Warum ist die Hölle ewig?

"Und wenn dein Auge dir Anlaß zur Sünde gibt, so wirf es weg! Es ist besser für dich, einäugig in das Reich Gottes hineinzugehen, als mit zwei Augen in die Hölle geworfen zu werden, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt."
Markus 9, 47-48.

„Pastor, warum ist die Hölle ewig? Das ist doch ziemlich heftig.“

Gute Frage.
Und eine schwierige Frage, die schon viele Denker beschäftigt hat.
Wenn Gott ein Gott der Liebe ist—und davon gehen wir aus, schließlich hat er seine Liebe zu den Menschen dadurch gezeigt, dass er für sie am Kreuz gestorben ist—wie kann er dann Menschen, die mit ihm gebrochen haben, einer Ewigkeit in Flammen überantworten?
Warum sie nicht einfach auslöschen, ungeschehen machen?

Hierzu folgende Schlussfolgerung:
In Jesaja 66, 24, dem letzten Vers des Buches, offenbart der Prophet, dass es in Ewigkeit einen Ort geben wird, von dem aus man direkt in die Hölle blicken kann.

"Und sie werden hinausgehen und sich die Leichen der Menschen ansehen, die mit mir gebrochen haben. Denn ihr Wurm wird nicht sterben und ihr Feuer nicht verlöschen, und sie werden ein Abscheu sein für alles Fleisch."

Wir reden hier von der Zeit des neuen Himmels, der neuen Erde und einer neuen Gottesdienstordnung! Man wird jeden Neumond und jeden Sabbat zu Gott kommen, um ihn anzubeten. (Vers 23). Dann wird man hinausgehen an einen Ort, an dem man sehen kann, wohin man sich entwickelt, wenn man mit der personifizierten Liebe bricht. Wenn man den Weg verlässt und dem Leben, dem Guten, Schönen und der Wahrheit den Rücken kehrt. (Vers 24).
Doch warum dieser Live-Einblick?
Hätte es nicht gereicht, ein überzeugendes Video von der Hölle anzufertigen und dies bei Bedarf vorzuspielen?
Gott sah das offenbar anders.
Warum?
Ich sehe es so: Wenn wir nach Jahrtausenden der ungehinderten Entfaltung im Himmel so sehr leuchten, so sehr zu „Göttern“ werden, dass wir wie einst Luzifer zu denken beginnen, wir können's genauso gut wie der Chef, dann steht uns mit diesem unmittelbaren Einblick in die Hölle ewig ein warnendes Beispiel vor Augen.
Gott verhindert auf diese Weise, dass sich Sündenfall und Erlösungsplan irgendwann in ferner Zukunft wiederholen müssen, weil jemand vergessen hat, wo er ohne Gott wäre.
Hätte Adam von der verbotenen Frucht gegessen, hätte er einen solchen Einblick gehabt?
Ich denke nicht.
Unsere ersten Eltern hätten sich dreimal überlegt, ob sie der Versuchung nachgeben.

Die Hölle ist eine effektive Warnung vor Stolz und Unabhängigkeit von Gott.

Denn der Mensch ist vergesslich.
Vor allem wenn's gut läuft.
Noch in den siebziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts hat man gehört, dass es bestimmte Mißstände „unterm Adolf“ nicht gegeben hätte. Die Menschen hatten den Weltkriegsschrecken schon wieder vergessen. Und es gibt heute noch Leute, die allen ernstes der DDR hinterhertrauern. Ich war ein paarmal dort, als sie noch existierte. Für einen Westler war dies ein beklemmendes Erlebnis. Die erstickende Atmosphäre eines alles kontrollierenden Staates, der sein Territorium mit einer hohen Mauer zum Freigehege machte, fällt dem Vergessen anheim.
Gott aber will nicht, dass wir je vergessen wo wir herkommen.

"Ihr hattet keine Hoffnung und wart ohne Gott in der Welt.
Jetzt aber, in Christus Jesus, seid ihr, die ihr einst fern wart, durch das Blut des Christus nahe geworden. Denn er ist unser Friede." (Epheser 2, 12-14).

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