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Es werden Posts vom Juni, 2016 angezeigt.

La Ermächtigung du Juncker

„Es sei aber euer Ja ein Ja und euer Nein ein Nein, damit ihr nicht unter ein Gericht fallt.“ Jakobus 5,12. Zur Zeit ereignen sich am laufenden Band historische Ereignisse in Europa. Wer kann da schweigen? Im letzten Post habe ich noch getönt, ich befürworte internationale Freihandelsabkommen wie TTIP oder CETA, denn dadurch werden Güter und Dienstleistungen billiger. (Und was man nicht kaufen will, muss man ja auch nicht kaufen. Chlorhühnchen etwa, wenn man stattdessen keimverseuchte bevorzugt). Natürlich habe ich vorausgesetzt, dass der Bundestag hierüber abstimmt, wie sich das gehört. Nun vernehme ich, dass seine Exzellenz EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker nicht geruhen, die nationalen Parlamente über das weitreichende Handelsabkommen mit Kanada, CETA, abstimmen zu lassen. Mir war bisher nicht bewusst, dass die nationalen Parlamente nur der Wurmfortsatz der Europäischen Union ist. Ich hatte immer gedacht, Gesetze werden daheim, wo die gewählten Abgeordneten

Brexit: Die Freiheit triumphiert (und die Börsen krachen)

„Denn so spricht der HERR der Heerscharen: Noch einmal und ich werde den Himmel und die Erde und das Meer und das Trockene erschüttern.“ Haggai 2, 6 (und Hebräer 12, 26). Die Briten haben abgestimmt: Sie verlassen die EU. Das ist gut und schlecht. EU ist auf Sand gebaut. Denn ihr fehlt der Gottesbezug, (der Fels aus Matthäus 7,24). Daraus resultieren natürlicherweise Prinzipienlosigkeit, Verantwortungslosigkeit, Schuldenmacherei, das Zukleistern von Problemen (vornehmlich mit dem Geld anderer), Gleichschalterei und Demokratiedefizite bis hin zur Aushebelung des Volkswillens. Unfreiheit eben. Und wer lässt sich schon gern von Fremden regieren? (Generationen von Deutschen kennen das nicht anders. Wir wurden nach dem Krieg im Westen von den Amerikanern, den Briten und den Franzosen (Vichy hin oder her) „betreut.“ Im Osten ist man heute noch begeistert von den Russen—und Putin. Mir schleierhaft. Haben diese doch ihren eisernen Stiefel erst 1991 vom Nacken der Ossis genom

El Eljon

„Und Melchisedek, König von Salem, brachte Brot und Wein heraus; und er war Priester Gottes, des Höchsten [heb. El Eljon].“ 1. Mose 14,18. Zwei Männer stehen auf einem Hügel im Heiligen Land und blicken hinaus auf die Ebene. Beide sind von immensem Reichtum. Sie sind so reich, dass das Land ihrer beider Herden nicht erträgt. Ihre Hirten streiten sich bereits deswegen. Sie sind Abraham und Lot. Beide dienen Jahwe, Gott dem Höchsten. Zumindest behaupten beide das. Im Moment stehen beide, der alte und der junge reiche Mann, gemeinsam auf dieser Anhöhe. Beide sind die Gesegneten des Herrn. Ihrer beider Leben ist diesem Moment genau gleich. Doch wenige Jahre später wird alles anders sein. Der eine, Abraham, wird ein Fürst Gottes sein, der andere wird voller Verzweiflung sein, im Elend in den Bergen leben und volltrunken seine Töchter schwängern, ohne es zu merken. Während der eine auffährt wie ein Adler, legt der andere einen Absturz hin, der einer griechischen Tragödie wür

Dem Teufel die Tour vermasseln

„...und des Hades Pforten werden sie nicht überwältigen.“ Matthäus 16,18. Das bedeutet, der Tod wird sie nicht behalten können. Manchmal passieren schlechte Dinge, die sich im Nachhinein zum Guten entwickeln. Aus Mist wird Dünger. E. H. befindet sich zurzeit im Krankenhaus. Natürlich nicht freiwillig. Doch anstatt Trübsal zu blasen und zu fragen, „Gott, warum?“ erzählt sie anderen Notleidenden von Jesus. Sind sie auf dem Weg zur Operation, fragt sie, ob sie noch mit ihnen beten kann. Viele sagen ja dazu. Und so mancher ist bereit, nach einem Gespräch Jesus in sein Leben einzuladen. Für viele wird ihr Krankenhausaufenthalt dadurch zum verkappten Segen. Es hat halt alles zwei Seiten. Natürlich ist Gesundsein viel besser und Gott sagt in seinem Wort ja auch gefühlte x-tausendmal, dass er unser Arzt ist und unsere Krankheiten auf sich genommen hat. Doch wenn der ganz große Segen nicht drin ist, dann nehmen wir eben den nächstkleineren. „Wandelt in Weisheit gegenübe

