Sturmgebet am 31.10.2021

 "Und er sprach zu ihnen: Warum seid ihr furchtsam? Habt ihr noch keinen Glauben?

Und sie fürchteten sich mit großer Furcht und sprachen zueinander: Wer ist denn dieser, daß auch der Wind und der See ihm gehorchen?"
Markus 4,40-41.
 
Liebe Beter,
 
heute habe ich eine prophetische Botschaft für euch.
In Markus 4,35 trägt Jesus seinen Jüngern auf: Laßt uns zum jenseitigen Ufer übersetzen.
Es ist schon Abend. Er hat einen langen Arbeitstag hinter sich, aber Jesus weiß, sein Tagwerk ist noch nicht erledigt, es wird sich in die Nacht hinein fortsetzen. Er muss ins Land der Gerasener, wo ein Besessener auf Befreiung wartet.
Der Teufel hatte diesen Mann zu einem Wesen gemacht, das in Grüften hauste, keine Kleider mehr trug, Ketten und alle zivilisatorischen Bande zerriss, in boshafter Weise bestimmte, wer auf dem Weg vorbeigehen durfte, und sich obendrein mit Steinen selbst zerschlug. Er wühlte also auf ungesunde Weise in der toten Vergangenheit, hatte mit sexueller Unreinheit zu tun, hasste sich selbst so sehr, dass er sich selbst verstümmelte und war außerdem äußerst intolerant. Insofern ist er ein Symbol für unsere momentane Gesellschaft. Nicht für die ganze natürlich, aber für einen besonders lautstarken Teil.
Gott sah allerdings einen vollmächtigen Evangelisten in diesem menschlichen Wrack.
Gott hat in ähnlicher Weise auch eine wunderbare Berufung für den momentan verlorenen Teil unserer Gesellschaft.
Jesus sagt seinen Jüngern nicht, dass sie in dieser Nacht noch einem schlimm Besessenen, der die ganze Gegend tyrannisiert, begegnen werden. Stattdessen schnappt er sich ein Kissen und legt sich schlafen. Die Jünger haben ihren Auftrag, (rüberfahren), das schaffen sie alleine, sie können ihn wecken, wenn sie da sind.
Doch es kommt anders.
Ein stürmischer Wind peitscht den See und verwandelt das sanfte Schlummerschaukeln des Bootes in eine veritable Achterbahnfahrt. Der Sturm will ihnen offenbar die Begegnung mit dem Besessenen vermasseln. Sie haben einen klaren Auftrag vom Herrn, (rüberfahren), und müssen sich nun bewähren. Der Sturm tobt, Wasser schwappt ins Boot wie nie zuvor, die Jünger schöpfen was das Zeug hält und geraten darüber langsam in Panik. Denn das Boot füllt sich trotz ihrer Anstrengungen und beginnt zu sinken.
Die Jünger sind wir. Die gegenwärtigen Einschränkungen und Probleme sind das Wasser, das uns das Leben schwermacht. Was wir nicht erkennen: Gott bereitet uns auf die Begegnung mit der der rangierten Gesellschaft vor, um sie zu befreien.
Denn wenn uns ein paar staatliche Schikanen schon aus der Bahn werfen, was werden wir tun, wenn wir auf den Besessenen treffen? Wenn wir plötzlich mit echten Problemen, wie einem Blackout, Kälte, Hunger zu tun haben? Der Herr möchte, dass wir dann die Felsen in der Brandung der Gesellschaft sind und nicht auseinanderfallen wie ein Koffer für drei Euro.
Nun, die Jünger kamen mit dem Sturm nicht zurecht.
Sie gingen und weckten Jesus, indem sie ihm ins Ohr schrieen, "Du kümmerst dich nicht!"
Jesus wachte auf, erhob sich und sprach zum Sturm und zum See: Schweig! Verstumme!
Und Wind und See gehorchten.
Den Jüngern standen die Haare zu Berge. Doch Jesus fragte: Warum seid ihr furchtsam? Habt ihr noch keinen Glauben?
Er hatte allen ernstes erwartet, dass einer der Jünger zum Sturm spricht. Etwa so: Wind, See! Gottes Wort an uns ist: Lasst uns übersetzen ans andere Ufer. Du kannst dich Gott nicht widersetzen. Deswegen, schweig! Verstumme. In Jesu Namen.
Wenn Gott sagt, wir sollen übersetzen, dann können wir nicht untergehen.
Es sei denn, wir verfallen Furcht und lassen unseren Glauben fahren.
Wir sind die Jünger im Boot.
Jetzt ist die Zeit, zu lernen, wie man mit Stürmen umgeht, die Gott widerstehen.
Petrus hat's gelernt.
Als er später in Apostelgeschichte 3 einen Lahmgeborenen im "Sturm" seiner Krankheit sah, blickte er nicht auf zum Himmel und schrie: Du kümmerst dich nicht! Vielmehr blickte er den Gelähmten an und sprach zu seinem Sturm: Im Namen Jesu Christi, geh umher!
Und der Mann sprang auf und konnte gehen.
Sowas lernt man nicht über Nacht.
 
Jedenfalls ist es meine feste Überzeugung, dass die gegenwärtigen Stürme nichts weiter als eine Vorbereitung sind auf die Begegnung mit dem "Besessenen", den Jesus in jener Nacht von seinen Plagen befreite und zu einem effektiven Evangelisten machte. Lass dich nicht verwirren, Jesus ist Herrn auch deines Sturms.
Lasst uns deswegen heute Abend für die gläubigen Christen beten, die in Stürmen stecken, in Panik und Verzweiflung wegen der gegenwärtigen Lage. Dass sie lernen, von ihren Problemen wegzuschauen hin auf den Herrn, dass sie in den Frieden kommen und in ein tiefes Gottvertrauen.
 
Lasst uns auch Epheser 1,17f für sie beten: Dass Gott ihnen einen Geist der Weisheit und Offenbarung in der Erkenntnis seiner selbst geben möge. Und geöffnete Augen des Herzens. Und dass sie mit glaubensstärkendem Material in Berührung kommen, das sie inspiriert und zu Überwindern macht.
 
Eine ruhige und stille Gebetszeit nachher um 20:00 Uhr bis 20:30 Uhr wünscht euch euer,
 
Pastor Gert
 
"Und er ging hin und fing an, im Zehnstädtegebiet auszurufen, wieviel Jesus an ihm getan hatte. Und alle wunderten sich." (Markus 5,20).

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