Schlüsselpersonen

"Und Jesus sprach zu ihnen: Kommt mir nach, und ich werde euch zu Menschenfischern machen."

Markus 1,17.

Vermutlich jeder Prediger spricht gern vor so vielen Leuten wie möglich. Da ist es interessant zu sehen, dass Jesus die Volksmengen nicht gesucht hat. Als Simon und seine Begleiter Jesus eines Morgens endlich fanden, war er im Gebet, und als sie ihm atemlos mitteilten: Alle suchen dich!, entgegnete er: Lasst uns anderswohin gehen.

Jesus war mehr an denen interessiert, die für ihn die Massen erreichen sollten. Er sagte daher auch nicht, „Schaut mir zu beim Menschenfischen“, sondern: „Ich werde euch zu Menschenfischern machen.“

Jesus ist an Schlüsselpersonen interessiert.

In Johannes 4 sitzt Jesus in der Hitze des Tages am Brunnen vor dem Tore der samaritischen Stadt Sychar. Da kommt eine Frau, um Wasser zu schöpfen. Jesus kommt mit ihr ins Gespräch und der Heilige Geist zeigt ihm Dinge über sie, die sie vermutlich gerne verschwiegen hätte. Er sagt ihr ihre fünf gescheiterten Ehen auf den Kopf zu und auch, dass der Mann, mit dem sie gegenwärtig lebt, nicht ihr Mann ist. Die Frau ist perplex. Sie hat einen Propheten vor sich. Und als sie neugierig nachfragt, offenbart Jesus sich ihr als der Messias.

Bis ins Mark getroffen lässt sie ihren Wasserkrug stehen, geht in die Stadt und sagt allen, der Mann draußen am Brunnen sei womöglich der Christus. Neugierig gemacht, kommen die Menschen und hören ihn und erweisen sich als offen für das Evangelium. Jesus bleibt zwei Tage an jenem Ort. Danach sagen sie: „Wir haben selbst gehört und wissen, dass dieser wahrhaftig der Heiland der Welt ist.“ (Johannes 4,42).

Diese eine Frau (mit ihrem unvollkommenen, ja hochproblematischen Leben) wurde zur perfekten Erweckungsschlüsselfigur für die ganze Stadt.

Es war auch kein Zufall, dass Philippus sich dem Wagen des Finanzministers der äthiopischen Königin anschließen sollte, um diesem den Propheten Jesaja zu erklären, den der gerade las. (Apostelgeschichte 8,26). Der Kämmerer hörte das Evangelium, verstand, glaubte, wurde getauft und zog dann fröhlich seiner Straße.

Als hochgestellter Beamter war er der Schlüssel für die Christianisierung des Königreichs Äthiopien. Nicht der unbekannte Niemand Philippus würde der kritischen Königin das Evangelium auseinandersetzen, sondern einer, dem sie vertraute: Ihr Finanzminister. Äthiopien wurde sehr früh christlich.

Wir sollten es machen wie Jesus: Wir sollten um Begegnungen mit Schlüsselpersonen beten.

Brauchst du einen Durchbruch? Auf welchem Gebiet? Finanziell, beruflich, gesundheitlich…? Dann bete für Begegnungen mit deinen Schlüsselpersonen in diesen Bereichen.

Und sei bereit, selbst eine Schlüsselperson für jemand anderen zu sein. Denn als Christ hast etwas, was alle brauchen: Jesus. Und als Mensch darüber hinaus noch viele nützliche Eigenschaften.

David war der Schlüssel zum Sieg über die Philister, als er Goliath besiegte.

Josef, der Sklave im Gefängnis, wurde für Pharao zur wirtschaftlich-politischen Schlüsselfigur—und zum Retter Ägyptens! Und seiner eigenen Familie.

Vertraue darauf, dass Gott dir die richtigen Leute schickt, (wie Jesus das tat).

Und sag zu dir selbst, (wie Josef): Gott wird mich benutzen.

"Wie jeder eine Gnadengabe empfangen hat, so dient damit einander als gute Verwalter der verschiedenartigen Gnade Gottes." (1 Petrus 4,10).