Ist Jesus Gott?

"Wieder fragte ihn der Hohepriester und spricht zu ihm: Bist du der Christus, der Sohn des Hochgelobten?"
Markus 14, 61.

„Pastor, Jesus hat nie irgendwo behauptet, der Sohn Gottes oder gar Gott zu sein. Das steht nicht im Neuen Testament, oder zeig mir, wo die Bibel das sagt.“

Nichts leichter als das.
In Johannes 10, 36-37 sagt Jesus: „Sagt ihr von dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: Du lästerst, weil ich sagte: Ich bin Gottes Sohn? Wenn ich nicht die Werke meines Vaters tue, so glaubt mir nicht!“
Er sagt also nicht nur, dass er Gottes Sohn ist, sondern er verweist außerdem auf die göttlichen Werke, die ihn als solchen ausweisen.
Denn jeder kann behaupten, er sei Gottes Sohn.
Doch Jesus vergab Sünden, heilte Kranke, weckte Tote auf… Das sind alles Dinge, die nur Gott tun kann. Andere Propheten haben sich schwergetan, dermaßen beeindruckend aufzutreten. Niemand kommandierte solche geistlichen Kräfte wie Jesus.

„Gut. Doch das steht im Johannesevangelium. Das ist besonders abgehoben. Außerdem ist es das jüngste der vier Evangelien und wurde zuletzt geschrieben. Im ältesten Evangelium, dem von Markus, steht nichts dergleichen.“

Dann werfen wir einen Blick auf Markus 14, 62.
Jesus steht hier vor dem Hohepriester, der ihn in Vers 61 fragte, „Bist du der Christus, der Sohn des Hochgelobten?“
Und was sagt Jesus?
„Jesus aber sprach: Ich bin es! Und ihr werdet den Sohn des Menschen sitzen sehen zur Rechten der Macht und kommen mit den Wolken des Himmels.“
Noch mal zum mitschreiben:
Kaiphas fragte also: Bist du der Sohn Gottes?
Jesus antwortet mit: Ich bin. Ego eimi. Das „es“ steht nicht im griechischen Urtext. Jesus nennt sich hier also, wenn man so will, den „Ich bin“, was wiederum der Name Gottes im Alten Testament ist.
Aber bleiben wir dabei, dass er meinte: Ich bin's.
Was?
Der Sohn des Hochgelobten, d. h. der Sohn Gottes.
Damit nicht genug.
Jesus sagt außerdem: Ihr werdet den Menschensohn sitzen sehen.
Jesus nennt sich in den Evangelien immer wieder den Menschensohn. Sonst nannte ihn niemand so. Warum tat er das? Weil Menschensohn im Alten Testament bei Daniel ein Begriff für den Messias ist.
Wo wird er sitzen? Zur Rechten der Macht.
Wer zur Rechten eines Herrschers saß, der hatte die Exekutivgewalt über das Königreich inne. Der war der eigentliche Herrscher.
Jesus sagte nichts anderes als: Eines baldigen Tages wird mir alle Macht im Himmel und auf Erden gegeben sein. Ich werde als Gott über die Schöpfung herrschen.
Dass er kommen wird mit den Wolken des Himmels bezieht sich wieder auf Daniel 7, 13-14, wo es heißt:
„Ich schaute in Gesichten der Nacht: und siehe, mit den Wolken des Himmels kam einer wie der Sohn eines Menschen. Und er kam zu dem Alten an Tagen, und man brachte ihn vor ihn.
Und ihm wurde Herrschaft und Ehre und Königtum gegeben, und alle Völker, Nationen und Sprachen dienten ihm. Seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergeht, und sein Königtum so, daß es nicht zerstört wird.“
Die Szene beschreibt die Himmelfahrt Jesu, bzw. seine Ankunft im Himmel und wie es dort weiterging.
Die Hohepriester erkannten ganz genau, dass Jesus sich mit seiner Antwort als den Messias, den Sohn Gottes und den Herrscher über Himmel und Erde aus Daniel 7 bezeichnet.
Deswegen zerrissen sie ihre Kleider und brüllten: „Lästerung!“
Doch gelästert hat nicht Jesus, sondern haben die, die „Lästerung!“ brüllten.

"Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott!
Jesus spricht zu ihm: Weil du mich gesehen hast, hast du geglaubt. Glückselig, die nicht gesehen und geglaubt haben." (Johannes 20, 28-29).

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