Sprachengebet am Pfingstsonntag, 28.5.2023

"Ebenso aber nimmt auch der Geist sich unserer Schwachheit an. Denn wir wissen nicht, was wir bitten sollen, wie es angemessen wäre, aber der Geist selbst verwendet sich für uns in unaussprechlichen Seufzern. Der aber die Herzen erforscht, weiß, was der Sinn des Geistes ist, denn er verwendet sich für Heilige Gott gemäß."
Römer 8,26-27.

Frohes Pfingstfest ihr Lieben,

eines der größten Probleme für Beter ist die Tatsache, dass ihnen nach ein paar Minuten Gebet die Ideen ausgehen. Dann fühlen sie sich inadäquat, nicht zureichend. Man betet für Vater, Mutter, Ehepartner, Sohn, Tochter, Kollegen, um einen guten Tag... und dann versinkt man im Dunkel der Unwissenheit. Man weiß nicht, was die mit Menschen im einzelnen bewegt und ist entsprechend eingeschränkt in der Gebetseffektivität.
Gott hingegen sieht alles: er sieht den Nachbarn mit Selbstmordgedanken, er sieht den Ehestreit des Kollegen, die bevorstehende Pleite der Firma, die den Chef plagt, und so weiter. Wenn auch wir alle Herzen lesen könnten, wie Gott das kann, wären wir heillos überfordert. Wir könnten dann zwar punktgenau beten, doch bei der Sortierung der Wichtigkeit der Anliegen hätten wir größte Schwierigkeiten.
Wäre es da nicht gut, wenn Gott uns ein Werkzeug gäbe, mit dem wir stets den vollkommenen Willen Gottes beten können, ohne dass es uns überfordert? Wäre es nicht wunderbar, wenn wir Gott im Gebet tiefste Geheimnisse mitteilen könnten, die wir mit dem Verstand gar nicht zu erfassen in der Lage sind? Dann müssten wir nie mehr nach intelligenten Gebetsanliegen suchen.
Nun, Gott hat uns dieses Werkzeug gegeben.
Im Sprachengebet.
Von diesem Gebet sprechen die obigen Verse. Der einflussreiche Theologe, Universitätsgründer und Professor für Griechisch Peter Christian Nelson, ein gebürtiger Däne, schreibt, die „unaussprechlichen Seufzer“ beziehen sich auf die Zungenrede, d.h. das Sprachengebet. Es handelt sich um Äußerungen im Gebet, die nicht in der Muttersprache artikuliert werden, sondern um unterschiedliche Laute, die zwar nicht verstanden werden, aber doch irgendwie wie eine Sprache klingen.
Weil sie eine sind.
Zum ersten Mal beteten Menschen an Pfingsten in Sprachen. Viele der damals in Jerusalem anwesenden Fremden verstand dieses Reden in Zungen. Allerdings schreibt Paulus, wer in Sprachen betet, redet Geheimnisse zu Gott. Niemand versteht es. Gott aber weiß, was des Geistes Sinnen ist.
Es muss also nicht immer eine irdische Fremdsprache sein. Es können auch „Engelszungen“ sein. (1 Korinther 13,1). Die versteht dann tatsächlich kein Mensch.
Ist diese Gabe wirklich für alle Christen?
Nun, im Neuen Testament beteten alle in Sprachen, wenn auch nicht alle den gemeindlichen Dienst von Sprachenrede und Auslegung hatten. Das ist wieder etwas anderes. Wir sprechen vom privatpersönlichen Reden in Zungen.
Jesus selbst sagt in Markus 16,17: „Diese Zeichen aber werden denen folgen, die glauben: … sie werden in neuen Sprachen reden.“ Nirgendwo sagte er, dass diese Art zu bieten auf das erste Jahrhundert beschränkt. Vielmehr werden die neuen Sprachen reden, die glauben.
Glaubst du?
Hunderte von Millionen von Christen auf der ganzen Welt, vermutlich 8% bis 9 % der Weltbevölkerung, sprechen heutzutage in Sprachen. Vor allem in Afrika und Südamerika wächst ihre Zahl dramatisch. Aber auch in Asien und Nordamerika. Selbst in Europa sprechen heute mehr in Sprachen als je zuvor.
Was sind die Vorteile dieses Sprachengebet?
Wir haben schon gesehen: du betest dadurch Gottes Willen, wenn du nicht weiter weißt.
Ich selbst erlebe: Das Leben wird ruhiger, es gibt weniger nervige Zufälle. All das ist wohl mit beinhaltet, wenn es in 1 Korinther 14,4 heißt, wer in Sprachen redet, erbaut sich selber. Man wird zuversichtlicher und denkt nicht mehr so negativ.
Wohl die meisten von uns regelmäßigen Betern reden bereits in Sprachen. Falls das für dich neu ist, ermutige ich dich, einmal darüber nachzudenken, ob das nicht etwas für dich wäre. Diese Gabe wird dein Leben revolutionieren. Sie hat meines revolutioniert, auch wenn sie im Alltag recht unscheinbar daherkommt. Paulus sagt: Ich möchte aber, dass ihr alle in Sprachen redet. (1 Korinther 14,5).
Und: Ich rede mehr in Sprachen als ihr alle. (1 Korinther 14,8).
Wenn das Paulus so wichtig war, dann ist es wichtig.
Gott gibt keine überflüssigen Gaben.
Wie empfängt man die Fähigkeit in Sprachen zu beten?
Ganz einfach, indem man darum bittet.
„Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wißt, wieviel mehr wird der Vater, der vom Himmel gibt, den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!“ (Lukas 11,13).
Bitte Gott darum und dann leg los und rede.
Vielleicht klingt das am Anfang etwas unbeholfen, aber wenn du im Glauben dran bleibst, dann formt sich das aus und das Sprachengebet wird dir zur zweiten Natur. Du kannst es überall tun, da es seinen Verstand nicht beschäftigt. Der bleibt, sagt Paulus, fruchtleer. (1 Korinther 14,14). So wird es leicht, den Gebot „Betet unablässig!“ zu gehorchen. (1 Thessalonicher 5,17). Anders ist das nicht zu bewältigen.

Falls das zu neu für dich ist: ich werde nächste Woche eine neue Botschaft darüber veröffentlichen. Bis dahin empfehle ich "Das Sprachengebet: was es ist und wie man es empfängt" in der OnlineKirche auf YouTube. In der Beschreibung dieses Videos ist auch ein Link zu einem 20-seitigen Heft zum Thema. Möge es dir zum Segen gereichen.

Heute ist Pfingsten. Lasst uns deswegen heute Abend entweder einfach in Sprachen beten, oder den Herrn in Danksagung und Lobpreis ehren. Bedanke dich für die guten Dinge, mit denen er dich segnet. Bete Psalmen. David hat da einige richtig gute.

Ich wünsche euch eine geisterfüllte Zeit nachher im Gebet von 20:00 Uhr bis 20:30 Uhr,

euer Pastor Gert

"Was ist nun? Ich will beten mit dem Geist, aber ich will auch beten mit dem Verstand. Ich will lobsingen mit dem Geist, aber ich will auch lobsingen mit dem Verstand." (1 Korinther 14,15).

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