Gefährliche Lehre (und kein Flackern)

"...damit wir nicht vom Satan übervorteilt werden, denn seine Gedanken sind uns nicht unbekannt."
2 Korinther 2, 11.

Das Flackern der LED-Wand auf der Videoaufnahme scheint gebannt. Die Lösung kameraseits war eine viel niedrigere Verschlusszeit. Und ich sehe auch nicht mehr aus als hätte ich Gelbsucht im Endstadium, dem manuellen Weißabgleich sei Dank. Allerdings entsprechen jetzt die Bildfarben nicht mehr 100-prozentig dem Original. Vielleicht kriegen wir das auch noch hin.
Technik ist manchmal tricky.
Doch das nur am Rande.

Die westliche Welt, von der übrigen ganz zu schweigen, hat sich ja nun schon seit einiger Zeit von den christlichen Wurzeln losgelöst. Das Resultat ist momentan nicht eine moralfreie Zone, in der man die 10 Gebote und die Nächstenliebe nicht mehr beachtet. Vielmehr leben wir in einer Zeit der kopfstehenden Hypermoral, in der die Nächstenliebe radikal umgedeutet wird. Ähnlich waren zu biblischen Zeiten eigentlich nur die Pharisäer drauf, von denen Jesus sagte, „Sie binden aber schwere und schwer zu tragende Lasten zusammen und legen sie auf die Schultern der Menschen, sie selbst aber wollen sie nicht mit ihrem Finger bewegen. Alle ihre Werke aber tun sie, um sich vor den Menschen sehen zu lassen.“ (Matthäus 23, 4-5).
Moralisches Schautanzen ist nichts Neues.
Um was geht es mir konkret?
Die (christlich geprägte) Vergangenheit wird gegenwärtig in wichtigen Ländern als unmöglich, patriarchal, unterdrückerisch, rassistisch und durch und durch verdorben dargestellt.
Als auslöschenswert.
Die modernen Ideologen wissen es besser, nämlich dass die Wahrheit gar nicht existiert, sondern relativ ist, (und erst recht keinen Namen hat: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben…“).
Geschlechtsunterschiede?
Alle von der Gesellschaft konstruiert. Und nieder mit der Biologie!
Die Probleme der Dritten Welt? Gehen alle auf den Kolonialismus zurück.
Die Säule der Demokratie, die freie Rede?
Überschätzt!
Diese Leute glauben nicht, dass sich freie Menschen guten Willens austauschen und einen gemeinsamen Weg finden können. Vielmehr meinen sie, der Mensch muss zur richtigen Haltung gezwungen werden. Kompromisse sind nicht vorgesehen.
Natürlich darf jeder seine Meinung sagen.
Man muss dann eben aushalten, dass einem widersprochen wird. Etwa indem einem das Auto angezündet wird oder Besuch von einer politisch korrekten Schlägertruppe vorbeischaut. „Hass ist keine Meinung,“ schreien sie. Worte werden zensiert, Begriffe geächtet. Erlaubt soll nur noch sein, was den Zeitgeistaktivisten genehm ist. Für ihren eigenen Hass sind sie blind. Den Balken im eigenen Auge nehmen sie nicht wahr.
Die Einpeitscher diese Ideologie sind die Radikalen der sechziger und siebziger Jahre, die zu Lehrern und Professoren wurden. Andere haben in einem Marsch durch die Institutionen Politik und Behörden erobert. Und nun wird die Jugend, wird der Bürger durch diese Kräfte zum entsprechenden ideologischen Denken und Reden erzogen, bzw. freies Denken wird durch das Implantieren von Scheren in den Köpfen unmöglich gemacht.
Ich halte diese Agenda, die einem in den Medien, im Bürokratendeutsch und in Bildungseinrichtungen auf Schritt und Tritt begegnet, für destruktiv. Ich halte es für unverzichtbar, klar und kritisch denken und reden zu können.
Deswegen ist es wichtig, dieser Ideologie zu widerstehen.
Dazu muss man sie verstehen.
Was also sind die Ziele der Postmodernisten, der Feinde der christlichen Kultur?

Jeder hat vermutlich bereits die Worte (soziale) Gerechtigkeit, Vielfalt und Inklusion gehört. Im Englischen heißen sie equity, diversity und inclusion, denn wie so vieles kommt auch dieses Denken aus Übersee. Seine Grundlagen stammen jedoch aus Europa, nicht zuletzt aus Deutschland. Wichtige Stichwortgeber sind Marx und Nietzsche. (Mit Luther und Locke hat man's nicht mehr so).
Die Worte Gerechtigkeit, Vielfalt und Inklusion hören sich natürlich gut an. Doch sie meinen nicht, was man auf den ersten Blick erwartet. Sie sind eine Mogelpackung.
Gerechtigkeit, bzw. Gleichheit, bedeutet nicht: gleiche Chancen für alle, niemand darf benachteiligt werden, sondern das rigorose Bestehen auf gleichen Resultaten für alle.
Da ist ein himmelweiter Unterschied.
Was sagt die Bibel?
Sie sagt in Matthäus 25, dass Gott den Menschen verschiedene Talente gegeben hat, mit denen diese nun eigenverantwortlich wirtschaften sollten und so natürlich verschiedene Resultate erzielten. In Jesu Gleichnis machten sie etwas aus ihren Talenten und empfingen Lohn. Der jedoch, der sein Talent vergrub, nichts Produktives tat und seinen Arbeitgeber einen Ausbeuter nannte, der wurde hinausgeworfen.