Zufriedenheit durch Anstrengung

„Und sie nötigten ihn und sagten: Bleibe bei uns! Denn es ist gegen Abend und der Tag hat sich schon geneigt. Und er ging hinein, um bei ihnen zu bleiben.“ Lukas 24,29. Es ist kurz nach zehn am Freitagabend und ich bin so KO, dass ich in meinem Bürostuhl einschlafen könnte. Das wohlige Gefühl der körperlichen Erschöpfung und der seelischen Zufriedenheit ist das Resultat eines anstrengend verlebten Abends im Sportverein, wo ich heute eine Gruppe geleitet habe. Acht Leute waren da. Das ist nicht wenig, aber auch nicht viel. Zwei Schwarzgurte haben mich kompetent unterstützt. Die erste halbe Stunde haben wir Fußball gespielt, wobei mein Team sich nicht mit einem Null zu Null über die Runden gerettet hat, wie Deutschland gegen Polen, sondern eher wie Brasilien dastand, das während der Weltmeisterschaft auf blamable Weise eingesackt wurde. Spaß hat's gemacht. Aus purer Liebe (und völlig ohne Hintergedanken) habe ich die Gewinner und Verlierer noch ein wenig mit qualvollen K

Homegrown Terrorists?

„Von uns sind sie ausgegangen, aber sie waren nicht von uns.“ 1. Johannes 2,19. „Pastor, der Mörder von Orlando war amerikanischer Staatsbürger und überhaupt war er oft zu Gast in dieser Schwulenkneipe. Der war einer von denen. Und der von San Bernardino im Dezember war auch Amerikaner, er war sogar Beamter. Der Terror erwächst dort aus der Mitte der Gesellschaft.“ Wirklich? Beide Männer waren Immigranten der zweiten Generation und die Terroristin von San Bernardino stammte gebürtig aus dem Nahen Osten. Alle drei beriefen sich auf den Islamischen Staat bevor sie ihre Verbrechen verübten und brüllten Allah Akbar während sie Kugel um Kugel in ihre Opfer jagten. Der Vater des Mörders von Orlando ist Afghane, wie seine Mutter auch, und sympathisiert mit den Taliban. (Warum lässt Amerika solche Leute ins Land?) Ausweis hin oder her: Das ist nicht amerikanisch im traditionellen Sinn. Das gilt auch für die „Franzosen“ und „Belgier“, die Frankreich und Belgien terrorisieren.

Tage des Schreckens

„Wißt ihr nicht, welchen Geistes ihr seid? Der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, Menschenseelen zu verderben, sondern zu retten.“ Lukas 9,56. „Pastor, wie bete ich richtig für die Europameisterschaft in Frankreich? Da geht's doch um den Fußball-Götzen und Alkohol und Gewalt. Wer da zu Schaden kommt, hat das doch provoziert. Wo setze ich da meinen Glauben an? Um richtig zu beten, brauche ich ja eine Verheißung. Fällt dir eine an?“ Na klar. Sie steht oben. Natürlich beten wir, dass Gott auch Sünder schützt. Komatöse Sünder können sich nicht mehr bekehren und tote schon gleich gar nicht. Für die wäre Jesus dann umsonst gestorben. Ganz unabhängig von der EM hat in Frankreich gerade ein kürzlich aus dem Knast entlassener Dschihadi einen Polizisten und seine Freundin gekillt—diesmal nicht mit einer Kalaschnikow, sondern einem Messer. Das Kind des Paares überlebte. Und in Amerika hat ein Sympathisant des Islamischen Staates 49 Schwulenclubbesucher erschossen und

