atom nur geringstfügig anders wären, als sie sind, gäbe es kein Universum. Wahrscheinlichkeitsrechner haben berechnet, dass die Wahrscheinlichkeit der Entstehung unseres Universums geringer ist als das Verhältnis der Zahl 1 zur Summe aller Materiepartikel im gesamten Universum. Das ist ziemlich gering. Licht erscheint uns weiß. Doch in Wirklichkeit ist weißes Licht dreieinig. Wenn man einen roten, einen grünen und einen blauen Lichtstrahl übereinanderlegt, dann entsteht weißes Licht. Man braucht dazu nur den entsprechend gefärbten jeweiligen Strahl von 3 Taschenlampen auf den Boden werfen, um das Phänomen zu erleben. Wer hätte gedacht, dass Licht dreieinig ist? Und dann behauptet die Bibel auch noch, dass Gott Licht ist. (1. Johannes 1, 5). Übrigen

Sterbehilfe?

„Du sollst nicht töten.“ 2. Mose 20, 13. Vor einigen Tagen hat sich eine hübsche, frisch verheiratete, krebskranke junge Frau im US-Bundesstaat Oregon umgebracht. Sie entschlief sanft im Kreise ihrer Lieben, die ihren Selbstmord wohlwollend begleitet haben. Ich sage „Selbstmord“, um den politisch korrekten Euphemismus (Schönsprech) „Sterbehilfe“ zu vermeiden. Denn bei Sterbehilfe, Tötung auf Verlangen, usw. handelt es sich um nichts anderes als einen Mord, den zu begehen Gott den Menschen nicht gestattet hat. Ich hoffe, ihr inszeniertes „Bilderbuch-Ende“ inspiriert nicht allzu viele Nachahmer. Interessierte Kreise sagen, die junge Frau lebte und starb selbstbestimmt. Auch vom Tod in Würde ist viel die Rede. Als ob jemand, der sich nicht selbst tötet, sondern gegen den Krebs kämpft bis zum bitteren Ende, einen würdelosen Tod haben würde. Im Gegenteil. Vor einer solchen Person hätte ich den größeren Respekt. Es gibt gute Gründe, warum Gott die Tötung (unschuldiger)

Wieviel Sünde kann ich mir leisten?

„Pastor, nochmal: kann jemand der überall seinen Glauben an Jesus bezeugt, aber immer wieder Ehebruch begeht und krumme Geschäfte macht und solche Dinge, seine Errettung verlieren?“ Hallo nochmal, jemand, der sagt, dass er Jesus nachfolgt, aber Ehebruch betreibt und krumme Geschäfte macht, ist vielleicht noch nicht abgefallen, aber auf dem Weg dazu. Die Bibel würde sagen, er ist ein Unzüchtiger und ein Habsüchtiger. So eine Person kann ihr Heil verlieren. Denn Jesus sagt, jeder der die Sünde tut ist der Sklave der Sünde. Der Sklaven aber bleibt nicht für immer im Haus (Gottes). Nur ein Sohn bleibt für immer, und der macht sowas nicht. (Johannes 8, 31-36). Paulus sagt, Christen sollen mit solchen Leuten keinen Umgang haben. „Tut den Bösen von euch selbst hinaus!“ (1. Korinther 5, 13). Der Apostel Johannes sagt, „Wer sagt, daß er in ihm bleibe, ist schuldig, selbst auch so zu wandeln, wie er gewandelt ist.“ (1. Johannes 2, 6). Und schließlich sagt Jesus selbe

Kann ein Christ sein Heil verlieren?

„Pastor, ich höre dich im Internet, finde dich gut und habe ein paar Fragen. 1. Kann ein Christ sein Heil verlieren? 2. Gilt: 'Einmal errettet, immer errettet' oder 'Kehrt um und tut Buße'? 3. Was ist, wenn jemand bewusst in Sünde lebt jeden Tag und genau weiß, dass es vor Gott nicht richtig ist, aber es trotzdem tut — und sogar Gefallen daran findet? Verliert er dann seine Rettung? Geht er dann nicht in den Himmel oder vielleicht sogar in die Hölle? 4. Mir geht es nicht darum, dass jemand schwach ist und mal versagt, sondern bewusst sündigt und nicht davon ablässt. Für eine Antwort mit klarer Aussage wäre ich Ihnen sehr sehr dankbar. Gottes Segen, G.“ Hallo G., ich will der Reihe nach auf deine Fragen eingehen. Es gibt sicher viele, die dieselben Fragen haben. Vor vielen Jahren hatte ich die nämlich auch mal. 1. Kann ein Christ sein Heil verlieren? Paulus sagt, Gott wird uns heilig und tadellos und unsträflich vor sich hinstellen, „sofern