Vier Gebetsanliegen zum Thema KI am 2.11.2026

„Auch in deinen Gedanken fluche nicht dem König und in deinen Schlafzimmern fluche nicht über den Reichen! Denn die Vögel des Himmels könnten die Stimme entführen und was Flügel hat, das Wort anzeigen.“

Guten Abend miteinander,

wie schon letzte Woche, so liegt mir auch in dieser das Thema Künstliche Intelligenz auf dem Herzen. Die ist dabei, die Gesellschaften weltweit, nicht zuletzt die Arbeitswelt, nachhaltig zu revolutionieren.
Ich habe dazu heute vier Gebetsanliegen.
Einerseits sind sprachbegabte Maschinen mit Anschluss an das Weltwissen durchaus nützlich. Andererseits machen sich die besten Denker unserer Zeit, die mit dem Thema vertraut sind, gewisse Sorgen. Denn die Entwicklung überschlägt sich und die KI-Agenten mit öffentlichen Schnittstellen, die jeder fragen kann, sind beileibe nicht die mächtigsten. Das sind die firmenintern genutzten, zu denen keiner von außerhalb Zugang hat. Jene Ingenieure und ihre Chefs ringen damit, KI in der richtigen Weise zu regulieren, denn dass sie reguliert werden muss, steht für diese Leute außer Frage. Wären wir naiv, so könnten wir annehmen, dass es weltweit moralische Maßstäbe gibt, auf die sich alle einigen können. Doch dafür sind wir schon zu alt und haben zu viel gesehen, um das zu glauben. Vielmehr wissen wir, dass nicht alle Kulturen gleich sind. Vielmehr befürworten viele aus der einen Kultur Verhaltensweisen, die sie in unserer Kultur ins Gefängnis bringen würden—und das auch oft genug tun. Auf Basis welcher Prinzipien sollte KI dann reguliert werden?
Und da kommt mein erstes Gebetsanliegen ins Spiel: Wir wollen, dass sich KI weltweit an biblischen Prinzipien orientiert, an den 10 Geboten und dem Gebot der Nächstenliebe. Lasst uns dafür beten, dass genau das passiert.

Mein zweites Anliegen: KI eignet sich prima zur Überwachung. In China hat man dort ein Sozialkreditpunktesystem entwickelt, mit dem der Staat das Verhalten des Bürgers, das dem Staat gefällt, belohnt und vermeintliches Fehlverhalten bestraft. Spricht man mit den falschen Leuten, liest man das falsche Buch, stellt man die falschen Fragen und sucht im Internet nach den falschen Dingen, dann wird man in seinem Wirkungskreis eingeschränkt, sodass man nicht mehr ins Restaurant kann oder plötzlich keinen Zugriff mehr auf sein Konto hat. Wir wollen in einem solchen Freiluft-Gefängnis nicht leben. Lass uns dafür beten, dass sich diese Form von Unterdrückung bei uns nicht durchsetzt.
„Aber Pastor, in Offenbarung, Kapitel 13,11-18, steht doch, dass ein solches Überwachungssystem kommen wird. Warum dann noch dagegen beten?“
Nun, es muss zwar irgendwann kommen. Doch wir können den Herrn bitten, dass es nicht zu unserer Zeit kommt. Wir sind für unsere Zeit verantwortlich, andere für ihre.

Mein drittes Anliegen hat mit etwas zu tun, das sich CBDC nennt. Das ist englisch und bedeutet Central Bank Digital Currency, auf deutsch Digitales Zentralbankgeld. Das ist eine Art Elektro-Euro, der per Tastendruck erzeugt wird und mit keinen physischen Werten hinterlegt ist. Den braucht zwar niemand, denn wir können ja auch heute schon bequem mit Karte zahlen, wenn wir wollen, ganz ohne CBDC. Regierungen aber lieben den digitalen Euro, denn man kann ganz genau sehen, wer dieses Geld wann wo ausgibt und wofür.
Das macht den Bürger gläsern.
Und: man kann es mit einem Tastendruck auch wieder löschen. Oder blockieren. Die Möglichkeiten für eine übergeordnete Stelle, mit diesem Geld willkürlich zu verfahren, sind endlos. Bestimmte Sachen könnte man sich theoretisch damit einfach nicht kaufen können, weil irgendein „Aufseher“ das nicht will—natürlich nur mit den besten Absichten. Lasst uns den Herrn bitten, dass das nicht kommt. Bargeld ist Freiheit. Möge es uns alle Tage erhalten bleiben und nie mit CBDC ersetzt werden.
„Aber Pastor, Bargeld und CBDC werden doch nebeneinander existieren.“ Schon. Doch wie lange? Wie gesagt: es gibt keinerlei Notwendigkeit für digitales Zentralbankgeld. Es sei denn, man will Bargeld verknappen, bis es irgendwann verschwunden ist.

Mein viertes Anliegen hat zu tun mit sogenannten Deep Fakes, nahezu perfekten Fälschungen. Das sind Töne oder Bilder, die dir einen Bekannten vorgaukeln, um dich zu übervorteilen. Stell dir vor, die Stimme deines Sohnes ist am Telefon und bittet dich dringend um Geld. Gleich käme jemand, um es abzuholen. Oder deine Tochter macht einen Videocall, etwa mit WhatsApp, und du könntest schwören, das ist ihr Gesicht und auch ihre Stimme. Doch in Wirklichkeit ist es jemand, der sich eines Filters bedient, der dein Kind glaubwürdig imitiert.
Deep Fakes.
Leute fallen reihenweise auf solche Tricks rein. Wir bitten den Herren, uns und alle seine Kinder vor solchen Heimsuchungen zu bewahren. Die Täter möge er ihrer gerechten Strafe zuführen.
Wie kann man sich vor sowas schützen?
Am besten dadurch, dass du von der Person, die da anruft und Geld von dir will, (denn darum geht es immer), eine Information verlangst, die nur diese Person weiß.
Und du.
„Liebling, was hat die ganze Familie 2010 auf dem Segelboot kurz vor Nassau gemeinsam gemacht?“
„Wir hingen alle über der Reling und spuckten ins Meer.“
An sowas erinnert sich nur, wer dabei war. Ein Fälscher fliegt sofort auf.

Ich wünsche euch eine sehr reale Zeit in Gebet nachher von 20:00 Uhr bis 20:30 Uhr,

euer Pastor Gert

„Jeder Bittende empfängt, und der Suchende findet, und dem Anklopfenden wird geöffnet werden.“ (Matthäus 7,8).

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