Presse und Propheten

"Da sagte Nathan zu David: Du bist der Mann!" 2 Samuel 15,7.
"Da sagte David zu Nathan: Ich habe gegen den HERRN gesündigt." 2 Samuel 15,13.

Der Prophet Nathan war der Enthüllungsjournalist Gottes. David hatte an Bathseba und ihrem Mann ein übles Verbrechen begangen, indem er mit ihr Ehebruch betrieb und nachdem sie schwanger geworden war ihren Mann beseitigen ließ. Gott hatte dem Propheten gezeigt, was David getan hatte. Dann ging er und konfrontierte den korrupten König. David tat stehenden Fußes Buße und wurde nicht aus seinem Amt entfernt, obwohl er es natürlich verdient hätte.
Gott wirkt zu verschiedenen Zeiten unterschiedlich. Was im alten Israel die Propheten waren, sind heute die Enthüllungsjournalisten, die der Wahrheit nachspüren und die Korruption der Mächtigen nicht decken, sondern aufdecken.
Damals gab es neben den echten Propheten auch die Hofpropheten, die den Königen sagten, was sie hören wollten und ihnen nach dem Mund redeten. Diese Meinungsmacher wurden aus der Staatskasse bezahlt, dem heutigen Gebührenrundfunk nicht ganz unähnlich. Die Königin Isebel beschäftigte viele hunderte solcher abhängiger Priester und Propheten. Und der Prophet Elia, ein echter Mann Gottes, schaffte sie ab.
Das muss man sich trauen. Dazu braucht man einen Ruf von Gott.
Andere, wie der hohe Beamte Obadja, waren zwar insgeheim Elias Meinung und unterstützten seine Sache auch heimlich, trauten sich das aber nicht öffentlich kundzutun, aus Angst vor gesellschaftlicher Ächtung. Denn der König Ahab und Isebel konnten Elia nicht leiden.

Was wir heute dringend brauchen sind Journalisten, die sagen was ist, und sich nicht zu Helfershelfern der Regierung machen, (egal ob die gut oder schlecht ist). Sie sollten sich ausschließlich der Wahrheit verpflichtet fühlen und nicht einem Programm oder gar einer Ideologie.
Mir fehlen solche Journalisten.
Wir brauchen sie so, wie Israels Könige früher die Propheten als Korrektiv brauchten. Natürlich wurden diese verfolgt. Gute Enthüllungsjournalisten teilen ihr Schicksal: auch sie werden verfolgt, wenn sie gute Arbeit leisten. Denn das wird ungemütlich für die Verantwortlichen, wenn sie Dreck am Stecken haben.
So soll es aber sein.
Denn die Aufgabe der Regierung ist, dem Volk zu dienen, und nicht, über dieses zu herrschen.
Sagt Jesus.

Mein Anliegen für heute Abend ist, dass der Herr Enthüllungsjournalisten wie Nathan den Propheten erwecken möge, die die Mächtigen mutig mit der Wahrheit konfrontieren und so die Gesellschaft zum Besseren verändern. Und wenn korrupte Politiker deswegen aus Amt und Würden fliegen, umso besser. Das ist ja Sinn und Zweck der Übung.
Zurzeit gibt es einen echten Mangel an Nathans im Land.
Lasst uns beten, dass sich das ändert.

"Und Jesus rief sie zu sich und spricht zu ihnen: Ihr wißt, daß die, welche als Regenten der Nationen gelten, sie beherrschen und ihre Großen Gewalt gegen sie üben. So aber ist es nicht unter euch; sondern wer unter euch groß werden will, soll euer Diener sein. Und wer von euch der Erste sein will, soll aller Sklave sein. Denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele." (Markus 10,42-45).

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