Vorsorgegebet am 11.9.2022

"Und er sprach zu ihnen: Als ich euch ohne Börse und Tasche und Sandalen sandte, mangelte euch wohl etwas? Sie aber sagten: Nichts. Er sprach nun zu ihnen: Aber jetzt, wer eine Börse hat, der nehme sie und ebenso eine Tasche, und wer nicht hat, verkaufe sein Kleid und kaufe ein Schwert."
Lukas 22,36.

Guten Abend liebe Beter,

Zeiten ändern sich. 
Nichts bleibt wie es war. 
Was gestern noch funktionierte, funktioniert morgen schon nicht mehr. Bisher waren die Jünger ohne große Vorkehrungen auf Missionsreise in Israel gegangen. Sie hatten im Glauben von der Hand in den Mund gelebt und das nicht schlecht.
Nun aber sagt Jesus, sie mögen künftig Vorkehrungen treffen. Was bisher selbstverständlich war, nämlich ihre Versorgung, ist nicht mehr gewährleistet. Jesus bereitete sie gedanklich auf die Möglichkeit vor, dass es da Aussetzer geben konnte. Dann würden sie auf Börse und Tasche, sprich auf Vorrat, zurückgreifen müssen.
Und das Schwert, das sie sich zulegen sollten?
Das diente der Verteidigung von Börse und Tasche.
Prompt präsentierten die Jünger zwei Schwerter, woraufhin Jesus sagte, "Es ist genug." In der Tat. Der Herr kam nicht, um eine Miliz zu gründen, sondern die christliche Gemeinde.
Petrus war einer von denen, die ein Schwert hatten. Ungeschickterweise setzte es zur Verteidigung Christi ein, als es zur Verhaftung kam. Ja, er hieb damit sogar dem Malchus das Ohr ab—was Jesus umgehend rückgängig machte. Sein letztes Heilungswunder auf Erden im Fleisch war die Korrektur eines Fehlers eines bewaffneten Jüngers. Wäre der Knecht des Hohepriesters nicht geheilt worden, hätte man Jesus eine bewaffnete Revolution andichten können, was seine Friedensmission natürlich ruiniert hätte. Wir sehen: mit Waffen muss man umgehen können. Man muss wissen, wann sie einzusetzen sind und wann nicht.
Allermeistens nicht.
Doch das ist nur ein Nebengedanke.
Auf was ich eigentlich hinaus will, (ohne den Teufel an die Wand malen zu wollen): Es steht für jeden in der Zeitung zu lesen: Wichtige Funktionäre auf Stadt- und Gemeindeebene warnen vor großflächigen Stromausfällen in der nahen Zukunft. Und sie halten das Land für schlecht vorbereitet auf eine solche Situation. Von der Politik ist keine Hilfe zu erwarten.
Deswegen mein Vorschlag: bereiten wir uns vor.
Sehen wir zu, dass wir in den Herbst und Wintermonaten genügend Vorräte zu Hause haben, um eine 14-tägige Phase, in der wir nicht einkaufen können, unbeschadet bewältigen zu können.
Das mit der Verteidigung seiner Vorräte muss jeder selbst mit sich ausmachen. Da sind die Bedarfe verschieden. Die Tür verrammeln zu können, sollte in den meisten Fällen reichen.
Und wenn es dann zu hitzigen Diskussionen kommen sollte, dann machen wir es wie Jesus, als man ihm vom Massaker erzählte, das Pilatus unter den Galiläern angerichtet hatte. Jesus kritisierte nicht Pilatus, wie zu erwarten gewesen wäre, (also die Regierung). Vielmehr sagte er der Volksmenge, "Wenn ihr nicht umkehrt, werdet ihr alle ebenso umkommen." (Lukas 13,5). Er spricht über ihre eigene Verantwortung für ihren Schutz und ihr Verhältnis zu Gott. Wir sagen den Leuten gegebenenfalls: Sprecht mit Gott! Bringt euer Leben in Ordnung. Demütigt euch vor ihm. Dann kommt er euch entgegen und es geht wieder aufwärts.
Wir helfen wo wir können, ohne unsere eigenen Bedürfnisse zu vergessen. Denn hilflose Helfer können nicht helfen.
Und natürlich beten wir, dass das Netz eben nicht zusammenbricht und wir gut über den Winter kommen. Doch garantiert ist das nicht. Vermutlich wird es spätestens im Januar Ausfälle geben. Lasst uns den Herrn deshalb bitten, speziell seinen Kindern gnädig zu sein und diese Ausfälle nicht zuzulassen. Wir sind erfolgreich, wenn nichts passiert, (wie Jona).
Und lasst uns für Verkündiger beten, denen in dieser schwierigen Zeit das richtige Wort gegeben wird. Krisenzeiten sind Erntezeiten. Krisen, in denen die Menschen sich nicht mehr selber helfen können, sind Gelegenheiten, Gott in besonderer Weise zu leben. Das ist der einzige positive Aspekt an der Sache. Dazu aber braucht man Glauben. Den viele dann entdecken.

Ich wünsche euch eine starke Zeit im Gebet nachher von 20:00 Uhr bis 20:30 Uhr,

euer Pastor Gert

"Die Ameisen, ein nicht starkes Volk, und doch bereiten sie im Sommer ihre Speise." (Sprüche 30,25).

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