Cancel Culture

"Wenn die Grundpfeiler umgerissen werden, was richtet da der Gerechte aus?"
Psalm 11, 3.

Die Proteste gegen Polizeigewalt und Rassismus wurden von Extremisten gekidnappt. Was zurzeit, von Amerika kommend, auch bei uns stattfindet, ist ein Bildersturm auf die Vergangenheit, ein Versuch, die bisherige Kultur zu stornieren und etwas (scheinbar) total Neues zu etablieren.
In der Tat sind diese Bestrebungen nicht ganz neu.
Im ganzen akademisch-universitären Westen wird der Westen seit langem nur noch schlechtgemacht.
Seit Jahren hört man zum Beispiel nur noch Schlechtes über Luther. Er ist nicht länger der Prediger der Gerechtigkeit, der wiederentdeckt hat, dass man aus Gnade und ohne eigenes Zutun gerettet wird, indem man an das vollbrachte Erlösungswerk Jesu am Kreuz glaubt. Heute schlägt dem Dr. Martin der blanke Hass entgegen, denn er hat sich auch antisemitisch geäußert.
Das hat Karl Marx auch, (obwohl er selber Jude war), doch ihn lassen die Bilderstürmer in Ruhe.
Komisch, nicht?
In Amerika reißen 25-jährige Typen, die noch bei Mama und Papa wohnen und deren Lebenswerk bisher darin bestand, auf der Playstation einen Highscore von 5000 zu erzielen, die Standbilder von George Washington und Thomas Jefferson nieder, also von Männern, die brillante Vordenker der parlamentarischen Demokratie, sowie Gründer des immer noch erfolgreichsten Staates der Welt waren.
Warum?
Weil sie auch Sklaven besessen haben.
Der Mensch wird jedoch nicht allein durch seine Sünden definiert. Erst recht nicht, wenn er auch als Kind seiner Zeit überwiegend Gutes bewirkt hat.
Der Staat Israel ist in den Augen dieser Leute nicht die einzige fortschrittliche Demokratie in Nahost, sondern ein fieser Apartheidsstaat. Sie blenden dabei völlig aus, dass 20 Prozent der israelischen Staatsbürger Araber sind, also Palästinenser, und zwar mit allen Bürgerrechten. Sie sind im Parlament und auf den Richterbänken vertreten, selbst im Verfassungsgericht, und werden nicht diskriminiert. Sie könnten nach Jordanien oder in die Palästinensergebiete ausweichen, tun dies aber nicht.
Warum wohl?
Weil sie auf den Rechtsstaat nicht verzichten wollen.

In Minneapolis und vielen anderen Städten fordert man die Abschaffung der Polizei durch Mittelentzug. Sind ja alles Rassisten.
Bei uns hat man die Polizei so sehr auf Deeskalation getrimmt, dass man ihr mit größter Respektlosigkeit entgegen tritt und nichts zu befürchten hat, solange man, sagen wir, zur Stuttgarter Party- und Eventszene gehört. (Zu meiner Zeit hieß das noch Drogenszene).
In Seattle, Washington, hat die Bürgermeisterin nun den Extremisten einen Teil des Stadtgebiets überlassen.
Sechs Blocks.
Das ist ein ziemlich großes Gebiet.
Ist dort nun die Liebe ausgebrochen? Nein. Sondern die Anarchie. Denn sofort haben sich bewaffnete Warlords, Rapper, das polizeifreie Areal unter den Nagel gerissen und haben Regeln aufgestellt. Regeln! Sofort war Schluss mit dem hierarchiefreien Diskurs auf Augenhöhe. Seit Leute dort eines gewaltsamen Todes sterben, holt sich die Polizei das Gebiet nach und nach wieder zurück.
Und bei uns?
In Stuttgart sind letzten Samstag „junge Leute“ in Bataillonsstärke durch die Innenstadt gezogen und haben eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Was sagen Politiker und Bürger? Sie wiegeln ab. Noch.

Die apokalyptischen Reiter reiten wieder. (Offenbarung 6, 4-8).
Nach der Seuche nun also das Schwert. Nicht das regierungsamtliche, sondern das der Anarchisten. Die anderen beiden Gerichte Gottes, die hoffentlich nicht auch noch kommen, sind „Hunger“, also Mangel, und Bedrohungen durch wilde Tiere.
Doch man lese auch die Verse 22 und 23 in Hesekiel 14 und mache sich seine Gedanken:

"21 So spricht der Herr, HERR: Ja, wenn ich nun meine vier bösen Gerichte, Schwert und Hunger und böse Tiere und die Seuche, gegen Jerusalem entsende, um aus ihm Menschen und Vieh auszurotten!
22 Doch siehe, Entkommene werden darin übrigbleiben, die herausgeführt werden, Söhne und Töchter. Siehe, sie werden zu euch hinausziehen, und ihr werdet ihren Weg und ihre Taten sehen; und ihr werdet euch trösten über das Unheil, das ich über Jerusalem habe kommen lassen, alles was ich über es habe kommen lassen.
23 Und sie werden euch trösten, wenn ihr ihren Weg und ihre Taten seht, und ihr werdet erkennen, daß ich nicht ohne Ursache all das getan habe, was ich an ihm getan, spricht der Herr, HERR." (Hesekiel 14, 21-23).

Was sofort helfen würde, wäre eine kollektive Hinwendung zu Jesus.
Die kommt noch.
Doch vielleicht ist die Zeit noch nicht reif dafür. Der verlorene Sohn musste erst zu den Schweinen, um dort zu hungern, bis er erkannte, welche Privilegien er als Sohn eines guten Vaters einst hatte.
Doch dann kehrt er endlich mit der richtigen Herzenshaltung um.
Und der Vater?
Der nahm ihn wieder an und feierte ein Fest mit ihm.

"Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch Ruhe geben." (Matthäus 11, 28).

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