Was ist Götzendienst?

"Seine Jünger gedachten daran, daß geschrieben steht: 'Der Eifer um dein Haus verzehrt mich.'"
Johannes 2, 17.

Entschiedene Christen wollen keinesfalls Götzendiener sein. Sie mißtrauen daher ihrer Begeisterung für jedwede Sache, denn diese Begeisterung ist ja vielleicht schon ein böses Zeichen. Arbeit, Familie, Fußball, Daddeln am Computer und alles andere, dem man sich mit Begeisterung widmet, könnte Götzendienst sein und ist daher tunlichst zu vermeiden.
Diese Denkungsart lädt naturgemäß zur Inaktivität ein und führt konsequent zu einem Leben ohne Spaß. Denn ist Spaß zu haben nicht auch eine Form von Götzendienst? Ein Zeichen von Hedonismus, von Fleischlichkeit?
Dem steht Jesus gegenüber, der definitiv Spaß im Leben hatte und von dem es heißt: "Der Eifer um dein Haus verzehrt mich."
Ein verzehrender Eifer?
Und das ist kein Götzendienst?
Der Tempel, den er von Geldwechslern und Viehhändlern reinigte, war ganz sicher kein Götze für Jesus. Im Grunde sind wir, die Christen, der Leib Christi, sein Tempel, um den er sich verzehrt. Er gab nicht nur Haus und Hof, sondern sogar sein Leben für uns hin. Und trotzdem sind wir für ihn kein Götze.
Zum Götzen wird der Tempel erst, wenn er nicht mehr Gottes Zwecken dient. So hatten die Wechsler und Händler auch einen Eifer für den Tempel. Allerdings dienten sie dort nicht Gott, sondern dem Mammon.

Jesus wollte außerdem die Herrschaft über die Welt. (Genaugenommen wollte er sogar den Thron Gottes, die Herrschaft über Himmel und Erde). Als der Teufel ihm in Lukas 4, 5 seinen Thron als Gott dieser Welt (von Adams Gnaden) anbietet, lehnt Jesus ab. Er hätte ihn mit Satans Mitteln der Gewalt, Intrige und Manipulation erlangen müssen. (Denn darin besteht letztendlich die Anbetung des Teufels, die der als Preis verlangte).
Jesus bekam dennoch, was er wollte. Er erreichte seine Ziele auf Gottes Weise und mit Gottes Mitteln. Das dauerte zwar länger und führte übers Kreuz. Doch dafür hält der Segen nun auch und ist nicht nur ein kurzfristiger Scheinsegen.

Eine Aufgabe gut und mit Leidenschaft zu erledigen ist demnach kein Götzen-, sondern ein Gottesdienst.

"Was ihr auch tut, arbeitet von Herzen als dem Herrn und nicht den Menschen, da ihr wißt, daß ihr vom Herrn als Vergeltung das Erbe empfangen werdet. Ihr dient dem Herrn Christus." (Kolosser 3, 23-24).

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