Lichtgebet am 14.8.2022

"Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt."
Johannes 9,5.

Liebe Beter,

in Johannes 9 wird der erste Blindgeborene der Weltgeschichte geheilt.
Jesus wurde gerade mit Steinwürfen aus dem Tempel vertrieben und geht nun durch Jerusalem, als er an einem Blindgeborenen vorbeikommt. Seine Jünger fragen Jesus, wer gesündigt habe, er oder seine Eltern, dass er blind geboren wurde.
Jesus sagt, weder noch. Nicht alle Krankheiten werden von Sünden verursacht.
Dann spuckt er auf die Erde und macht einen Teig, den er dem Blinden auf die Augen schmiert.
Der ist nun doppelt blind.
Hat er vorher noch Licht wahrgenommen, so ist es damit nun auch vorbei. Jesus, der berühmte Heiler, heilt ihn keineswegs, sondern setzt ihm quasi eine rostrote Sonnenbrille aus Dreck aufs Auge. Die Augen kann er nun nicht mehr aufmachen, denn sonst hat er Erde drin.
Was denkt sich Jesus dabei?
Dann schickt er den Blinden zum Teich Siloah. (Siloah bedeutet Gesandter). Von einem Ende der verkehrsreichen Stadt ans andere: Das ist eine Odyssee für einen Blinden! Der aber stolpert und tastet und kämpft sich voran, im Glauben, dass Jesus ein Prophet ist und schon weiß, warum er ihn nach Siloah schickt.
Obwohl Jesus ihm keine Heilungsverheißungen gemacht hat.
Er hat ihm nur aufgetragen, sich im Teich zu waschen. Mit dieser halben Verheißung im Herzen müht sich der Mann durchs Gewühl, bis er am Wasser angekommen ist. Er wäscht sich—und kehrt sehend in seinen Stadtteil zurück.
Jesus ist mittlerweile längst über alle Berge.
Der Teich namens „Gesandter“ symbolisiert Jesus.
Der Dreck auf den Augen symbolisiert den Fluch, unter dem die Menschheit laboriert. Genauer: die schmutzig-irdische Sicht auf die Welt.
Dass der blinde Mann sich durch die Stadt kämpfen muss, bedeutet, dass zwischen dem Trachten nach Befreiung und der eigentlichen Befreiung oft ein Kampf liegt. Da muss man dranbleiben, bis man durchbricht. Wohl gemerkt: Jesus hat das bei diesem Mann genau so eingerichtet.
Jesus wollte diese Odyssee.
Das Wasser im Teich symbolisiert das Wort Gottes, das die fehlerhafte Weltsicht (= Blindheit) wegwäscht, sodass wir die Realität wahrnehmen, wie sie wirklich ist.
Gottes Wort schenkt Durchblick und Licht.
Jeder Mensch schaut die Welt durch seine individuelle Brille an, die jede Wahrnehmung färbt. Das kann die Brille der Geldliebe, des Selbstmitleids, des Machtbedürfnisses, der Faulheit oder der Sucht nach Sex sein. (Kommt in der Bibel alles vor). Für manche Zeitgenossen dreht sich alles um diese Dinge. Wie überwindet man das alles?
Nun, dadurch, dass man sich Gottes Glaubensbrille aufsetzt, wie Paulus das getan hat, als er, der in unseren Augen Vielgeplagte, schrieb, Gott führe ihn allezeit im Triumphzug umher. (2 Korinther 2,14). So geschah es ja auch.
Und: wir bitten, dass Gott uns geöffnete Augen des Herzens und einen Geist der Weisheit und Offenbarung in der Erkenntnis seiner selbst gibt. Paulus betete genau das für die Epheser, die an sich schon ziemlich gut drauf waren. (Epheser 1,17f). Paulus betet nicht nur für Problemfälle, sondern auch für Überflieger, damit diese erst recht ihre Grenzen überwinden.
Dabei bedenken wir: es kann eine ziemliche Odyssee sein, bis wir das heilende Wasser erreichen und die verdorbene Sicht geheilt bekommen. Wenn wir jedoch dranbleiben, werden wir garantiert, 100 pro, im Segen ankommen.
Jakobus sagt, „Widersteht dem Teufel und er wird von euch fliehen. Naht euch Gott und er wird sich euch nahen.“ (Jakobus 4,7-8). Jesus widerstand dem Teufel in der Wüste und zum Schluss wich der von ihm. „Und siehe, Engel kamen herbei und dienten ihm.“ (Matthäus 4,11).
Bei dir wird es nicht anders sein.
In der Bibel verschonte Gott Städte und Länder vor seinem Gericht, wenn sich eine kritische Masse von Gläubigen zu ihm wandte und ganze Sache mit ihm machte. Lass uns deswegen heute neben dem Gebet um geöffnete Augen auch um Erweckung unter den Christen beten. Bisher konzentrierten wir uns auf verzweifelte Ungläubige. Heute beten wir für gleichgültige Christen, die ihr Glaubensleben schleifen lassen. Denn es stimmt schon: zurzeit sehen wir zwei Phänomene: Menschen kommen neu
zum Herrn und sind begeistert, zu viele Christen jedoch dämmern in einem Zustand gereizter Unzufriedenheit vor sich hin. Das hat natürlich mit den Enttäuschungen und Unsicherheiten der letzten Jahre zu tun, ist aber trotzdem verkehrt.
Es geht um viel.
Denn ich sage es jetzt schon: wenn der Schwarze Reiter der Teuerung die Christenheit nicht zum Herrn zurückbewegt, wie das der Fahle Reiter der Pandemie schon nicht ausreichend bewerkstelligte, dann kommt der Rote Reiter der inneren Unruhen. Und kein Politiker kann etwas dagegen tun, solange kein Signal von oben, vom Herrn kommt. Denn wir haben es ja mit einem geistlichen Problem und nicht mit einem politischen zu tun. Für geistliche Probleme gibt es keine politischen Lösungen. Die kommen erst hinterher, wenn sich im geistlichen Bereich etwas getan hat.
Und dafür sorgen wir.
Es gäbe noch mitteilenswerte Zeugnisse von Erhörungen, doch die Zeit drängt schon wieder.

Ich wünsche euch eine lichtvolle Zeit im Gebet von 20:00 Uhr bis 20:30 Uhr,

euer Pastor Gert

"Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus, er selbst wird euch, die ihr eine kurze Zeit gelitten habt, vollkommen machen, stärken, kräftigen, gründen." (1 Petrus 5,10).

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