Rückkehr ins Haus des Herrn
"Ich freute mich, als sie zu mir sagten: "Wir gehen zum Haus des HERRN."
Psalm 122,1.
Zunächst Entschuldigung, (betrifft nicht alle). Ich ranze spreche normalerweise niemanden an, weil er keinen Gesichtsschleier trägt. Im Gegenteil. Doch eine gewisse Mindestmaskendisziplin müssen wir in der Gemeinde vorerst wahren. Die Bereitschaft wird im Lauf der Zeit ja nicht besser werden, sondern eher abnehmen.
Sorry.
Ich kam mir am Sonntag ein wenig vor wie Israel nach der babylonischen Gefangenschaft. Man durfte nach gefühlten 70 Jahren zurück ins Haus des Herrn, aber nur unter Auflagen. Es war wunderschön, viele Geschwister nach zwei Monaten wiederzusehen, doch Abstands- und Maskenzwang ließen einen quasi einen babylonischen Stiefel im Nacken fühlen.
Entspannt ist anders.
Deshalb kurz eine gute Nachricht von der Coronafront: von den rund 168.000 Einwohnern von Stadt und Landkreis Schweinfurt liegen nun nicht mehr 38 wie am Freitag, sondern nur noch 34 mit dem Virus im Krankenhaus. (34! Nicht 34.000 oder 3400). Keiner von den vieren die hier fehlen ist gestorben. Sie wurden offenbar als geheilt entlassen. Bisher starben 41 Personen in Stadt und Land SW mit Corona, (nicht unbedingt an Corona; bei praktisch allen lagen massive Vorerkrankungen und hohes Alter vor). Ich hoffe nun, die Auflagen und Wirtschaftsbeschränkungen werden nicht so lange beibehalten, bis nur noch null Personen im Krankenhaus liegen. Andererseits: lang kann auch das nicht mehr dauern.
Jeder "beschränkte" Tag führt übrigens laut Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesarbeitsagentur zu 28.000 weiteren Arbeitslosen in Deutschland. Denen gilt mittlerweile mein besonderes Interesse.
Was ich allerdings aus Amerikas höre, lässt mich aufhorchen. So ventiliert etwa der Gouverneur von Illinois den Gedanken, Kirchen und Gemeinden für mehr als ein Jahr größtenteils dicht zu lassen. Hier geht es eindeutig nicht mehr um Seuchenabwehr, sondern um Neutralisierung des von seiner Partei unerwünschten christlichen Einflusses auf die Gesellschaft. Und G+*g1e zensiert tatsächlich gemeindliche Predigt-Stre4ming-Ap ps. (Apple nicht). Sollte es zu einer solchen Situation auch bei uns kommen, müssen wir uns was überlegen.
Es war schön, euch alle wiederzusehen, auch wenn ihr mitunter etwas gesichtslos wart. :D
Manche haben sich sogar jetzt erst kennengelernt, da sie durch den Telefondienst voneinander angerufen wurden.
Prima.
Irgendwann werdet ihr euch sogar ins Gesicht schauen können!
Mitarbeiter, speziell im Kinderdienst, waren ganz glücklich, wieder in ihren Räumen zu sein, wo sie einfach aus Spaß an der Freude Sachen unsortiert haben, usw. denn Kinder waren ja keine da.
Der kurze Lobpreis war in beiden Gottesdiensten knackig und energiegeladen.
Und ich hatte die Gelegenheit, zweimal dieselbe Predigt zu halten, wobei wir nun die veröffentlichen können, die von der Präsentation her besser war. (Die zweite. Sorry, Frühaufsteher).
Es ist ein Erlebnis, zweimal vor rund 70 Personen auf Stuhlinseln in der Weite des Raumes zu predigen. Wann gibt's das schon mal? Nach Wochen vor leeren Bänken ist das ein gewisser Fortschritt. Auf Dauer kann ich allerdings darauf verzichten. Wir brauchen die Rückkehr zur Normalität.
Da der Sonntag doch sehr schön war und nicht sooo beschwerlich, da also die Vorteile die Nachteile überwiegen, machen wir zunächst so weiter.
Diejenigen, die überhaupt keine Maske tragen wollen, sind daheim geblieben. Akzeptiert.
Ich ermutige auch die, die ernsthaft Angst vor Ansteckung haben oder gar befürchten, dass im CGZ die Seuche ausbricht, wenn wir zu viele sind, momentan vom Gemeindebesuch Abstand zu nehmen. Wir werden die Botschaften ja weiterhin online stellen.
Den Bibelabend am Mittwoch lassen wir vorerst ausfallen. Hier überwiegend die Nachteile. Doch ich werde an diesem Tag weiterhin eine Predigt halten, die später online geht. Wir kehren hier also zurück zu dem recht erfolgreichen Studio-Modus der letzten Wochen, in dem man vom Konzept her frei war und nicht auf die Uhr schauen musste und auch sonst auf niemanden Rücksicht zu nehmen brauchte, den Kopf also besonders frei hatte. Da entstanden Botschaften, die schon jetzt teilweise mehr als 10.000 mal aufgerufen wurden.
Aber: auch hier kehren wir zur Normalität zurück—sobald die Auflagen zurückgenommen werden.
Wie sehen uns dann also am Sonntag, dem 17. Mai wieder, entweder um 9:00 Uhr um 10:30 Uhr.
Ich freue mich.
"Siehe, wie gut und wie lieblich ist es, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen...
Denn dorthin hat der HERR den Segen befohlen, Leben bis in Ewigkeit." (Psalm 133,1+3).
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