Wo zieht es dich hin, wenn niemand zuschaut?
"Und er hat aus einem jede Nation der Menschen gemacht,
daß sie auf dem ganzen Erdboden wohnen, wobei er festgesetzte Zeiten und die
Grenzen ihrer Wohnung bestimmt hat, daß sie Gott suchen, ob sie ihn vielleicht
tastend fühlen und finden möchten, obwohl er ja nicht fern ist von jedem von
uns."
Apostelgeschichte 17,26-27.
Zwei Philosophen, ein Christ und ein Agnostiker,
debattierten über die Existenz Gottes. Der Christ fragte den Agnostiker, was er
zu Gott sagen wird, wenn er einmal vor ihm steht. Der Agnostiker antwortete,
„Warum hast du dich nicht deutlicher geoffenbart?“
Der Christ erwiderte, dafür gebe es einen Grund: Gott will
sehen, in welche Richtung es den Menschen zieht, ob er etwa von selbst nach
Gott sucht. Denn nur wenn der Mensch völlig frei und bei sich ist, sieht man,
was in ihm steckt. Man sieht es an dem, womit er sich beschäftigt.
Durch Mose, Asarja in 2 Chronik, und später Jesaja sagte Gott:
Wenn ihr mich sucht, dann lasse ich mich von euch finden.
Macht er das wirklich?
Ich kann nur sagen, was mir passiert ist.
Als ich 15 war, sah sich auf meinem Bett in meinem Zimmer
und dachte über Gott nach, über den ich irgendwie mehr wissen wollte, nicht
theoretisch, sondern praktisch. Ich sagte sinngemäß, Jesus, wenn es dich gibt
und du der Sohn Gottes bist, dann erscheine mir, gerade jetzt.
Ich meinte das ernst.
Nun, ich wartete, aber er kam nicht.
Vier Jahre gingen ins Land, ich veränderte mich, und einige
von meinen Freunden und Bekannten bekehrten sich. Ich konnte nichts damit
anfangen, dass die plötzlich auf der Wiese saßen und zur Schrammelgitarre Jesuslieder
sangen. Das war in unseren coolen Kreisen bisher vollkommen undenkbar gewesen.
Jetzt sangen die. Ich stand abseits und qualmte und ging meiner Wege.
Und dann sind an einem Tag im April 1982 in einer Stunde
drei Dinge passiert, die mein Leben für immer verändert haben.
Was geschah?
Nun, ich besuchte einen meiner ehemaligen Kiffkumpane. Er
saß in seinem Zimmer und las Bibel.
Mir war, als würde er strahlen. Wie ein Heiliger auf einem Heiligengemälde.
Sehr seltsam.
Als Heiliger war er mir bisher nicht aufgefallen.
Er begann zu reden, über den Glauben und Gott und ich war
mir plötzlich der Gegenwart einer dritten Person im Raum bewusst, die zwar
unsichtbar war, deren erhabene Präsenz mich jedoch überwältigte, sodass ich
mich auf die Couch legte und mich wunderte.
Das war das erste.
Das zweite war: Ich konnte für einen Moment in mich hineinblicken
und sah aus der Tiefe ein Lachen aufsteigen. Dieses Lachen erreichte meinen
Hals und ich begann—zu lachen. Es war kein hysterisches Lachen, mehr so ein
Lachen der Befreiung. Äußerst ungewöhnlich.
Nach einiger Zeit ging ich.
Als ich dann in meinem alten VW-Käfer aus der Kaadener Straße
nach links in die Alte Weimersheimer Straße einbog, ereignete sich der dritte
spezielle Vorfall an diesem Tag. (Das alles trug sich in Weißenburg in Bayern
zu).
Während ich fuhr, also während der Boxermotor hinter mir käfermäßig
rasselte und ich das dünne, elfenbeinfarbene Plastiklenkrad von 1964 in den
Händen hielt, stand ich plötzlich auf einer weiten Ebene und etwa zehn, zwanig
Meter vor mir stand—Jesus.
Er war gekommen.
Vier Jahre nachdem ich ihn darum gebeten hatte.
Ich konnte ihn nicht klar sehen, es war mehr eine
Silhouette. Dennoch bestand kein Zweifel darüber, wer er war. Er sprach auch zu
mir, doch nicht so, dass man es mit den Ohren gehört hätte. Es war eine
wortlose Übertragung von Wissen in meinen Sinn. Er rief mich in seine
Nachfolge.
Kaum saß ich wieder in meinem Automobil, traf mich eine
Erkenntnis wie ein Blitz: Es gibt ihn wirklich. Er lebt. Ich wurde mir
schlagartig meines neuen Glaubens bewusst, so sehr, dass ich mich noch genau an
diesen Moment erinnere.
Am Abend dieses Tages habe ich mich dann ein für alle Mal
und egal was da kommen mag, für die Nachfolge Christi entschieden.
Soweit es mich angeht, stimmt dieser Satz von Jesaja, wo
Gott sagt: "Ich bin gefunden worden von denen, die mich nicht suchten, ich
bin offenbar geworden denen, die nicht nach mir fragten." (Römer 10,20).
Denn an jenem Tag im April hatte ich alles mögliche im Sinn, aber ganz sicher
nicht meine Bekehrung.
"Der HERR ist mit euch, wenn ihr mit ihm seid. Und wenn
ihr ihn sucht, wird er sich von euch finden lassen." (2 Chronik 15,2).
Wenn du nach ihm fragst, lässt er sich auch von dir finden.
Sehr bewegend! Danke von Herzen! Ich freue mich, dass ich diesen Blog gefunden habe. "Verfolge" Sie ja schon länger auf YouTube, hab aber nun auch diese Internetseite gefunden. Schade, dass ich soweit weg wohne, aber ich kann ja zum Glück online bei Ihren Predigten dabei sein. Gesegnete Grüße von Kati.
AntwortenLöschen