Tendenzgebet am 31.7.2022

"Wer hat, dem wird gegeben werden, und wer nicht hat, von dem wird selbst, was er zu haben meint, genommen werden."
Lukas 8,18.

Hallo ihr Lieben,

neulich sah ich einen Filmausschnitt aus Disneys Dornröschen, nämlich die Szene, in der sich die zornige schöne böse Fee in einen feuerspeienden Drachen verwandelt.
Das erinnerte mich an die Verklärung Christi, bei der er nicht in einen Drachen, sondern in einen verherrlichten Menschen umgestaltet wurde, dessen Gesicht leuchtete wie die Sonne und dessen Gewand so weiß wurde, wie kein Walker auf Erden weiß machen kann.
Das ist das genaue Gegenteil einer Drachenverwandlung.
Ich bin mir sicher, die böse Fee begann auch nicht als solche, sondern war anfangs ein nettes, freundliches, hübsches, liebes, sanftmütiges Mädchen.
Mit einer Tendenz zur Eitelkeit.
Tendenzen haben Konsequenzen. Sie formen die Zukunft.
Wer hat, dem wird gegeben werden: Wer neidisch ist und das nicht korrigiert, der wird neidischer.
Selbiges gilt auch für positive Tendenzen: die führen schließlich zur Verherrlichung.
Als die junge Schönheit also spitzkriegte, dass es noch schönere gab als sie, sagte sie sich nicht, Das ist schon in Ordnung, ich habe meine Aufgabe im Leben von Gott bekommen und die anderen die ihre; ich bin zufrieden mit meiner Gabenausstattung. Vielmehr wurde sie neidisch. Und der Neid machte sie boshaft und immer boshafter, bis sie sich in eine zwar immer noch schöne, aber nunmehr grüne und mit Hörnern ausgestattete mörderische böse Fee verwandelt hatte. Das ging nicht über Nacht.
Sie hat ihrer Tendenz zum Neid nicht widerstanden. Sie hat diesen Charaktertest nicht bestanden.
Ihr Ende ist bekannt: der Chaosdrachen wurde von Prinz Philip vernichtet. Zurück blieb ein schwarzer Schatten.
Lassen wir das Beispiel aus der Fiktion und wenden uns Jesus zu.
Auch er hatte Tendenzen, die sie schon früh zeigten: bereits mit 12 Jahren saß er unter den Schriftgelehrten und fragte intelligente Fragen. Alle, die ihn hörten, verwunderten sich über seine Frühreife. Er förderte seine Tendenzen zum Guten.
Doch auch der Charakter Christi wurde auf die Probe gestellt. Gott der Vater gehörte nicht zum Kreis der Helikoptereltern. Vielmehr führt er ihn durch den Heiligen Geist in die Wüste, einzig zu dem Zweck, um dort von dem Teufel versucht, geprüft, zu werden. (Matthäus 4,1). Jesus begegnete dem alten Drachen und widerstand ihm. Eltern: wenn ihr eure Kinder zu sehr beschützt, dann werden sie naiv und wenig belastbar—und der Chaosdrache tritt trotzdem in ihr Leben, all euren Schutzversuchen zum Trotz. Vertraut darauf, dass Gott bei ihnen ist, wenn ihr es nicht seit.
Warum sage ich das alles?
Weil ich auch in unserer Gesellschaft Tendenzen sehe, die harmlose, nette, liebe Menschen in feuerspeiende Drachen verwandeln können. So kann der löbliche Gedanke an den Umweltschutz in eine Planetenvergötzungsreligion mutieren, die nicht länger die Umwelt schützt, sondern den Menschen als Parasiten des Planeten betrachtet, dessen Zahl unbedingt reduziert werden muss.
Jeder kann sich dazu seine eigenen Gedanken machen.
Wofür beten wir heute Abend?
Wir beten, dass diese nihilistischen Tendenzen, die sich an Orten der Macht mittlerweile offen zeigen, von Gott umgebogen werden in etwas nützliches. Gott ist ein Spezialist, wenn es darum geht, Mist in Dünger zu verwandeln. Manchmal, scheint mir, hat er besonderen Gefallen daran, Ideologen gegen ihre Ideologie handeln zu lassen. Nur gebeten will werden.
So lasst uns heute Abend für die Obrigkeit und alle die etwas zu sagen haben im Land beten, dass sie zum Segen unseres Landes entscheiden, egal was sie selbst sich so gedacht haben.
Und lasst uns darauf achten, unsere eigenen problematischen Tendenzen in Schach zu halten und unseren guten Raum zu geben. Denn wir wollen als Verklärte enden, nicht als implodierende Drachen.
Durch das regelmäßige Gebet fördern wir jedenfalls die richtigen schon mal. Preis dem Herrn.

Ich wünsche euch eine Gebetszeit voll mit positiven Tendenzen nachher von 20:00 Uhr bis 20:30 Uhr,

euer Pastor Gert

"Ich sage euch: Jedem, der da hat, wird gegeben werden; von dem aber, der nicht hat, von dem wird selbst, was er hat, weggenommen werden." (Lukas 19,26).

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