Zufriedenheit durch Anstrengung
„Und sie nötigten ihn und sagten: Bleibe bei uns! Denn es
ist gegen Abend und der Tag hat sich schon geneigt. Und er ging hinein, um bei
ihnen zu bleiben.“
Lukas 24,29.
Es ist kurz nach zehn am Freitagabend und ich bin so KO,
dass ich in meinem Bürostuhl einschlafen könnte. Das wohlige Gefühl der körperlichen
Erschöpfung und der seelischen Zufriedenheit ist das Resultat eines anstrengend
verlebten Abends im Sportverein, wo ich heute eine Gruppe geleitet habe. Acht
Leute waren da. Das ist nicht wenig, aber auch nicht viel. Zwei Schwarzgurte
haben mich kompetent unterstützt.
Die erste halbe Stunde haben wir Fußball gespielt, wobei
mein Team sich nicht mit einem Null zu Null über die Runden gerettet hat, wie
Deutschland gegen Polen, sondern eher wie Brasilien dastand, das während der
Weltmeisterschaft auf blamable Weise eingesackt wurde.
Spaß hat's gemacht.
Aus purer Liebe (und völlig ohne Hintergedanken) habe ich
die Gewinner und Verlierer noch ein wenig mit qualvollen Kraft- und
Dehnungsübungen getrietzt—wobei ich natürlich alle Übungen mitgemacht habe,
(fast).
Ich stelle immer wieder fest: Je mehr man sich quält, desto
mehr Spaß hat man. (Wobei ich mit Qual natürlich Verausgabung meine, echte,
rechtschaffene Kraftanstrengung). Die Teilnehmer bekommen klare Anweisungen und
machen dann hingegeben mit, (wenigstens meistens). Es ist wunderbar, eine „führige“
Gruppe zu haben, die bereit ist, mit dem Leiter zusammenzuarbeiten. Dadurch
entsteht eine Dynamik und ein Spaß, der Langeweile kaum aufkommen lässt.
Irgendwann schaut man auf die Uhr und stellt fest, die Stunde ist schon wieder
vorbei.
Jesus ist unser großer Übungsleiter.
Auch in seiner „Sportstunde“ kommt Laune erst so richtig
auf, wenn man hingegeben mit ihm zusammenarbeitet, auf seine Anweisungen
eingeht und dranbleibt, bis man die Übung beherrscht. Bei Gott gibt es keine
Gürtelgrade, über die man aufsteigen kann. Doch es ist unbestreitbar wahr, dass
manche Christen mehr Vollmacht bei Gott haben als andere—obwohl er beide
gleichermaßen liebt.
Macht Gott Unterschiede?
Tatsache ist, Gott wird über 1000 Menschen hinweggehen und
den einen aufsuchen, der Glauben hat. Der Glaube kommt aus dem Hören, durch
göttlichen Gedankentransfer. Ein Glaubender liest die Bibel mit einem Auge,
Gott besser kennenzulernen. Denn wenn ich weiß, was sein Wille ist, dann kann
ich dies im Gebet artikulieren und eine Erhörungen ist mir sicher. Lässt man
sich auf diese mitunter harte Studienarbeit ein, dann kommt irgendwann auch
Freude auf. Und die Freude über eine Gebetserhörung ist ungleich größer als die
momentane Wohligkeit nach einer guten Sportstunde.
„Und dies ist die Zuversicht, die wir zu ihm haben, daß er
uns hört, wenn wir etwas nach seinem Willen bitten. Und wenn wir wissen, daß er
uns hört, was wir auch bitten, so wissen wir, daß wir das Erbetene haben, das
wir von ihm erbeten haben.“ (1. Johannes 5,14-15).
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