Burnout-Gebet am 15.5.2022

"Was bist du so gebeugt, meine Seele, und stöhnst in mir? Harre auf Gott, denn ich werde ihn noch preisen für das Heil seines Angesichts."
Psalm 42, 6.

Liebe Beter,

draußen scheint die Sonne, doch in vielen Herzen herrscht noch immer kalte Dunkelheit. Damit meine ich gar nicht Menschen, die Gott nicht kennen, sondern solche, die eigentlich an ihn glauben und ihm folgen wollen, aber dennoch innerlich ausgebrannt sind. Vor vielen Jahren hörte ich von einem entfernten Bekannten, einem ziemlich vollmächtigen Evangelisten, er sei über Burnout in die Depression und von dort in den Freitod geschlittert.
Und nun höre ich ähnliches wieder.
Diesmal hat es einen leitenden Mitarbeiter einer Gemeinde erwischt. Selbes Szenario. Das ist entsetzlich, für Gott und sein Reich, für die Familie und für ihn selbst. Eine Ausnahme, ja. Ich mache mir aber nichts vor: Wenn es bei einem zum Äußersten kam, dann gibt es tausend weitere, die in gleicher Weise gefährdet sind. Wir beten deshalb heute für geistliche Leiter, die am Burnout entlangschrammen, dass sie die Kurve kriegen mögen und in ihrem Denken die nötigen Korrekturen vornehmen können.
Denn Burnout ist von Gott nicht vorgesehen.
Moses brennender Dornbusch spricht hier Bände: Der brannte, verbrannte aber nicht.
Warum nicht?
Der Busch sagte sich in Anlehnung an 1 Johannes 4,4: Größer ist der Gott in mir als das Feuer, das in der Welt ist. (Gott war ja mitten in dem Busch: 2 Mose 3, 2).
Dieser Busch symbolisiert in gewisser Weise Mose, der hier den Auftrag seines Lebens bekam: Als Befreier Israels hatte er ständig überwältigende, über jedes normale Maß hinausgehende Belastungen ertragen—ohne je auszubrennen. War er frustriert? Ja. Deprimiert? Gelegentlich. Doch nie war er versucht, von einer Klippe zu springen, von denen es am Sinai reichlich gab.
Auch Christen sollen brennen ohne zu verbrennen. An Pfingsten erschienen zerteilte Zungen wie von Feuer, die sich auf die Jünger setzten, ohne sie zu verbrennen.
Brennen ohne zu auszubrennen: Das ist Gottes Plan mit uns.
Eine Predigt zum Thema führt an dieser Stelle zu weit. Wir werden aber bald eine veröffentlichen.
Wir beten heute abend für geistliche Leiter. Dass sie das Joch der Pharisäer erkennen und ablegen und unter das Joch Christi kommen, das der Seele Ruhe gibt.
Was sein Joch ist?
Das ist so: Gott verlangt von uns nicht großen Glauben, sondern schlichten Gehorsam, wenn er einen Auftrag in unser Herz flüstert. Wir gehen dann voran und er erledigt das Unmögliche, das uns dabei unterkommt. So einfach ist das. Nicht wir sind die Retter der Welt. Vielmehr wirkt der Retter der Welt durch uns. Da ist ein Unterschied. Die Last liegt nicht auf uns. Selbst Jesus sagte, er könne nur tun, was er den Vater habe tun sehen, was bedeutet, dass selbst Jesus beständig auf Aufträge des Geistes wartete, die er dann in dessen Kraft ausführte. Dort wohnen die Wunder.
Bete ruhig auch einmal: "Herr, hier bin ich. Sende mich!"
Aber nun komme ich ins Plaudern.
Mir ist es ein Herzensanliegen, dass Gottes Volk und Gottes Leiter in einen Gnadenstrom hineingelangen und nicht in einen Burnout.
Beten wir also um einen Geist der Weisheit und der Offenbarung für sie und um geöffnete Augen des Herzens, damit sie erkennen, was ihnen alles von Gott geschenkt ist. Dass sie nicht mittels religiöser Rituale verdienen wollen, was Gott ihnen freimütig aus Gnade schenkt.

Ich wünsche euch eine brennende Gebetszeit im Heiligen Geist von 20 Uhr bis 20:30 Uhr,

euer Pastor Gert

"Elia war ein Mensch von gleichen Gemütsbewegungen wie wir. Und er betete inständig, daß es nicht regnen möge, und es regnete nicht auf der Erde drei Jahre und sechs Monate." (Jakobus 5, 17).

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