Freiheitsgebet am 9.1.2022

"Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, Armen gute
Botschaft zu verkündigen. Er hat mich gesandt, Gefangenen Freiheit
auszurufen und Blinden, daß sie wieder sehen, Zerschlagene in Freiheit
hinzusenden."
Lukas 4,18.

Liebe Beter,

der Gedanke an die Freiheit beschäftigt mich momentan sehr. Sie wird nicht
mehr besonders geschätzt. Sicherheit ist alles. Dabei ist ohne Freiheit
alles nichts. Sogar die Sicherheit.
Freiheit ist wertvoll.
Nur freie Leute entfalten ihre Persönlichkeit. Nur in Ruhe gelassene
Menschen werden spielerisch kreativ und erfinden nützliche Sachen, die wir
dann alle gern benutzen.
Aus dem Wort Gottes wissen wir, dass selbst das Volk Gottes, das einen Bund
mit Gott hatte, (deswegen hieß es ja so), unversehens in Knechtschaft
geriet. Die Ägypter stellten es clever an und die Israeliten wehrten sich
nicht, obwohl sie zahlreicher und stärker als die Ägypter waren. So kam es,
dass zum Schluss eine entschlossene Minderheit die lethargische Mehrheit bis
aufs Blut unterdrückte. Statt freier Entfaltung der Persönlichkeit und
freier Berufswahl hieß es: Ab in die Zwangsarbeit.
Da niemand je widersprach, ging es stetig bergab mit der Freiheit.
Es entstand eine solche Spaltung, dass zum Schluss Blut floss: Pharao ließ die Kinder der Israeliten in den Nil werfen.
Mose, damals noch Prinz von Ägypten, beantwortete Gewalt mit Gegengewalt und erschlug einen Ägypter, der gerade einen Israeliten schlug.
Nicht dass es etwas geholfen hätte.
Vielmehr musste Mose vor der Justiz fliehen und verbrachte die nächsten 40
Jahre in der Wüsteneinsamkeit. Als Israel jedoch endlich zum Herrn schrie und nicht nur über die Regierung meckerte, merkte dieser auf und nahm die Sache in die Hand.
Gott wurde der Befreier seines Volkes.
Nicht Mose der Politiker war sein Agent, sondern Mose der Prophet.
Und als Gott so weit war, konnte kein Pharao ihm widerstehen. Das Volk wurde
frei.
Mir schwebt eine Freiheit und innere Sicherheit vor, wie es sie im römischen
Reich im ersten und zweiten Jahrhundert gab, zur Zeit der Pax Romana, des
Römischen Friedens, wo das Evangelium sich wie ein Lauffeuer verbreiten
konnte, weil niemand mehr mit dem bloßen Überleben beschäftigt war. Damals
zog Kaiser Hadrian praktisch allein und inkognito durch sein Reich, um es
mal von unten, aus Volkes Perspektive, kennenzulernen. Die Straßen waren
sicher und niemand belästigte den Wanderer. Das muss man sich einmal
vorstellen.
Das Evangelium gedeiht am besten in Freiheit.
Lasst uns deswegen heute den Herrn bitten, dass er uns die Freiheit erhalten
möge.
Jesus rief Gefangenen Freiheit aus und sandte Zerschlagene in Freiheit hin.
Freiheit ist ihm wichtig.
Ich wünsche euch eine befreiende Zeit nachher im Gebet von 20:00 Uhr bis
20:30 Uhr,

euer Pastor Gert

"Wo der Geist des Herrn ist, ist Freiheit." (2 Korinther 3,17).

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