Spaltungsgebet am 10.7.2022

"Die Knechte aber sagen zu ihm: Willst du denn, daß wir hingehen und es zusammenlesen? Er aber spricht: Nein, damit ihr nicht etwa beim Zusammenlesen des Unkrauts gleichzeitig mit ihm den Weizen ausreißt."
Matthäus 13,28-29.

Liebe Beter,

ich verrate euch kein Geheimnis, wenn ich sage, dass dies eine Zeit der Spaltung im Land ist. Die einen wollen, wie bisher, leben und leben lassen, wollen Lösungen für Krisen ausdiskutieren und abstimmen. Andere sagen, nein, wir müssen Druck und Zwang anwenden, sonst erreichen wir unsere Ziele nicht. So kann es sein, dass heute ein christlicher Mitarbeiter vom Chef aufgefordert wird, an dezidiert antichristlichen Projekten zu arbeiten. Umgekehrt können ideologisch aufgeladene Mitarbeiter christliche Chefs vor sich hertreiben. Das schafft Missmut.
Wie damit umgehen?
Das Gleichnis vom Unkraut im Acker aus Matthäus 13,24-30 und 36-43 hilft uns hier weiter.
Was sagt es uns?
Der Menschensohn hat auf seinem Acker, der Welt, guten Samen ausgesät: die Kinder des Reiches Gottes. Doch sein Feind hat den Acker mit Söhnen des Bösen verdorben. Die unterscheiden sich zunächst nicht von den Guten—bis sich die Frucht zeigt. Während guter Weizen das Bäuchlein nährt, führt der Verzehr von Rauschgras, Schwindelweizen, Tollkorn, (das ist alles dasselbe), zu Wahrnehmungsveränderungen, gefühlter Trunkenheit, Kopfschmerzen, Sehstörungen, Koliken, Erbrechen, Schläfrigkeit und in manchen Fällen sogar zum Tod.
Schwindelweizenhalme sind unangenehme Genossen.
Das Unkraut zweigt dem guten Weizen obendrein die Nährstoffe ab.
Da der Feind unseren Segen nicht zerstören kann, versucht er, unsere Umgebung zu korrumpieren und uns das Leben schwerer zu machen als es sein müsste und so den Segen zu verkleinern.
Deswegen ist es wichtig, sich mit Menschen zu umgeben, die den Geist des Glaubens haben. Ermutigern. Wo finden wir die, wenn nicht in der Gemeinde Christi? (Hoffentlich).
Doch auf der Arbeit und selbst in der Familie ist Abstand nicht immer eine praktikable Lösung. Weizen und Unkraut sind sozusagen in den Wurzeln verflochten. Da bestehen Abhängigkeiten. Und als Diener des Herrn ihn fragen, ob sie das Unkraut ausreißen sollen, sagt der, nein. Das würde auch den Weizen beschädigen. Denn wenn beispielsweise die Firma des bösen Chefs pleite geht, dann hat der christliche Mitarbeiter erst einmal kein Einkommen mehr. Das ist auch keine Lösung. Beide dürfen also nebeneinander existieren, bis zur Zeit der Ernte.
Auch wenn du jetzt leidest, der Tag der Abrechnung kommt.
Wir müssen nun der Tatsache ins Auge sehen, dass Jesus nicht alle unangenehmen Menschen sofort aus unserer Umgebung entfernt. Wir werden uns mit ihnen arrangieren müssen. (Sie können sich auch ändern, sprich bekehren: Unkraut kann sich in guten Weizen verwandeln!) Entsprechend heißt es in Kolosser 3,13: „Ertragt einander und vergebt euch gegenseitig, wenn ihr Anlass zur Klage habt.“
Wir kommen nicht darum herum: Wir müssen lernen, mit Menschen umzugehen.
Und viel zu dulden.
Tröstlich: Gott führt periodisch Erntesituationen herbei. Dann ist die Frucht fertig gereift und es ist nicht mehr wichtig, dass die Wurzel am Boden bleibt. Ein Wechsel steht an. Alte Abhängigkeiten lösen sich auf. Dann wird das Unkraut ausgesondert und neutralisiert und der Weizen wird befördert. Von Gott. Danach geht es in neuer Zusammensetzung weiter bis zur nächsten Ernte.

Sich als Christ in ungöttlichen Situationen zurechtzufinden, gelingt nicht allen mit der traumwandlerischen Sicherheit Christi, der stets die passende Replik auf Lager hatte. Lasst uns darum heute dafür beten: dass der Herr den vielen Christen, die zurzeit mit Gewissensnöten ihre Arbeit tun, bzw. ihre Beziehungen leben, Weisheit geben möge und immer die richtige Antwort.
Ein Beispiel:
Versetz dich mal in die Schuhe eines kryptochristlichen, (eines insgeheim christlichen), Mitarbeiters einer Agentur, dem der Chef aufträgt, er möge mal für eine Krankenkasse eine pfiffige Werbung für Abtreibung entwerfen. Das ist ja neuerdings legal.
Problematisch, nicht?
Oder was soll ein gläubiger Vater seiner 14-jährigen Tochter sagen, die plötzlich gern ein Junge wäre? Alle bestätigen sie: Das Internet, die Lehrerin, die Psychologin, die Zeitung, der Zeitgeist. Bald soll sie ohne Einwilligung der Eltern ihren kindlichen Willen durchsetzen können.
Das ist das Kaliber der Probleme, denen wir uns heute Abend zuwenden. In solchen Fällen ist guter Rat teuer. Da hilft nur der Geist Gottes.
Zum Glück haben wir ihn.

Ich wünsche euch eine ungespaltene Zeit nachher im Gebet von 20:00 Uhr bis 20:30 Uhr,

euer Pastor Gert

"Wandelt in Weisheit gegenüber denen, die draußen sind, kauft die Gelegenheit aus." (Kolosser 4,5).
"Wenn aber jemand von euch Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der allen willig gibt und keine Vorwürfe macht, und sie wird ihm gegeben werden." (Jakobus 1,5).

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