Jesus und JESUS

"Und er wurde vor ihnen umgestaltet. Und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, seine Kleider aber wurden weiß wie das Licht."
Matthäus 17,2.

Jesus hatte eine dramatische Ankündigung gemacht: "Wahrlich, ich sage euch: Es sind einige von denen, die hier stehen, die werden den Tod keinesfalls schmecken, bis sie den Sohn des Menschen haben kommen sehen in seinem Reich."
Viele, auch namhafte Theologen, haben nun gesagt, diese Voraussage Christi sei falsch. Sie habe sich nicht erfüllt.
Hätten sie nur die nächsten beiden Verse gelesen.
Denn dort trifft ein, was Jesus prophezeit hat: "Und nach sechs Tagen nimmt Jesus den Petrus und Jakobus und Johannes, seinen Bruder, mit und führt sie abseits auf einen hohen Berg." Und dort wurde er dann vor ihnen verherrlicht und sie bekamen einen Vorgeschmack auf die kommende Befindlichkeit im Reich Gottes.
Das Tal ist die Erde.
Der Berg symbolisiert den Himmel.
Der verherrlichte Jesus, dessen Angesicht auf dem himmlischen Berg wie die Sonne leuchtete, war derselbe, der unten im irdischen Tal ganz unauffällig daherkam.
Unten unauffällig, oben verherrlicht.
Auch für uns gilt: Hier unten ist nicht offenbar, was in uns steckt. Der Leib Christi geht quasi inkognito durch die Welt und tut sein Werk ganz unauffällig. Doch ohne ihn wäre die Welt verloren. Wie der Christus selbst, sind die Christen auf Erden kaum von anderen zu unterscheiden. Im Innern sieht's jedoch ganz anders aus. 
Es steckt JETZT schon Herrlichkeit in uns. 
Wenn wir dermaleinst im Himmel erwachen, wird die Herrlichkeit, die in uns steckt, mit einem Schlag offenbar. Viele von uns werden positiv überrascht sein, nehme ich an. Der Tod wird ganz anders sein als erwartet.
Der Aufstieg der drei Jünger zusammen mit Jesus symbolisiert die Entrückung. Wir werden ihn—und einander!—sehen, nicht wie er auf Erden war, sondern wie er wirklich ist.

Es ist putzig, zu sehen wie Petrus reagiert, als Mose und Elia aus einer Wolke der Herrlichkeit treten und sich mit Jesus besprechen. Anstatt den Mund zu halten wenn die Erwachsenen reden, unterbricht er die Konferenz und kommt mit einem Projekt zu Jesus und bittet ihn, diesem Projekt sein Okay zu geben.
"Petrus aber begann und sprach zu Jesus: Herr, es ist gut, daß wir hier sind. Wenn du willst, werde ich hier drei Hütten machen, dir eine und Mose eine und Elia eine."
Ein sinnfreier Vorschlag, der den noblen Gefühlen von Petrus entsprang, aber keiner göttlichen Nutzenperspektive.
Es war nicht Jesus, der Petrus eine zeitlose Antwort gab, die auch wir uns merken sollten: "Eine Stimme kam aus der Wolke, welche sprach: Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe. Ihn hört."
Auch wir täten gut daran, ihn zu hören und uns Projekte vom Herrn geben zu lassen, anstatt unsere eigenen Projekte vor ihn zu bringen und um seinen Segen zu bitten. Es dauert vielleicht ein wenig, bis wir wissen, was der Herr von uns will. Dafür ist das dann aber nützlich, und zwar in jeder Hinsicht.

"Rabbi, iß! Er aber sprach zu ihnen: Ich habe eine Speise zu essen, die ihr nicht kennt (!). Jesus spricht zu ihnen: Meine Speise ist, daß ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollbringe." (Johannes 4,31-32+34).

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Heiligenfiguren

Betrunken im Heiligen Geist

Bauerngebet zu Neujahr am 7.1.2024