Josefsgebet am 26.6.2022

"Und der Pharao sagte zu seinen Dienern: Werden wir einen finden wie diesen, einen Mann, in dem der Geist Gottes ist?"
1 Mose 41,38.

Hallo ihr Lieben,

der alte Dichter Hölderlin sagte einst, „Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch.“ Dem Pharao als Leiter seines Landes wurden einst Ahnungen von schicksalhaften Umbrüchen gegeben. Er hatte einen Traum, den er nicht deuten konnte. Seine Wissenschaftler und Weisen auch nicht. Es ging irgendwie um wirtschaftliche Tumulte. Da besann sich einer der Höflinge auf Josef, den er im Knast kennengelernt hatte. Der war zwar nur Sklave, hatte aber Expertise in Sachen Träume und Visionen.
Prompt ließ der Pharao den hebräischen Häftling aus dem Gefängnis holen und hörte ihn an.
Und war beeindruckt.
Denn nicht nur konnte Josef mit schlafwandlerischer Sicherheit den Traum analysieren und das Problem artikulieren, er hatte auch sofort eine Lösung parat. Die wiederum war so gut, dass der Pharao den ihm zuvor völlig unbekannten jungen Mann stehenden Fußes zum Vize-Pharao machte, zum exekutiven Machthaber zur Rechten seines Thrones.
Der Pharao hatte von fetten Kühen geträumt, die von mageren gefressen wurden. Danach hatten fette Ähren magere Ähren verschlungen. Josef wusste: fette Wohlstandsjahre würden von mageren Mangeljahren abgelöst werden. Der Mangel würde so gravierend sein, dass vom ehemaligen Wohlstand kein Hauch mehr übrig bleiben würde. Darauf galt es sich vorzubereiten.
Auch unser Land geht momentan sehenden Auges in eine Energie- und Wirtschaftskrise. Inflation grassiert. Sprit ist teuer wie nie und Heizöl auch. Unsere Strompreise sind so ziemlich die höchsten der Welt. (Nebenan in Frankreich sind sie beispielsweise nur halb so hoch). So manche Waren sind nur noch schwer zu bekommen. Und die Verwaltung? Da kann es schon mal ein, zwei Wochen dauern, bis man einen Termin bekommt, um ganz banal ein Auto zuzulassen. Es knirscht im Gebälk.
Doch Gott hat irgendwo einen Josef deponiert, den er seit Jahr und Tag auf diesen Moment vorbereitet hat und der weiß, was zu tun ist, um die Krise abzubiegen. Zur rechten Zeit wird er hervortreten und die Krise der Kraft Gottes meistern.
Wenn wir Gott darum bitten. Denn gebeten will er werden.
In der Geschichte traten immer wieder solche Retter auf, nicht nur Josef oder später die Richter.
Als die alten Römer einst von drei Stämmen angegriffen wurden, wussten sie irgendwie, dass der Bauer Lucius Quinctius Cincinnatus der Mann der Stunde war. Er hatte die taktische Begabung und das strategische Geschick, Rom zu retten. Sie machten ihn vorübergehend zum Diktator, er siegte und trat danach umgehend zurück, um der republikanischen Ordnung ihr Recht wieder einzuräumen. Der Mann war nicht machtbesessen, sondern ein Diener seines Volkes. Vorbildlich. Kein Wunder, dass heute sogar eine Stadt nach ihm benannt ist.
Dwight Eisenhower war nur ein niederer Major, als jemand im Pentagon seine Begabung erkannte und ihn in kürzester Zeit zum Oberkommandierenden der alliierten Streitkräfte machte. Als solcher gewann er bekanntlich den Zweiten Weltkrieg in Europa. Später wurde er der 34. Präsident der Vereinigten Staaten.
Kaum jemand in Großbritannien konnte Winston Churchill besonders gut leiden. Und dennoch machte man ihn, als es darauf ankam, zum Premierminister. Kaum war der Krieg gewonnen, wählte man ihn wieder ab.
In Westdeutschland wiederum führte Ludwig Erhard nach dem Krieg die soziale Marktwirtschaft ein und trat ein Wirtschaftswunder los. Im Osten hingegen dauerte es noch 40 Jahre, bis sich der Sozialismus totgesiegt hatte und auch dort eine mehr oder weniger marktwirtschaftliche Ordnung installiert wurde.
Es kann sein, dass es zunächst schlimmer wird, bevor es wieder besser wird. Doch das entbindet uns nicht von der Verantwortung, für unsere Regierung zu beten.
Worum bitten wir Gott also heute?
Dass er seine Josefs und Daniels, Davids und Salomos zur richtigen Zeit hervortreten lassen möge, damit sie die Situation zum Besseren verändern.

Was aber, wenn der Pharao gar kein Interesse dran hat, die Kornspeicher zu füllen und sie stattdessen leert, weil er die Situation gar nicht retten will? Weil er die Menschen für Parasiten des Planeten hält und gar nichts dagegen hat, wenn sie weniger werden?
Nun, der Pharao ist nicht Gott und wird es auch nie sein.
Wir sind definitiv GEGEN eine Revolution, denn die revolutionäre Regierung ist stets schlimmer als die hinweggefegte. Aber für eine Erweckung wie unter Josef in Ägypten oder Daniel in Babylon sind wir schon.

Vielen Dank, dass ihr Verantwortung übernehmt und nachher von 20:00 Uhr bis 20:30 Uhr mitbetet,

euer Pastor Gert

"Du hast durch dein Blut für Gott erkauft aus jedem Stamm und jeder Sprache und jedem Volk und jeder Nation und hast sie unserem Gott zu einem Königtum und zu Priestern gemacht, und sie werden über die Erde herrschen." (Offenbarung 5,9-10).

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