Vielfalt, bzw. Buntheit, ist nur äußerlich erwünscht und bezieht sich auf Hautfarben, Kulturen und sexuelle Vorlieben. Nicht erwünscht ist Meinungsvielfalt. Ja, bestimmte Meinungen sind nicht nur falsch, sondern böse, weshalb Postmoderne sich moralisch verpflichtet fühlen, diese zu unterdrücken. Meinungen, die ihrer Ideologie widersprechen, sind Teil des gegenwärtigen, zu überwindenden Systems und müssen ausgemerzt werden. Jedenfalls sollen sie sich nicht ausdrücken dürfen. Und wenn es doch sein muss, dann darf dies nur unter Schmerzen geschehen.
Zu diesen falschen Meinungen gehört mittlerweile das christliche Menschen- und Familienbild, die christliche Sexualmoral sowieso, das Prinzip der Eigenverantwortlichkeit und der freien Marktwirtschaft und vieles mehr.
Tatsächlich sind unsere äußeren Merkmale irrelevant. Was uns wirklich über Rassen-, Klassen-und Geschlechtergrenzen hinweg einen kann ist nicht die erzwungene Toleranz, sondern der gemeinsame Glaube im Herzen. Paulus sagt in Galater 3, 28: „Da ist nicht Jude noch Grieche, da ist nicht Sklave noch Freier, da ist nicht Mann und Frau, denn ihr alle seid einer in Christus Jesus.“
Ohne Jesus gibt es keine funktionierende Einheit in bunter Vielfalt.

Was bedeutet Inklusion?
Damit wird die Quote umschrieben, die Gleichheit herstellen soll: die Frauenquote, Behindertenquote, Migrantenquote, usw.
Obacht: Auf diese Weise schafft man das Individuum ab und sät obendrein Misstrauen.
Denn nun ist der neue Arbeitskollege nicht einfach der Hans oder der Ali, den wir angeheuert haben, weil er was vom Fach versteht, sondern er ist der Quotendeutsche, der eingestellt werden musste, weil wir die Quote erfüllen müssen. Er wird reduziert auf ein Exemplar seiner Rasse, Klasse oder seines Geschlechts. Das Individuum dahinter bleibt nebulös.
Gott hingegen nimmt uns ausdrücklich als Individuen wahr. Er kennt uns mit Namen und hat jeden von uns einzigartig gemacht. (Psalm 139). Er ist es, der uns den Weg ebnen will, ganz ohne Quote.
In dieser Ideologie jedoch gehört der Quotenmensch zu einer Opfergruppe, der man unter die Arme greifen muss.
Exemplare einer anerkannten Opfergruppe können außerdem nichts falsch machen, egal was sie verbrechen, Exemplare der strukturellen „Unterdrücker“ nichts richtig, egal wie edel sie im Einzelfall auftreten.
Es ist offensichtlich, dass eine solche Ideologie zur Spaltung der Gesellschaft und zum Kampf der Gruppen untereinander führt. Man sät Zwietracht und legitimiert den eigenen Machtmissbrauch.

Es waren Marx und Hobbes, welche die Geschichte als einen gigantischen Kampf der verschiedenen Gruppen um Macht und Vorherrschaft beschrieben haben: Reich gegen Arm, Bourgeoisie gegen Proletariat, Kapital gegen Arbeiter. Doch wo immer diese Ideologie praktiziert wurde und auf die Realität traf, siegte die Realität. Die Freiheit ging flöten, der Glaube wurde verfolgt, Volkswirtschaften brachen zusammen und nahezu 100 Millionen Menschen starben in Maos China, der UdSSR Lenins und Stalins, Pol Pots Kambodscha, Ho Chi Minhs Vietnam und anderen Stätten der staatlichen Zwangsbeglückung.
Wenn wir nun nicht gewaltig aufpassen, erwischt es diesmal die westliche Welt.

Wir brauchen wieder christliche Schulen und Universitäten, die sich dem Wort Gottes verpflichtet fühlen und eine Politik, die Jesus dient oder sich zumindest an ihm als Ideal orientiert. Der Geist an solchen Orten ist ein anderer, besser.
Es gibt nämlich nur einen Friedefürst, der den Namen verdient, und ein Reich, das zum Frieden fähig ist: seines.

"Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch Ruhe geben." (Matthäus 11, 28).

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