Durchhaltegebet am 4.9.2022

"Der Herr aber sprach: Simon, Simon! Siehe, der Satan hat euer begehrt, euch zu sichten wie den Weizen. Ich aber habe für dich gebetet, daß dein Glaube nicht aufhöre. Und wenn du dich einst bekehrt hast, so stärke deine Brüder."
Lukas 22,31-32.

Liebe Beter,

obwohl die Jünger jahrelang mit Jesus höchstpersönlich gegangen waren, waren sie so voller Missverständnisse, Fehlschlüsse und Ahnungslosigkeit über Gottes Plan, dass der Satan sich reelle Chancen ausrechnete, sie zum Abfall vom Glauben zu verleiten. In der Tat waren sie kurz darauf bis ins Mark schockiert, dass Jesus einfach so am Kreuz starb. Damit hatten sie nicht gerechnet. Petrus wollte ihm das sogar ausreden, als Jesus einmal versuchte, seiner verwunderten Jüngerschar das Kreuz zu erklären. Der Herr wies ihn barsch zurecht.
In den Tagen Christi im Grab waren seine Jünger die verunsichertsten, verwirrtesten, ratlosesten Menschen auf Erden. Und Judas fiel tatsächlich ab und erhängte sich. Das hätte er nicht getan, wenn er den Erlösungsplan verstanden hätte.
Warum sage ich das?
Weil viele gute Christen—vor allem solche, die das Evangelium weitergeben—sich emotional angefochten fühlen. Nicht alle sind abgeklärt und wissen, dass Gefühle nur Gefühle sind und dass dies nur eine Phase ist, die rasch vorübergeht. Ihnen ist nicht klar, dass sie mit ihren negativen Emotionen nicht alleine sind, sondern dass diese Befindlichkeit wie eine Welle durch den Leib Christi geht. Der Teufel schüttelt den Baum in der Hoffnung, dass der ein oder andere herunterfällt.
Das wird aber nicht passieren.
Denn wir beten heute für die emotionale Stabilität dieser evangelistischen Christen. Dass sie sich von ihren Gefühlen nicht irre machen lassen. Dass sie lachen, obwohl ihnen nicht zum Lachen zumute ist. Dass sie erkennen, hier handelt es sich lediglich um einen substanzlosen Nebel von Emotionen. Tatsache ist, sie sind erlöst und auf der Siegerstraße unterwegs. Und der Herr wird sie schließlich im Triumphzug umherführen.
Truppen an der Front, und das sind Evangelisten, kriegen ab und zu Gegenwind. Das ist normal und damit ist zu rechnen. Tatsache ist aber auch, wir haben den Krieg durch Christus bereits gewonnen.
Nichts kann uns aufhalten, auch wenn es sich manchmal anders anfühlt.

Bei uns ging es zeitweise so drunter und drüber, dass es schon wieder komisch war. Am Mittwoch etwa sollte mein Mikrofon kurz vor dem Gottesdienst neu eingestellt werden, wozu ich natürlich hineinsprechen musste. Blöderweise brannte genau dann eine große Scheinwerferlampe aus. Elektriker war keiner da, so dass ich während des Mikrofoneinstellens auf der Leiter stand, um die Birne zu wechseln—die aber nicht rausging! Als ich behelfsweise einen anderen Scheinwerfer neu justieren wollte, fiel der auch aus. Nun waren zwei Birnen durchgebrannt. Was wir nicht erkannten: in Wirklichkeit war bei dieser Lampe die Sicherung rausgeflogen.
Gäste von auswärts waren auch da. Da will man ja eigentlich immer einen besonders guten Eindruck machen. Am Mittwoch gelang uns das nur bedingt. Die Gäste saßen wie gebannt auf ihren Plätzen und schauten mir beim Schwitzen zu.
Die Zeit war knapp, es war schon zehn Minuten über der Zeit. Ich kletterte also von der Leiter ging auf die Bühne, schnappte mir die Gitarre und machte Lobpreis. Dann predigte ich—und während meiner Predigt klingelte ganz penetrant das Gemeindetelefon. Der reinste Slapstick.
Wir haben die Predigt am nächsten Morgen im kleinen Kreis noch mal aufgezeichnet.
Sowas gibt's.
Kommt selten vor, aber es kommt vor. Wir lassen uns von solchen Petitessen aber nicht entmutigen. Vielmehr freuen wir uns, dass da offenbar jemand etwas gegen unsere Arbeit hat.
Es ist aber auch jemand dafür. Jemand, der immer den längeren Atem hat.
Und so machen wir unbeirrt weiter und verkündigen das Wort des Glaubens und bemühen uns, so viele Menschen wie möglich für Jesus zu gewinnen, und sind erfolgreich.
Denn ihr helft uns durch euer Gebet.

Ich wünsche euch eine emotional stabile Zeit im Gebet von 20:00 Uhr bis 20:30 Uhr,

euer Pastor Gert

"Haltet fest am Gebet, und wacht darin mit Danksagung und betet zugleich auch für uns, daß Gott uns eine Tür des Wortes öffne, das Geheimnis des Christus zu reden, dessentwegen ich auch gebunden bin, damit ich es kundmache, wie ich reden soll." (Kolosser 4,2-4).

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