Biblisches Gebet am 29.5.2022

"Ich gedenke euer in meinen Gebeten, daß der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe den Geist der Weisheit und Offenbarung in der Erkenntnis seiner selbst.
Er erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr wißt, was die Hoffnung seiner Berufung, was der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen und was die überragende Größe seiner Kraft an uns, den Glaubenden, ist, nach der Wirksamkeit der Macht seiner Stärke."
Epheser 1, 17-19.

Liebe Beter,

wie ihr vielleicht anhand der letzten Predigten gemerkt habt, (wenn ihr die angeschaut habt), dann wißt ihr, daß mich das Problem unglücklicher Christen umtreibt. Wir haben die beste Botschaft aller Zeiten: Gott ist für uns! Er investiert sich massiv in jeden von uns und ist bereit uns über Bitte und Verstehen zu segnen. 
Viele erleben das auch. 
Doch viel zu viele eben nicht—weil sie allzu oft auf den elenden Pharisäergeist hereinfallen, der sie dazu anstiftet, sich den Segen verdienen zu wollen, statt ihn durch Gehorsam geschenkt zu bekommen.
Wenn Gott nicht eingreift, dann tendieren wir alle dazu, uns mit Feigenblättern (Ausreden) zu behängen, die Gott von unserer eigentlichen Nacktheit ablenken sollen. Doch damit machen wir nur uns selbst etwas vor, nicht ihm. Er weiß, daß wir aus eigener Kraft untauglich sind, vor ihm zu stehen. Deswegen kleidet er uns ein und macht uns fähig, vor ihm zu stehen.
 
Wer sich die Nähe Gottes verdienen will, etwa indem er sich zu Heiligungszwecken (dauerhaft) in die Wüste zurückzieht, der endet wie Sankt Anton, der dort der Sinnlichkeit entfliehen wollte und nur erlebte, daß ihm der Teufel in Form einer verführerischen Frau begegnete. Wäre er in der Stadt geblieben und hätte geheiratet, wäre ihm viel Seelenqual erspart geblieben.
Simeon Stylites hat sich gar auf eine Säule zurückgezogen und lebte sein asketisches Leben auf zwei Quadratmetern in zuletzt 18 Metern Höhe. Über Jahrzehnte! Der Herr wäre garantiert mehr beeindruckt gewesen, hätte Simeon sich mit etwas Nützlichem beschäftigt und sein Talent weise investiert.
Der alte Pharisäergeist greift vor allem unter denen Raum, die es wirklich, wirklich richtig machen wollen. Ich bekomme jede Woche Kommentare oder Zuschriften, die einen eindeutigen Pharisäereinschlag haben. Keiner davon strahlt das freundliche Licht des Evangeliums aus. Alle sind hart und streng und gehen an der Gnade blind vorbei.

Laßt uns deswegen heute für unglückliche Christen beten.
Wie?
Indem wir das obige Ephesergebet für sie beten.
Und auch das in Epheser 3, 14-19:
"Ich beuge ich meine Knie vor dem Vater, von dem alle Vaterschaft in den Himmeln und auf Erden benannt wird:
Er gebe euch nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit, mit Kraft gestärkt zu werden durch seinen Geist an dem inneren Menschen.
Daß der Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne und ihr in Liebe gewurzelt und gegründet seid.
Damit ihr imstande seid, mit allen Heiligen völlig zu erfassen, was die Breite und Länge und Höhe und Tiefe (Christi) ist, und zu erkennen die die Erkenntnis übersteigende Liebe des Christus.
Damit ihr erfüllt werdet zur ganzen Fülle Gottes."
Paulus kämpft um die Kolosser, die mit denselben Problemen zu kämpfen hatten wie gerade erwähnt. Für die betete er:
"Damit ihre Herzen getröstet werden, vereinigt in Liebe und zu allem Reichtum an Gewißheit des Verständnisses zur Erkenntnis des Geheimnisses Gottes, das ist Christus, in dem alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis verborgen sind." (Kolosser 2,2-3).
Ihnen wird dann eine korrekte Sicht auf die Erlösung und wie man sie bekommt geschenkt. Die Tendenz zum Feigenblatt läßt nach, Offenbarungserkenntnis aus Gottes Wort schlüpft ins Herz. Das Resultat: erlöste Christen, die den Namen verdienen.

Ein Pharisäer betet, weil er muß. 
Ein Jünger betet, weil er will. 
Du mußt also wollen. 
(Kleiner Scherz; ihr seid willig, sonst würdet ihr hier nicht mitmachen. Gott sei's gedankt).

Ich wünsche euch eine offenbarungsreiche Zeit nachher im Gebet von 20 Uhr bis 20.30 Uhr,

euer Pastor Gert

"Kein Wort, das von Gott kommt, wird kraftlos sein." (Lukas 1, 37).

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