Hauskirchengebet am 19.6.2022

"Sie hörten nicht auf, jeden Tag im Tempel und in den Häusern zu lehren und Jesus als den Christus zu verkündigen."
Apostelgeschichte 5,42.

Hallo ihr Lieben,

ich bin heute von einer großen Liebe für zwei Gruppen von Menschen erfüllt.
Erstens sind da diejenigen, die eine Hauskirche leiten, aber nicht so recht vom Fleck kommen. Das Unterfangen stellt sich schwieriger und mühseliger dar als gedacht.
Nun ist es so, dass manche Hauskirchen starten, weil sie sich keinem Gemeindepastor unterordnen wollen. Leiter, die mit dieser Motivation an die Sache gehen, werden in der Tat nur sehr eingeschränkt Segen erleben. Wenn überhaupt.
Die interessieren mich auch nicht.
Im Wort Gottes sehen wir, dass es meist eine regionale Hauptkirche gab, etwa in Jerusalem oder Ephesus, die kleinere Gemeinden in den kleineren Städten um die Metropolen herum ins Leben rief. ("…im Tempel und in den Häusern…") Die Gemeinden in Kolossae, Laodizea und Hierapolis etwa wurden von Mitarbeitern von Paulus gegründet, während der Apostel in Ephesus wirkte. Er selber war da gar nicht groß beteiligt. Einen von Gott bestätigten Leiter, der Erfahrung hat und sich bewährt hat, über sich zu haben, verschaffte diesen Mitarbeitern eine Sicherheit und Seelenruhe, die sie im Alleingang nicht erworben hätten.
Was, wenn es keine Hauptkirche in der Region gibt?
Dann ist es so, dass die Leiter dieser Hauskirchen sich intuitiv an einem bekannteren Prediger orientieren, der sie anspricht und den sie respektieren. Das ist nicht schlecht. Gott segne diese Geschwister, die mit einem guten Herzen ihr möglichstes tun, um ihr Umfeld für Jesus zu erreichen.
Für sie beten wir heute Abend, dass der Herr ihnen das richtige Wort zur richtigen Zeit gebe und sie zur richtigen Person am richtigen Ort machen möge.
Und dass er ihnen die richtigen Prediger zu Inspirationsquellen macht.

Ich persönlich sehe aber durchaus die Vorteile von größeren Ortsgemeinden. Hat eine Gemeinde eine gewisse Größe erreicht, nimmt ihr Einfluss in der Gesellschaft dramatisch zu. Ein Bürgermeister oder Ministerpräsident lädt nie im Leben einen Hauskreisleiter ein, um sich mit ihm zu besprechen. Pastoren von großen Gemeinden hingegen werden von diesen Leuten durchaus gehört. Als Paulus die Megagemeinde in Ephesus leitete, zählte er höchste Beamte zu seinen persönlichen Freunden. (Apostelgeschichte 19,31). Man sagt, die Artemis der Epheser, deren berühmter Tempel eines der antiken Weltwunder war, hatte 50 Jahre lang keine Anbeter mehr, nachdem Paulus mit der Stadt fertig war. Ein Hauskreis hätte diese Dynamik zweifellos nicht erreicht.

Um solche Resultate zu sehen, muss man sich auf Gemeinde einlassen.
Da zählt jeder einzelne.

Aber bevor ich hier philosophisch werde, komme ich zu meinem zweiten Anliegen: Es gibt draußen im Land noch immer massenweise Menschen, die sich bekehren würden, wenn sie das Evangelium nur hören würden. Lasst uns den Herrn bitten, dass er uns zu noch effektiveren Arbeitern in seiner Ernte macht und uns mit diesen Kandidaten zusammenbringt—auch über die Medien. Die sind da nicht zu unterschätzen. Leute schreiben mir immer wieder, dass sie am Ende eines Videos mitgebetet haben und nun mit dem Herrn gehen. Das ist schon was. Aber da geht noch mehr.
Ich bin außerdem zutiefst davon überzeugt, dass es unter den zu uns geflohenen Ukrainern ein gewaltiges Potenzial an offenen Menschen gibt, genauso wie eine massive Erweckung in der Ukraine stattfinden wird, nachdem dort die Waffen schweigen. Es wäre ein Wunder, wenn es nicht so kommen würde. Lasst uns deshalb den Herrn um Frieden und Freiheit für die Ukraine bitten.
Gemeinsam bauen wir sein Reich!

Ich wünsche euch, dass ihr meine Dringlichkeit im Gebet spürt, wenn wir nachher von 20:00 Uhr bis 20:30 Uhr miteinander beten,

euer Pastor Gert

"Täglich verharrten sie einmütig im Tempel und brachen zu Hause das Brot, nahmen Speise mit Jubel und Schlichtheit des Herzens, lobten Gott und hatten Gunst beim ganzen Volk. Der Herr aber tat täglich hinzu, die gerettet werden sollten." Apostelgeschichte 2,640-47).