In welche Richtung tendierst du?

"Wenn jemand unter euch der Erste sein will, wird er euer Sklave sein, gleichwie der Sohn des Menschen nicht gekommen ist, um bedient zu werden, sondern um zu dienen."
Matthäus 20,27-28.

Kurz nachdem Jesus diese Worte zu seinen Jüngern gesagt hatte, zog er in Jerusalem ein. Dabei ritt er nicht auf einem weißen Pferd wie ein König, obwohl ihm das angemessen gewesen wäre, sondern "auf einem Fohlen, dem Jungen eines Lasttiers." (Matthäus 21,5).
Das ist prophetisch.
Jesus kam nicht, um zu herrschen, sondern um zu dienen. 
Seine Jünger hingegen hätten schon gern geherrscht. Ihre Mütter haben sie in diesem Bestreben auch unterstützt, wie die Mutter der Söhne des Zebedäus die ihren. Johannes und Jakobus sollten zu seiner Rechten zu seiner Linken sitzen in seinem Reich. Doch Jesus ließ seine Tante abblitzen und als seine Jünger lebhaft und mit heißen Köpfen über den Sachverhalt diskutierten, sagte er die obigen Worte.
Ein Esel ist ein Lasttier und Jesus kam, um die Mühsal und die Beladenheit der Menschen zu tragen, und nicht, um „wichtig“ zu sein.
Der Dienstgedanke durchzieht seine ganzen letzten Tage; wir befinden uns zeitlich ja unmittelbar vor der Kreuzigung. In diesen Momenten will Jesus seinen Jüngern einbimsen, dass auch sie zum dienen berufen sind und nicht dazu, in einem irdischen Reich hohe Positionen zu bekleiden.
Während des letzten Abendmahl geht der Streit wieder los. Die Jünger diskutieren, wer von ihnen der Größte sei. Da legt Jesus seine Prophetengewänder ab (und mit ihnen seine ganze messianische, königliche, rabbinische Würde) und umgürtet sich mit einem Leintuch. Dann kniet er sich vor seine Jünger hin—und wäscht ihnen die Füße.
Nicht sie knien vor ihm.
Er kniet vor ihnen!
Und tut einen niederen Sklavendienst an schweißigen Füßen. Der Herr der Herren hantiert mit schmutzigem Wasser.
Jesus war sich bewusst, dass er in dieser selben Nacht noch verraten werden würde. Dennoch speiste er seinen Verräter und ließ ihn an seinem Tisch teilhaben. Das ist selbstlos.
Und während zum Beispiel der Patriarch Jakob in seinen letzten Momenten seine Söhne um sich versammelt hat, um jedem noch eine Weissagung mitzugeben bevor er stirbt, wäscht Jesus den seinen in einem vergleichbaren Moment die Füße. Selbst dem Judas.
Den Dienstgedanken in den Herzen zu verankern war Jesus wichtiger als ein aufbauendes Wort für den Moment oder eine persönliche Prophetie für die schwierige Zeit nach seiner Himmelfahrt.
Ich stelle fest, dass es immer ein großes Interesse an geistlichen Eindrücken und Worten vom Herrn gibt, der Schwerpunkt Christi jedoch woanders lag.
Angenehm im Umgang und im Praktischen hilfreich zu sein ist oft wichtiger und besser, als noch einen inneren Eindruck mitzuteilen und noch einen. Und noch einen.

Wem hast du zuletzt geholfen?

"Und wenn jemand einem dieser Geringen nur einen Becher kalten Wassers zu trinken gibt in eines Jüngers Namen, wahrlich, ich sage euch, er wird seinen Lohn gewiß nicht verlieren." (Matthäus 10,42).

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