Einheitsgebet am 19.12.2021

"Siehe, wie gut und wie lieblich ist es, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen. Denn dorthin hat der HERR den Segen befohlen, Leben bis in Ewigkeit."
Psalm 133,1+3.

Liebe Beter,

heute geht es um Einheit.
Um es gleich vorweg zu sagen: eine Einheit der Meinungen in allen Dingen wird es auch in der erweckten Christenheit nicht geben. In Römer 14 bespricht Paulus dieses Problem. Damals redeten sich die Christen die Köpfe heiß über Themen wie: Gelten die Speisegesetze von Mose noch? Sind Schweinswürstl ab jetzt tabu? Ist der Sabbat zu halten oder kann man auch am Sonntag Gott anbeten? Die einen waren vehement dafür, die anderen genauso vehement dagegen.
Und was macht Paulus?
Er lässt sich auf die Diskussion überhaupt nicht ein. Er rät allgemein ab, diese Dinge zu diskutieren, da er natürlich das zerstörerische Potenzial erkennt. Wo Streit ist, da ist Zerrüttung und jede schlechte Tat, sagt Jakobus, (3,16). Er ist vielmehr in der Lage, beide Meinungen stehenzulassen. "Der eine hält einen Tag vor dem anderen, der andere aber hält jeden Tag gleich. Jeder aber sei in seinem eigenen Sinn völlig überzeugt!" (Römer 14,5).
Das sagt er, obwohl er selbst natürlich eine klare Meinung hat. Während Jakobus, der Bruder Jesu und Pastor der Gemeinde in Jerusalem, dem Judentum noch sehr verhaftet war und das Gesetz streng hielt, predigte Paulus in seinen Gemeinden die Freiheit. Er akzeptierte jedoch die Traditionslastigkeit der anderen und stritt sich nicht mit ihnen.
Sie hätten ihre Meinung nicht geändert.
Unser gemeinsames Ziel, auf das wir uns alle konzentrieren sollten, ist die Rettung der Welt durch die Verkündigung von Gottes Wort. "Macht zu Jüngern alle Völker." Alles andere ist Nebensache. Machen wie die Nebensache zu Hauptsache, gleiten wir am Ziel vorbei.
Wehe uns, wenn uns das passiert.
Du bist nicht für die Überzeugungen eines anderen verantwortlich, sondern für deine eigenen. Für die wirst du eines Tages Rechenschaft ablegen. Paulus drückt das so aus: "Du aber, was richtest du deinen Bruder? Oder auch du, was verachtest du deinen Bruder? Denn wir werden alle vor den Richterstuhl Gottes gestellt werden." (Römer 14,10). Wie also mit den Trägern anderer Meinungen umgehen?
Zuvorkommend.
Selbst wenn diese ihre vehement vorgetragenen Meinungen gar nicht begründen können, weil sie erstens Dinge, die ihrer Meinung widersprechen, ausblenden, und zweitens die Sache nicht richtig durchdacht haben, aufgrund von Gruppendruck oder warum auch immer.
"Laßt uns nun nicht mehr einander richten, sondern haltet vielmehr das für recht, dem Bruder keinen Anstoß oder kein Ärgernis zu geben." (Vers 13). Die Liebe macht uns anziehend, nicht die Rechthaberei. Lasst uns das nicht vergessen.
Jesus selbst sagt in Lukas 11, 17: "Jedes Reich, das mit sich selbst entzweit ist, wird verwüstet, und Haus gegen Haus entzweit, stürzt ein." Das soll uns nicht passieren. Erst recht nicht in dieser Zeit. Echte Herzenseinheit kann es jedoch, wie gesagt, nur um ein gemeinsames Ziel herum geben. Dieses Ziel ist das Gewinnen von Seelen für Jesus. Amen.

Wofür beten wir heute?
Für die Einheit der meinungsgebeutelten Christen.
Dass sie sich in der Lage sehen, miteinander im Geist Christi umzugehen und nicht im Pharisäergeist.
Dass der Herr denen, die in Frieden miteinander leben wollen, Gelingen geben möge.
Dass manche ihre Mimosigkeit ablegen und sich ein dickes Fell antrainieren. (Die Welt wird dich noch oft enttäuschen).
Dass der Herr uns den für Einheit verheißenen Segen geben möge.
Und dass der Herr uns suchende Menschen über den Weg schickt, die so sind, wie wir einst waren, als wir Jesus wollten, aber ihn noch nicht kannten.

Ich wünsche euch eine wunderbare Zeit einmütigen Gebets nachher von 20:00 Uhr bis 20:30 Uhr,

euer Pastor Gert

"Damit ihr einmütig mit einem Munde den Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus verherrlicht." (Römer 15,6).

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