Vorübergehende Verwünschung

"Geh hin, mein Volk, tritt ein in deine Zimmer und schließ deine Tür hinter dir zu! Verbirg dich einen kleinen Augenblick, bis die Verwünschung vorübergeht!"
Jesaja 26,20.

Die „Verwünschung“ ist nicht nur das Coronavirus, sondern auch, wie der Staat auf diese Krise reagiert. Erst wollte ich es nicht glauben, aber es werden tatsächlich horrende Bußgelder aufgerufen, selbst für die minimale Wahrnehmung der verfassungsmäßig garantierten, momentan aber suspendierten Bürgerrechte. So hat mir jemand das Bild eines Bußgeldbescheids über 500 € gewhatsappt, den ein Mann bekommen hat, weil er mit jemandem, der nicht zu seinem Haushalt gehört, die Straße entlanggegangen ist.
Wahnsinn.
Eine Frau aus einem anderen Landkreis bekam einen Bußgeldbescheid über 250 €, weil sie die Zeit nutzen und etwas zur Deponie fahren wollte. Ähnliches hat sich wohl vielfach wiederholt.
So schnell wird der gutartige Staat zum Tyrannen.
Diese inneren Abwägungen des „Soll ich, soll ich nicht...“ kennen eigentlich nur Bürger von Diktaturen. Vielleicht lässt der Herr das zu, damit wir ein wenig nachfühlen, wie es ihnen so geht. Ich war vor dem Mauerfall ein paar Mal in der DDR und habe dort im „Untergrund“ gepredigt. Damals gab es auch Leute, die gelegentlich Angst davor hatten, das Haus zu verlassen und der Polizei zu begegnen. Natürlich ist die Situation heute eine andere. Fühlt sich aber ähnlich an.
Creepy.
Ich bin dafür, dass wir uns an die vorübergehenden Anordnungen der Obrigkeit halten und unseren Beitrag zur Verlangsamung der Ausbreitungsgeschwindigkeit der Pandemie beitragen.
Schwierig wird es jedoch, wenn Nichtigkeiten drakonisch bestraft werden. Niemandem ist geholfen, wenn der Staat als Feind wahrgenommen wird. (Den meisten ist noch überhaupt nicht bewusst, dass sie den Staat momentan wie einen solchen betrachten, wie ein Ungeheuer, das man meiden muss). Ich habe das heute dem Ministerpräsidenten geschrieben, von dem ich glaube, dass er es gut meint und ein denkender Mensch ist. Bußgelder von 25 oder 50 € senden auch ein Signal, ohne die Leute von ihrem Staat zu entfremden.

Außerdem habe ich der Staatsregierung vorgeschlagen, die Ausgangssperre nicht am Montag, 20.4.2020, sondern schon am 19. April aufzuheben. Das ist ein Sonntag. So könnten wir die neue Zeit angemessenerweise mit einem Gottesdienst beginnen und nicht mit einem Arbeitstag.
Vielleicht werde ich ja erhört.
(Vielleicht willst du der Staatsregierung denselben Vorschlag übermitteln. Dann sind wir schon zwei. Steter Tropfen... Der Glaube kommt aus dem Hören...)

"Durch langen Atem wird ein Fürst überredet..." (Sprüche 25,15).

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