Was ist dir wichtiger: Freiheit oder Sicherheit?

"Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, Armen gute Botschaft zu verkündigen. Er hat mich gesandt, Gefangenen Freiheit auszurufen und Blinden, daß sie wieder sehen, Zerschlagene in Freiheit hinzusenden."
Lukas 14,18.

Gott liebt die Freiheit und hasst die Unfreiheit, was man schon daran sieht, wie er Israel aus Ägypten herausbiegt und -bricht, als der örtliche Despot das Volk partout nicht ziehen lassen will. Der Herr liebt die Freiheit. Er will, dass jeder Mensch, von Gott geleitet, seinen Ort findet und dort aufblüht.
Dort ist der Segen zu Hause.
Allerdings liebte Israel die Freiheit nicht, so erstaunlich das ist, kannten sie die Knute der Knechte des Pharao, dieses Knilchs, doch nur zu gut! Sie fassen ernsthaft ins Auge, zurückzugehen.
Die Wahrheit ist: den meisten Menschen ist Sicherheit lieber als Freiheit.
Deswegen sprechen sie auch von Vater Staat viel öfter als von Vater Gott.
Nach wem ruft man als erstes, wenn ein Unglück passiert?
Eben.
Zum einen blickt man gläubig auf, (dem Staat), und den anderen macht man verantwortlich, (Gott).
Frei zu sein—und zu bleiben—ist schwierig, schwieriger jedenfalls als den Anweisungen eines Sklaventreibers zu gehorchen.
Erstaunlich bald vermissten die nunmehr freien Israeliten die Scheinsicherheit ihres Sklavendaseins und teilten Mose mit, was ihnen wirklich wichtig war:
"Wir denken an die Fische, die wir in Ägypten umsonst aßen, an die Gurken und an die Melonen und an den Lauch und an die Zwiebeln und an den Knoblauch. Und nun ist unsere Kehle vertrocknet, gar nichts ist da, nur das Manna sehen unsere Augen. (4 Mose 11,5-6).
In Ägypten war ihnen das Essen immer sicher gewesen. Sie aßen Fische "umsonst".
Sie erkennen nicht: Sklaven essen nichts umsonst.
Nie!
Der Fisch kostete sie vielmehr als einen freien Menschen.
Denn sicher mussten sie diese Fische erst selbst fangen, bevor sie sie "umsonst" aßen. Auf die Möglichkeit, den Fisch zu verkaufen und etwas verdienen, kamen sie überhaupt nicht. Dass sie erbarmungslos ausgebeutet wurden, hatten sie erfolgreich verdrängt. Sie hatten sich in ihrem Mangel so sehr eingerichtet, dass er ihnen gar nicht mehr auffiel. Süchtig nach der erbärmlichen Sozialhilfe, die Ägypten seinen Sklaven zugestand, hatten sie nur die Schimäre der Sicherheit vor Augen.
Nun sind sie frei und fühlen sich unwohl.
Hier in der Freiheit müssen sie Gott für ihre Versorgung vertrauen. Und das jeden Tag. Er versorgte sie auch auf wunderbare Weise, allerdings würdigten sie das Wunder nicht. Sie verschmähten, was er ihnen gab. Sie verachteten sein Manna.
Scheinbare Sicherheit war ihnen wichtiger als Freiheit.
Freiheit nötigt einem Gottvertrauen ab, das wiederum setzt Glauben voraus, der sich wiederum aus einer positiven Einstellung speist.
Zur menschlichen Reife können Sklaven nie durchdringen, denn dazu muss man eigenverantwortlich handeln, was Sklaven naturgemäß nicht können. Dazu muss man frei sein.
Die Freiheit hat ihren Preis.
Doch besser als falsche Sicherheit ist sie allemal. Denn Gott ist treu.

"Der Herr aber ist der Geist. Wo aber der Geist des Herrn ist, ist Freiheit." (2 Korinther 3,17).

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