Der (Un)Rat Ahitophels

"Mach doch, HERR, den Rat Ahitophels zur Torheit!"
2 Samuel 15, 31.

Gott erwartet von uns in diesen Tagen, dass wir für unser Land beten, und zwar auf eine ganz bestimmte Art und Weise. Er möchte, dass wir ihn um folgendes bitten:

Erstens: Um Arbeiter in der Ernte. (Matthäus 9,38).
Um die ging es gestern. (Der Post hieß: The Cares of 2020)

Zweitens, Gott will, dass wir beten, er möge den Rat Ahitophels zunichte machen. (2 Samuel 15,31). Worum geht es?
Davids eigener Sohn Absalom versuchte, seinen Vater vom Thron zu stoßen, um diesen selbst einzunehmen. Absalom hatte Pläne mit Israel und in denen hatte David keinen Platz. Und der Gott Davids natürlich auch nicht. In Absalom Plänen ging es um die Macht, sonst nichts.
Auch in unserem Land sitzen böse Menschen, die böse Pläne für unser Land schmieden...

...apropos:
Ich habe vorhin, einer spontanen Eingebung folgend, den Namen Jobst Bittner bei YouTube in die Suchmaschine eingegeben, zum ersten Mal in meinem Leben. Jobst Bittner ist der Leiter der Gemeinde TOS in Tübingen im Neckartal. Ich kenne ihn nicht persönlich und habe auch sonst nichts mit ihm zu tun. Was ich weiß, ist, dass er ein guter Mann Gottes ist, der Jesus liebt.
Nun, ich stieß als erstes auf folgendes Video: Jobst Bittnerüber den Farb- und Brandanschlag auf die TOS Gemeinde.
Farbanschlag.
Und Brandanschlag!
Auf eine christliche Gemeinde unserer Prägung.
Es trifft also nicht mehr nur die Polizei in Leipzig oder SUVs in Berlin, sondern auch freikirchliche Gemeinden im biederen Schwabenland. Jobst sagt, die Attacken kamen von linker Seite. Offenbar von Leuten mit einem Hass auf die traditionelle Familie.

Doch wo waren wir stehengeblieben?
Bei den bösen Plänen böser Menschen.
Die Verschwörung bei Absalom wurde auch deswegen stark, weil ein Ratgeber Davids, der so verbittert war wie er brillant war, die Seiten gewechselt hatte: Ahitophel.
Der Opa von Bathseba.
"Der Rat Ahitofels aber, den er in jenen Tagen gab, war, als wenn man das Wort Gottes befragte; so galt jeder Rat Ahitofels sowohl bei David als auch bei Absalom." (2 Samuel 16, 23).
Ahitophel gab Absalom unter anderem den Rat, auf der Terrasse, auf der David einst Bathseba erspäht hatte, ein Zelt aufstellen zu lassen, wo der Junior dann die zehn zurückgelassenen Nebenfrauen des Vaters, nun ja, beehren sollte. Der machte das tatsächlich. (2 Samuel 16,22).
Ahitophel wäre sicher auch künftig erfolgreich gewesen, wenn David nicht vorbeugend gebetet hätte. So jedoch kam der Moment, an dem Absalom einen Rat Ahitophels verwarf.
"Als aber Ahitofel sah, daß sein Rat nicht ausgeführt worden war, sattelte er den Esel und machte sich auf und ging in sein Haus, in seine Stadt. Und er bestellte sein Haus und erhängte sich. Und er starb und wurde im Grab seines Vaters begraben." (2 Samuel 17, 23).
Problem gelöst, Gefahr gebannt.
Ahitophel wusste, ohne ihn wird der junge Narr scheitern. Er zog die Konsequenzen. Man kann nicht sagen, dass er wankelmütig gewesen wäre.
Ahitophel ist eine tieftragische Figur.
Absalom auch.
David nicht.
David war ein Sünder, der umgekehrt war und wieder demütig mit Gott ging. Er war wieder eine inspirierte Quelle des Guten. Ahitophel konnte das nicht akzeptieren. Er wollte nicht vergeben. Verständlich? Sicher. Richtig? Nein.
So tragisch.
Doch nicht Ahitophel ist mein Thema, sondern sein Rat. Und der musste scheitern, oder es wäre dunkel geworden in Israel.

Auch wir müssen Gott darum bitten, die Pläne der Feinde Gottes, die uns und unserem Land Böses wollen, scheitern zu lassen. Auf ganzer Linie. Wie Ahitophel, der nur sich umbrachte und sonst niemanden. Schon gar nicht David, der konsequent dem Herrn nachfolgte.

"Ihr habt nicht, weil ihr nicht bittet." (Jakobus 4,2).

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