Herostratus und die Hölle in Halle

"Und Aaron lege seine beiden Hände auf den Kopf des lebenden Ziegenbocks und bekenne auf ihn alle Schuld der Söhne Israel ... damit der Ziegenbock all ihre Schuld auf sich trägt in ein ödes Land. Und er schicke den Ziegenbock in die Wüste."
3 Mose 16,21-22.

Gestern war Jom Kippur, der Versöhnungstag, der höchste Feiertag der Juden.
Am Versöhnungstag gehen die Juden in die Synagoge, um dort ihre Sünden zu bereuen und Gott um Vergebung zu bitten. Zur Zeit des Alten Testaments nahm der Hohepriester an diesem Tag einen Ziegenbock, den sprichwörtlichen Sündenbock, legte ihm die Hände auf und bekannte die Sünden des Volkes über ihm. Dann wurde dieser schuldbeladene Bock in die Wüste geschickt und das Volk war die Sünden des letzten Jahres los.
Unser Sündenbock ist: Jesus.

Ich kann mir nichts Diabolischeres vorstellen, als Juden an ihrem höchsten Feiertag anzugreifen, an einem Tag, an dem sie auf Gott zugehen und danach streben, bessere Menschen zu werden. Einem Tag der inneren Einkehr, des Bekennens von Schuld und der Vergebung.
Doch leider gibt es Menschen, für die sind die Juden der Sündenbock schlechthin. Alles Elend der Welt führen sie auf diese Volksgruppe zurück. Nie auf eigenes Versagen oder das ihrer Gesellschaft. Es gibt Millionen von diesen Leuten in unserem Land. In den letzten Jahren haben sie drastisch zugenommen.
Nun hat gestern einer, von dem man es nicht erwartet hätte, in Halle in Sachsen-Anhalt versucht, eine Synagoge zu stürmen, mit dem festen Vorsatz, die dort Versammelten zu ermorden. Der Mann war ein Deutscher und Deutsche ermorden schon seit 74 Jahren keine Juden mehr, schon gar nicht im großen Stil.
Nun hat es doch wieder einer versucht.
Doch die Synagogentür hielt den stümperhaften Öffnungsversuchen stand und so ermordete der frustrierte Attentäter statt der Gottsucher zwei ihm völlig unbekannte Passanten.
Jugend ohne Gott.
Hätte man dem 27-jährigen Amokläufer im Kindergottesdienst beigebracht, dass der Mensch im Ebenbild Gottes geschaffen ist und dass Gott gesagt hat, du sollst nicht morden, und dass Mörder zur Hölle fahren, er hätte womöglich Skrupel gehabt und wäre nicht zur Tat geschritten. Doch das Christentum wurde in der DDR systematisch neutralisiert, ja flächendeckend abgeschafft. Heute ist die Region neben Nordkorea die gottloseste der Welt. Der Mensch ist dort vielerorts nur ein kosmischer Zufall ohne tieferen Sinn und Zweck, das Leben im Grunde bedeutungslos. Tief im Innern sind viele Leute hoffnungslos und verzweifelt. Manche versuchen an Gott vorbei ihrem unbefriedigenden Leben eine erinnernswerte Note zu verleihen und so kommt es zu diesen monströsen Taten.
Das Problem ist alt.
Ein Mann namens Herostratus hat einst den Tempel der Artemis in Ephesus nur deshalb niedergebrannt, weil er in die Geschichtsbücher eingehen wollte.
Die Unabhängigkeit von Gott macht nicht frei, sie führt zum Nihilismus.
Den Angehörigen der Opfer mein Beileid.
Doch was wir in Deutschland wirklich brauchen ist nicht billiges Beileid, sondern eine christliche Erweckung. Jesus gibt Leben. Er verleiht dem Individuum Einzigartigkeit und Bedeutung. Ohne ihn kommen wir hier auf keinen grünen Zweig.

"Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch Ruhe geben. Nehmt auf euch mein Joch, und lernt von mir! Denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen, denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht." (Matthäus 11,28-30).

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