Streßgebet am Sonntag, 16.5.2021

"Und Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar..."
1 Mose 1,28.

Die ersten Worte, die Gott je zu einem Menschen sprach, waren die obigen. Zwar geht es in erster Linie um Kinderkriegen, doch das Prinzip gilt global: Wir sollen Frucht bringen.
In gewisser Weise sind wir Äpfeln oder Birnen nicht unähnlich. (Ich spreche von der Frucht).
Ein Apfel hat eine schöne, glänzende, rotbackige Schale, (wie viele von uns). Und in ihm schlummern kreative Kräfte in Form von Kernen.
Allerdings sind diese kreativen Kerne vollkommen wirkungslos, denn sie sind umgeben von: Fleisch. Fruchtfleisch. Dieses Fleisch muss erst verschwinden, bevor die Wunderkräfte, die in seinem Innern schlummern, freigesetzt werden können.
Bei uns ist es nicht anders.
Das Fleisch muss weg, bevor das kreative Potenzial in unserem Herzen wirksam werden kann. Unser metaphorisches Fleisch ist überhaupt nicht fruchtig und wohlschmeckend. Es ist eine Haltung. Unser Fleisch ist die Unabhängigkeit von Gott, der Stolz und das Vertrauen auf äußere Sicherheit. Doch in einer Krise, die den Namen verdient, brechen diese Dinge zusammen, und wo wir vorher in den Zeiten der relativen Leichtigkeit unsere Beziehung zu Gott, das Danken, die Beschäftigung mit seinem Wort und das Gebet, eher haben schleifen lassen, beten wir nun mit besonderer Ehrlichkeit und Ernsthaftigkeit. Wir demütigen uns dann vor Gott und sagen ihm, dass wir ihn brauchen und folgen ihm intensiver nach.
Nach einiger Zeit im Dunkeln und unter Druck, in der wir uns überhaupt nicht wohlfühlen, wo wir aber hingehören, denn der Same muss nun mal in den Dreck und in die Dunkelheit, sonst kann er sich nicht entfalten, nach einiger Zeit also bricht der reifende Same durch die Oberfläche, klappt seine Blätter auf und beginnt, sich zu entwickeln. Und bald trägt der neue Baum selber Frucht.
Wie komme ich darauf?
Nun, nicht wenige unserer Freunde fühlen sich gegenwärtig gestresst und unter Druck, da die Coronapolitik die wirtschaftliche Situation vielfach gravierend verschlechtert hat. Es ist nicht mehr schön auf der Arbeit, sofern man noch eine hat. Sie beten gegenwärtig mehr, geben mehr und fasten vielleicht sogar, um sich Gehör in der Höhe zu verschaffen.
Und das ist wunderbar.
Denn nun wird das Fleisch abgebaut und die kreativen Kräfte brechen sich mit Gottes Hilfe Bahn, ohne dass die Betreffenden das so wahrnehmen würden. Sie wissen vielfach gar nicht, was da passiert. Doch Gott ist in dieser Krise bei dir und hilft dir. Noch eine kleine Weile, und du bist durch. Dann hat die Zeit der Dunkelheit ein Ende und die Sonne scheint dich wieder an.

Lasst uns heute für die vielen Menschen beten, die in genau dieser Situation stecken: die gestresst sind und kein Land sehen, (denn im Boden und in der Dunkelheit sieht der Kern nun mal wenig). Dass Gott ihnen geöffnete Augen des Herzens geben möge und sie erkennen, wozu er sie berufen hat und was alles in ihnen liegt. Dass Gott sie führt und sie die richtigen Leute zur richtigen Zeit treffen, denen sie helfen und die ihnen wiederum zum Segen werden. Dass sie zum Schluss wie Paulus „allezeit im Triumphzug umher geführt werden.“ Dann hat die Krise einen Sinn gehabt.
Amen.

"Ich will dich nicht aufgeben und dich nicht verlassen." (Hebräer 13,5).

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