Die nicht wissen, von wem sie lernen

"Und er soll dem HERRN seine Gabe darbringen: ein einjähriges Lamm ohne Fehler als Brandopfer und ein einjähriges weibliches Lamm ohne Fehler als Sündopfer und einen Widder ohne Fehler als Heilsopfer."
4 Mose 6,14.

Gestern kam nach dem Gottesdienst jemand auf mich zu, der mir kurz seine Sicht auf eine bestimmte Bibelstelle darlegte und mich fragte, ob er das richtig sehe.
Siehst du richtig, sagte ich. Könntest du von mir haben, diese Auslegung.

Dann traf es sich, dass ich nachts aufwachte und eine Erkenntnis hatte. Nämlich die, dass im Alten Testament Sünder ein einjähriges Lamm ohne Fehler opfern sollten. Also: Nicht der Sünder wurde auf Vollkommenheit untersucht, sondern das Lamm, das an seiner Stelle sterben sollte. Der Sünder kommt zu Gott, so beschädigt wie er ist, und bringt ein vollkommenes Opfer dar—und Gott nimmt daraufhin den Sünder an, ganz so als ob er vollkommen wäre. Die Vollkommenheit des Opfers geht auf ihn über.
Das Lamm ist ein Gleichnis auf Jesus, der uns durch den Glauben an ihn diese Vollkommenheit als Geschenk verleiht. Gott nimmt uns an, wenn wir im Namen Jesu zu ihm kommen. 
Ich also, ganz begeistert, erzähle am nächsten Morgen meiner Frau brühwarm von meiner neuen Offenbarung. Nicht vom Sünder wird Vollkommenheit verlangt, sondern vom Lamm! Das ist Gnade. Das entspannt. Das macht frei.
Wie sie das denn fände.
Gut, sagte sie. Genau das habe sie vor drei Jahren, als sie das letzte Mal sprach, gepredigt. In der Tat.
Und ich erkannte: Ich hatte etwas von meiner Frau, einer angehenden Bibelschuldozentin, gelernt.
Ohne es gemerkt zu haben... 
(Sie hat mir auch gesagt, von wem sie es hat ;)

"Siehe, Gott handelt erhaben in seiner Macht. Wer ist ein Lehrer wie er?" (Hiob 36,22).

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