Pablo, der Sheriff und die Wahrheit


"Eine größere Freude habe ich nicht als dies, daß ich höre, daß meine Kinder in der Wahrheit wandeln."
3 Johannes 4.

Im Grenzgebiet wurden ständig Postkutschen und Banken überfallen. Der dicke Sheriff dachte sich, da muss ich etwas tun.
Der Räuber hieß Pablo.
Der Sheriff schwang sich auf sein Pferd und ritt über die Grenze, um Pablo zu finden.
Irgendwann kam er in ein staubiges Dorf, ging in den Saloon und fragte den Keeper, ob er wisse wo Pablo steckt, er wolle mit ihm reden.
Der Keeper nickte und deutete mit dem Kinn auf den Mann in der Ecke.
„Pablo spricht aber nur Spanisch,“ sagte der Keeper.
„Du kannst mich übersetzen,“ sagte der Sheriff.
„Bueno.“
Sie gingen in die Ecke zu Pablo.
Der Sheriff sagte, „Bist du Pablo?“
Der Keeper übersetzte: „Bist du Pablo?“
Der Mann sagte, „Ich bin Pablo.“
Der Keeper übersetzte: „Ich bin Pablo.“
„Hast du all die Banken und Postkutschen ausgeräumt?“
Der Keeper übersetzte: „Hast du all die Banken und Postkutschen ausgeräumt?“
Pablo nickte.
Der Sheriff sagte zum Keeper, „Sag ihm, ich will wissen wo er alles versteckt hat. Wenn er's nicht rausrückt, schieße ich.“
Der Keeper zu Pablo: „Er wir wissen, wo du alles versteckt hast. Wenn du's nicht sagst, schießt er.“
Pablo sagte, „Null Problemo. Er soll die Hauptstraße runtergehen, an der Kreuzung links abbiegen und weitergehen bis zum alten Friedhof. Auf dem Friedhof muss er zur hintersten Reihe. Der ganze Zaster liegt im dritten Grab von rechts. Es steht eine schwarze Madonna drauf, er kanns nicht verwechseln.“
Der Keeper fing an und sagte: „Pablo sagt...“ Dann bekam er glasige Augen und kratzte sich am Kopf.
Der Sheriff wartete.
„Also er sagt…
„Was sagt er denn?“
„Er sagt, du sollst schießen.“

Der Keeper kam beim Übersetzen ins Schleudern.
Warum?
Weil die Wahrheit unvermittelt seinem Wollen entgegenstand. Des Menschen Wille ist bekanntlich sein Himmelreich, ist aber nicht immer himmlisch.
Was ist uns wichtiger, die Wahrheit oder unser Wille?

Der berühmte britische Schriftsteller Aldous Huxley schrieb einmal, „Science does not have the right to give to me my reason for being. But I am going to take science’s view because I want this world not to have meaning. A meaningless world frees me to pursue my own erotic and political desires.
Übersetzt heißt das:
„Die Wissenschaft hat nicht das Recht mir meinen Grund fürs Dasein zu geben. Doch ich übernehme die Sicht der Wissenschaft, da ich nicht will, dass diese Welt einen Sinngehalt hat. Eine sinnlose Welt befreit mich dazu, meine eigenen erotischen und politischen Begierden zu verfolgen.“

Der Autor von „Schöne neue Welt“ war also an der Wahrheit überhaupt nicht interessiert. Er wollte schlicht und einfach nach eigenen Maßgaben leben und hat deshalb nicht nach dem wahren Gott gefragt. Vielmehr wendete er sich einem Gott zu, der ihm erlaubte, zu tun, was er wollte: einer nihilistisch gestimmten Wissenschaft.
Immerhin gibt er es zu.
Millionen Menschen machen es bewusst oder unbewusst genauso.
Doch nur ein Leben, das sich auf die Wahrheit gründet, ist langfristig ein lebenswertes Leben.
Für Pablo.
Für den Sheriff.
Und ganz besonders für den Keeper.
(Aldous ist schon tot. Er starb am selben Tag wie C.S. Lewis und J.F. Kennedy).

"Lehre mich, HERR, deinen Weg: ich will wandeln in deiner Wahrheit. Einige mein Herz zur Furcht deines Namens." (Psalm 86, 11).

"Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich." (Johannes 14, 6).

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