Osteroffensivgebet am 10.4.2022

"Dies will ich mir in den Sinn zurückrufen, darauf will ich hoffen: Ja, die Gnadenerweise des HERRN sind nicht zu Ende, ja, sein Erbarmen hört nicht auf, es ist jeden Morgen neu. Groß ist deine Treue."
Klagelieder 3,21-23.

Hallo ihr Lieben,

stellt euch vor, ihr seid harmlose Bürger von Mariupol, Kramatorsk, Dnjepr, Butscha oder Kiew und steckt plötzlich in den Mühlsteinen eines Krieges fest, um den ihr nicht gebeten habt. Eure Rathäuser, Wohnhäuser, Krankenhäuser, Kindergärten und Supermärkte werden dem Erdboden gleichgemacht. Die fremden Soldaten führen sich auf wie wilde Tiere. Sie schinden den vorlauten Nachbarn und vergewaltigen seine hübsche Tochter. Und nicht nur die. Als sie endlich abziehen erschießen sie wahllos Passanten auf der Straße. Unter manchen verstecken sie Minen, die explodieren, wenn man die Toten bewegt.
Du trittst auf die Straße und siehst an der Bushaltestelle die freundliche Oma, die so guten Zwetschgenkuchen bäckt, wie sie auf ihre Enkeltochter wartet. Du stellst fest, sie rührt sich nicht. Blinzeln tut sie auch nicht.
Hundert Meter weiter liegt ihr Mann neben seinem Fahrrad auf der Straße. Die Einkaufstaschen sind ihm vom Lenker gerutscht. Ihr Inhalt liegt im Dreck. Auch er wird sich aus eigener Kraft nicht mehr erheben.
Die dir so vertraute Stadt sieht aus wie der Vorhof zur Hölle. Überall liegen Leichen. Du siehst die Szene und kratzt dich am Kopf. Wie konnte das geschehen? Vor vier Wochen war die Welt noch in Ordnung. Dir brummt der Schädel.
Du hast viele Fragen.
Wärst du da nicht froh, wenn jemand für dich beten würde?
Ich wäre es.
Diese Leute brauchen jetzt Gott. So bitten wir ihn heute, dass er sich herablässt und ihnen begegnet, mit geistlichem und materiellem Segen. Dass er ihnen Menschen mit Gottes Wort im Mund schickt, die ihnen das Richtige zu sagen in der Lage sind. Denn Abenteurer und Schwätzer brauchen diese Leute jetzt so dringend wie ein Loch im Kopf.
Und dass er sie schützt.
Und so beten wir auch heute für Frieden und Erweckung. 
Etwa dafür, dass die nächste Offensive einfach nicht stattfindet. Und wenn doch, dann möge der Aggressor nicht auf seine Kosten kommen, sondern umkehren und heimgehen.
Manche frühere Eroberer haben die Länder, die sie erobert haben, in mancherlei Hinsicht vorangebracht. Griechen und Römer wären dazu nennen. Die Pax Romana, der römische Friede, ist bis heute legendär. Selbst Napoleon hat mit seinem Gesetzbuch einen gewissen Fortschritt verursacht. Zumindest in Frankreich. Von solcher kultureller Zwangsbeglückung kann im vorliegenden Fall jedoch nicht die Rede sein. Im Gegenteil, es droht der permanente Abstieg in die Barbarei, wie die Ukraine sie aus 70 Jahren Sowjetunion kennt.
Unter die Knute der Russen zu kommen, bringt diesen Leuten nichts. Ganz sicher wird es dann in diesen Gegenden unmöglich sein, das Evangelium frei zur verkündigen. Denn ich weiß, dass politisierte Orthodoxe bereits in der Vergangenheit die freikirchliche-biblische Evangeliumsarbeit massiv behindert haben. Die Freiheit ist ein hohes Gut.
Außerdem gilt es, den Herrn zu bitten, dass weitere Flüchtlingsbewegungen unnötig werden.
Wir brauchen außerdem Arbeiter in der Ernte, die wir jetzt im Land haben. Jesus selbst hat uns aufgefordert, für genau solche zu beten.
Wir bleiben dran!

Ich wünsche euch eine intensive Zeit nachher im Gebet von 20:00 Uhr bis 20:30 Uhr,

euer Pastor Gert

"Dann spricht er zu seinen Jüngern: Die Ernte zwar ist groß, die Arbeiter aber sind wenige. Bittet nun den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter aussende in seine Ernte." (Matthäus 9,37-38).

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