Noch ein Anti-Zensur-Gebet am 16.9.2025

„Obwohl Elnatan, Delaja und Gemarja in den König drangen, daß er die Schriftrolle nicht verbrennen solle, hörte er nicht auf sie. Und der König befahl Jerachmeel, dem Königssohn… den Schreiber Baruch und den Propheten Jeremia festzunehmen. Aber der HERR hatte sie verborgen.“
Jeremia 36,25-26

Guten Abend liebe Beter,

kommen in der Bibel auch zensurbegeisterte Regenten vor?
Jede Menge.
Hier ein paar Beispiele:
König Jojakim passte nicht, was der Prophet Jeremia schrieb, (oder vielmehr dem Baruch diktierte). Er ließ sich die Schriftrolle vorlesen, schnitt dann den vorgelesenen Abschnitt mit dem Messer ab und warf ihn in das Kohlenbecken, in dem ein Feuer glimmte. (Es war Winter). Nicht besonders clever, das Wort Gottes zu verbrennen, nur weil einem der Inhalt nicht passt.
König Manasse, der verdorbene Sohn des gesegneten Königs Hiskia, begnügte sich nicht damit, Schriftrollen zu zerschneiden. Er zerschnitt gleich ganze Propheten. Von ihm heißt es, er habe den Propheten Jesaja zersägen lassen. Einen Hinweis darauf finden wir in Hebräer 11,37.
König Nebukadnezar in Babylon zwang seine Untertanen unter Androhung der Todesstrafe zur Anbetung seines goldenen Götzen und alle machten mit. Nicht weil sie glaubten, sondern weil das bequem war. (Daniel 3,1-7). Sie wussten, dass es sich hier nur um eine Machtprobe des Königs handelte, nicht um eine echte religiöse Handlung. Drei Juden in verantwortungsvoller Position erinnerten sich jedoch an den Tanz ums goldene Kalb und machten nicht mit. Prompt landeten sie gefesselt in einem prasselnden Feuerofen—wo sie jedoch nicht verbrannten, sondern in den Flammen frei umhergingen.
Das einzige, was verbrannte, waren ihre Fesseln.
Bei ihnen war ein vierter Mann: der Engel des Herrn, der Messias vor seiner Menschwerdung. Sie waren an ihrem Ort des Gerichts Gott näher als im Gottesdienst in der Synagoge.
Im Neuen Testament wurde den Aposteln von den jüdischen Obersten geboten, sich überhaupt nicht in dem Namen Jesu zu äußern noch zu lehren. Und was antworteten Petrus und Johannes, die Wortführer, den Zensoren? „Ob es vor Gott recht ist, auf euch mehr zu hören als auf Gott, urteilt ihr! Denn es ist uns unmöglich, von dem, was wir gesehen und gehört haben, nicht zu reden.“ (Apostelgeschichte 4,19-20).

Warum erwähne ich das alles?
Nun, die Zensoren standen allesamt nicht auf der richtigen Seite der Geschichte. Erstens.
Zweitens ist die Europäische Union dabei, ein gewaltiges Meinungslenkung- und also Zensurregime zu errichten. Haben wir gerade noch gedacht, Vorhaben wie die Chat-Kontrolle wären vom Tisch, tauchen sie aus dem bürokratischen Untergrund verschärft wieder auf. Wenn wir nicht aufpassen, bekommen wir Verhältnisse, was Überwachung angeht, die denen in China gar nicht so unähnlich sind. Nicht Dissens, also Widerspruch, sondern schon bloße Kritik, gilt dann als giftig und wird verfolgt werden. Da ist die Rede von nobel klingenden Democracy Shields und European Fact-Checking Standards Networks, Demokratie-Schutzschilden und Faktencheckern, sowie einem European Media Freedom Network, das definieren will, was vertrauenswürdige Mediendienste sind. Andere werden in ihrer Sichtbarkeit runtergeregelt.
Der Kampf der alten Schlange ist schließlich immer der Kampf gegen das Wort Gottes, gegen die Wahrheit, die freimacht. Wenn christliche Angebote runtergeregelt werden, weil sie christlich sind, und das steht langfristig zu befürchten, dann haben solche Lenkungs- und Zensurgesetze und Netzwerke aus der Sicht des Feindes ihren Zweck erfüllt.
Es ist unsere Aufgabe, dafür zu beten, dass das nicht passiert. Es gäbe da noch viel zu sagen, doch mir läuft die Zeit davon. Lasst uns heute Abend den Herrn bitten, dass das Wort Gottes allezeit freie Fahrt hat und jedes geplante Zensur-Regime in sich zusammenfallen möge.
Tun wir das nicht, werden wir bald sehr, sehr darauf achten, was wir von uns geben.

Wie erging es übrigens Jojakim, dem Zensor Jeremias?
Der Prophet weissagte ihm: „Mit dem Begräbnis eines Esels wird man ihn begraben, hinausgeschleift und hingeworfen, weit weg von den Toren Jerusalems.“ (Jeremias 22,18-19). Hätte er nur auf Gott gehört.
Manasse, der Jesaja getötet hatte, landete im Gefängnis in Babylon, wo er sich bekehrte. Geläutert kehrte er auf den Thron zurück.
Ist das nicht wunderbar? Wenn Zensoren zur Besinnung kommen und schließlich dem Herrn nachfolgen?
Und Nebukadnezar? Selbst dieser durchgeknallte Herrscher der Welt hat sich bekehrt—nach sieben Jahren Wahnsinn, in denen er wie ein Tier lebte. Gott und Daniel sei dank.
Wir sehen also: Reformationen sind auch ohne Revolutionen möglich. Gebet hat Kraft. Amen.

Ich wünsche euch eine starke Zeit im Gebet nachher von 20:00 Uhr bis 20:30 Uhr,

euer Pastor Gert

„Der Herr aber ist der Geist. Wo aber der Geist des Herrn ist, ist Freiheit.“ (2 Korinther 3,17).

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