Wirtschaftsgebet am 28.9.2025

„Ihr sollt nicht stehlen. Und ihr sollt nicht lügen und nicht betrügerisch handeln einer gegen den anderen.“
3 Mose 19,11

Hallo liebe Mitbeter,

der deutschen Wirtschaft geht es nicht gut. 
Sie wächst nicht mehr. 
Im Gegenteil, sie schrumpft. 
Die Wirtschaft anderer Länder hingegen legt zu. Bei uns werden die Leute zu Zehntausenden entlassen. Das Kapital verlässt unser Land, während der amerikanische Präsident in seiner kurzen Amtszeit bisher solide 5,5 Billionen Dollar Investitionszusagen eingeworben hat. Das sind nicht Tausende Millionen, sondern Tausende Milliarden. Weltweit werden Kraftwerke gebaut, um den Energiehunger der künstlichen Intelligenz zu befriedigen, während man bei uns Hochleistungskraftwerke abreißt ohne wirklich einen Ersatz dafür zu haben.
Jenseits des großen Teiches fangen riesige Arme gigantische Raketentriebwerke auf, um diese wiederzuverwenden, während man bei uns die Deckel fest mit den Plastikwasserflaschen verbindet.
Endlich, möchte man sagen.
Die Welt hat lange darauf gewartet.
Spaß beiseite. Die deutsche Wirtschaft darbt. Nun wurden zu allem Überfluss auch noch Verfassungsrichter gewählt, von denen die Fama geht, dass sie dem Verfassungswortlaut eher flexibel gegenüberstehen. Eine der Richterinnen soll sich bei den Immobilien-Enteignungsbemühungen in Berlin besonders engagiert haben. Überhaupt sollen ältere Semester ihre abbezahlten Häuser, die in den Augen von Aktivisten sowieso viel zu groß für ihre Bewohner sind, diesen Wohnraum an weniger Privilegierte abgeben. All die Dinge, die man nie und nimmer durchs Parlament brächte, können nun auf juristischem Weg oktroyiert werden.
Da lacht Lenins Mumie in ihrem Mausoleum auf dem Roten Platz.
 
Da tun wir gut daran, uns an das zu erinnern, was Jesus über Eigentum und Recht gesagt hat. In einem bahnbrechenden Gleichnis skizziert er ein ganzes Wirtschaftssystem, in dem der Kollektivismus allerdings keinen Platz hat.
In Matthäus 20,1-16 bringt der Herr das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg.
Ein Unternehmer sucht Arbeiter für seinen Weinberg: Hier sehen wir den Privatbesitz von Produktionsmitteln und -örtlichkeiten. Der Mann steht keiner Kolchose vor, er kümmert sich um sein eigenes Geschäft.
Der Chef und die Arbeiter vereinbaren einen Lohn: das ist Vertragsfreiheit. Wegen mir auch Tariffreiheit. Die zwei Parteien handeln frei einen Lohn aus. Dann gehen die Arbeiter arbeiten.
Doch die Arbeit ist zu viel für sie, die Erntefeld gut aus: der Chef braucht mehr Arbeiter. So geht er aus und sucht nach Arbeitern. Das macht er selbst. Er verlässt sich dabei auf keine Behörde.
Auch mit diesen Arbeitern vereinbart er einen Lohn.
Da er noch viel mehr Arbeit hat, geht er den ganzen Tag über aus und sucht neue Arbeiter. Dabei zahlt er immer höhere Löhne, indem er denen, die nur eine Stunde arbeiteten, zum Schluss soviel zahlte, wie denen, die den ganzen Tag gearbeitet hatten.
Hier sehen wir das Prinzip von Angebot und Nachfrage: viel Arbeit, wenige Arbeiter?
Die Arbeiter werden teurer. Sie können mehr Lohn verlangen.
Gäbe es wenig Arbeit und viele Arbeiter, wäre es umgekehrt: der Lohn würde sinken, bis er sich marktgerecht einpendelt.
Niedrige Löhne wegen weniger Arbeit: Das ist die Gefahr, die uns hierzulande langfristig droht, wenn es so weitergeht wie bisher.
Als die Arbeiter, die den ganzen Tag gearbeitet hatten, sah ein, dass andere mehr bekamen als sie, wo sie weniger gearbeitet hatten, wurden sie neidisch.
Jesus spricht hier Klassenkampf-Vibes an, die es schon damals gab.
Doch was sagt der Chef?
Er beruft sich auf den Vertrag vom Anfang: „Freund, ich tue dir nicht unrecht. Bist du nicht um einen Denar mit mir übereingekommen? Nimm das Deine und geh hin! Ich will aber diesem letzten geben wie auch dir. Ist es mir nicht erlaubt, mit dem Meinen zu tun, was ich will?“
Das ist ein Satz, der so manchen schmerzt: „Ist es mir nicht erlaubt, mit dem Meinen zu tun, was ich will?“ Vielen passt nicht, was die Leute mit ihren Mitteln machen. Vielmehr würden sie diese Mittel gern für ihre Zwecke verwenden. Doch wir halten fest: da ist Jesus dagegen.
Und: Wer zu viel agitiert und Neid schürt, dem kann es gehen wir diesem Kandidaten: der Chef sagt ihm: „Nimm das Deine und geh hin.“ Der wird entlassen.
Lasst uns heute Abend für die Wirtschaft beten, dass ihre Kapitäne und Manager den Wettbewerb wieder aufnehmen und sich innerlich vom süßen Gift der Subventionen verabschieden.
Firmen hassen Wettbewerb.
Kunden lieben ihn.
Lasst uns auch für die Politik beten, dass sie wieder Rahmenbedingungen schafft, die Wohlstand für alle gewährleisten. Das ist durchaus möglich. Man muss sich nur an Jesus orientieren, wie oben kurz dargelegt. Privateigentum schützen, Vertragsfreiheit schützen, Verträge einhalten, Neidgelüste abwehren, Wohlstand mehren.
Es gäbe noch viel zu sagen, doch mir fehlt (wie üblich) die Zeit.

Ich wünsche euch eine prosperierende Zeit nach dem Gebet von 20:00 Uhr bis 20:30 Uhr

euer Pastor Gert

„Du sollst an den HERRN, deinen Gott, denken, daß er es ist, der dir Kraft gibt, Vermögen zu schaffen.“ (5 Mose 8,18).

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