Eros

„Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses.“ Römer 13,10. Es gibt Dinge, die kann man nicht wegdiskutieren. Etwa die Tatsache, daß es verschiedene Arten von Liebe gibt. (Nein, dies wird keine Unzuchtsapologetik). Die vier Arten, von denen ich rede, sind agape , philia , storge und eros . Drei von ihnen kommen in der Bibel vor, nur eros nicht, (das griechische Wort, die Sache selbst natürlich schon). Agape ist die Liebe Gottes. „Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, daß Christus, als wir noch Sünder waren, für uns gestorben ist." (Römer 5,8). Wer Jesus in sein Leben einlädt bekommt Leben in einer neuen Qualität. Er wird geistlich von neuem geboren, wird Teilhaber der Natur Gottes und hat eine wunderbare Zukunft vor sich. Die Liebe Gottes ist selbstlos. Wir sollen's wie Gott machen und Menschen ebenfalls mit Agape-Liebe lieben. Nur diese Art von Liebe kann ihre Feinde lieben. Warme Liebesgefühle stehen bei der Agape nicht im Vordergrund. Philia ist die

"Ich bin!" Wer genau?

"Ich bin, der ich bin." 3 Mose 3, 14 Gott offenbarte sich dem Mose als Jahwe, als der "Ich bin." Eigenartiger Name. Selbst wenn man bedenkt, daß die Namen damals weniger nach ästhetischen Gesichtspunkten sondern wegen ihrer Bedeutung vergeben wurden. Damit drückt Gott eigentlich nur aus, daß er sich nicht verändert und von Ewigkeit zu Ewigkeit derselbe ist. WIE er charakterlich so drauf ist, erschließt sich nur aus den Umständen der Namensgebung, nicht aus dem Namen selber: Jahwe war dabei, Mose nach Ägypten zurückzuschicken, damit dieser Israel aus der Sklaverei holt. Insofern offenbart sich der "Ich bin" als ein an der Freiheit und am Wohlergehen der Seinen interessierter Gott. Immerhin. Jesus hat diesen Namen im Neuen Testament aufgegriffen, auf sich bezogen und mit legendären Äußerungen und Taten bedeutungsmäßig ausbuchstabiert. So sagt er im Johannesevangelium über sich: Ich bin (Name!) das Brot des Lebens, (nachdem er die 5000

Give me freedom or give me death! (Patrick Henry, 1776)

"Du sagst es, daß ich ein König bin." Johannes 18, 37. „Pastor, du sagst, Nationen sind besser als politische Großreiche. Aber sind Nationen nicht auch problematische Gebilde? Ich denke da an so Sätze wie: Am deutschen Wesen soll die Welt genesen, und so. Und letztes Jahr hat sich der Massenmord an den Armeniern zum 101. Mal gejährt. Der wurde doch von Nationalisten verübt. Ich bin mir nicht sicher, ob Nationen für sich genommen nicht doch gefährlicher sind als die EU.“ Dies ist bekanntlich kein politischer Blog, aber die Bibel äußert sich ja auch zu gesellschaftlichen Themen und manchmal ist das ganz interessant... Natürlich können Nationen problematisch sein. Nationen brauchen immer eine sie einigende Idee und das ist meist die Ethnie. Es gibt Nationen, die aus Familien, Clans und Stämmen entstanden. Bismarck hat die Deutschen einst (kriegerisch) geeint und so das Deutsche Reich erschaffen. Egal. Als Gott beim Turmbau von Babel die Menschen in unterschied

Spaziergang mit Fernglas

„HERR, unser Herr, wie herrlich ist dein Name auf der ganzen Erde, der du deine Hoheit gelegt hast auf die Himmel.“ Psalm 8,2. Mir kommt es manchmal so vor, als ob unsere Lebenswelt immer unnatürlicher werden würde. Gefangen im Netz der Internetspinnen, hängt jeder wie ein Junkie am nächstbesten digitalen Gerät (und lässt sich belauschen). An manchen Orten in Amerika gibt es bereits Ampeln, die in den Boden eingelassen sind, damit die Fußgänger ihre Augen nicht vom Smartphone heben müssen, wenn es grün wird. Spätestens wenn der erste Digitalzombie überfahren wird, kommt das auch bei uns. Der Mensch navigiert die Datenflut und mutiert darüber zum künstlichen Wesen. Mit 3-D Brillen taucht man neuerdings in ganze artifizielle Welten ein, in denen man sein kann, was man will: wilder Krieger, Ork, rosa Einhorn, Urlauber am Palmenstrand... Von der eigentlichen Natur völlig abgekoppelt tun sich völlig neue Räume auf. Die Politik zieht da voll mit. Die neue Künstlichkeit: 2011