Unwort Klimahysterie

"Nicht noch einmal will ich alles Lebendige schlagen, wie ich getan habe.
Von nun an, alle Tage der Erde, sollen nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht."
1 Mose 8,21-22.

Dieser Tage wurde das sogenannte Unwort des Jahres veröffentlicht. Die Sprachgurus einigten sich diesmal auf „Klimahysterie“.
Sehr clever.
Dieses Wort zum Unwort zu erklären dient natürlich dem Zweck, Kritik an der, nun ja, Klimahysterie zu verunmöglichen. Ich frage mich, was die 500 Wissenschaftler, die den Vereinten Nationen einen offenen Brief übermittelten, in dem sie feststellen, dass es keinen Klimanotstand gibt, sich denken, wenn sie dieses Wort hören. Da schreiben Hochkaräter, keine Schulschwänzer.
Mein Unwort wäre „Klimaleugner“ gewesen. Der Kampfbegriff rückt Klimaskeptiker sprachlich in die Nähe von Holocaustleugnern, macht sie also zu Unmenschen. Unmenschen darf man selbstverständlich mit allen Mitteln bekämpfen, so die perfide Logik.
Nun ist es aber „Klimahysterie“ geworden.

Die Sache hat mich spontan an eine steinalte Gutenachtgeschichte aus einem verwandten Kulturkreis erinnert, die bei uns seltsamerweise keinen Anklang gefunden hat, denn kaum einer kennt sie: Die Geschichte von Chicken Little, bzw. Hühnchen Klein.
Die geht so:
Hühnchen Klein ging eines Tages spazieren, als ein Vogel eine Eichel auf ihren Kopf fallen ließ. Sie blickte auf und sah niemanden. Sie schaute sich um und sah nichts. Also rief sie, klaro, „Hilfe, Hilfe! Der Himmel stürzt ein! Das muss ich dem König sagen!“
Denn der König weiß natürlich, was man machen muss, wenn der Himmel einstürzt.
Unterwegs traf sie Henny Penny, die sich prompt von Hühnchen Kleins Hyst Begeisterung anstecken ließ und mitlief. Nun riefen sie schon zu zweit, „Hilfe, Hilfe! Der Himmel stürzt ein!“
Sie trafen noch Goosey Loosey, die Gans, und Turkey Lurkey, den Truthahn, die auch mitmachten und in höchster Erregung zum König stürmten.
Bis ihnen Foxey Loxey, der Fuchs, begegnete.
Der fragte, „Was ist denn mit euch los?“
Und sie riefen, „O, Foxey Loxey, hast du es noch nicht gehört? Der Himmel stürzt ein! Wir müssen es dem König sagen.“
„Das trifft sich gut,“ sagte der Fuchs. „Der ist zufällig gerade hier bei mir, in meinem Bau. In Sicherheit.“
„Hurra!“ riefen alle und wollten hinein.
„Halt!“ sagte der Fuchs. „Der König mag's nicht, wenn man so auf ihn einstürzt. Ihr könnt alle rein, aber einer nach dem anderen. Macht aus, wer als erstes rein darf.“
„Ich natürlich,“ sagte der Truthahn und schob alle anderen zur Seite. „Ich bin der Größte.“
„Folge mir,“ sagte der Fuchs und beide verschwanden im Loch.
Dann war Gegacker zu hören und ein paar schwarze Federn flogen heraus.
„Der nächste!“ rief der Fuchs von drinnen.
„Ich! Ich will rein!“ sagte die Gans und stürzte sich in den Bau.
Wieder Gegacker, wieder fliegende Federn. Diesmal weiß.
„Der nächste!“
Henny Penny gluckste laut und sprang.
Gekreische, Federn, Stille.
Da fiel Hühnchen Klein ein, dass sie heute dran war, Urlaub zu nehmen und auf die Malediven zu, den Müll rauszubringen und ging heim.
Und so kam es, dass Hühnchen Klein den König nie zu Gesicht bekam.
;)

"Und er lehrte sie vieles in Gleichnissen..." (Markus 4,2).

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