Freedom!!!

"Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, Armen gute Botschaft zu verkündigen. Er hat mich gesandt, Gefangenen Freiheit auszurufen und Blinden, daß sie wieder sehen, Zerschlagene in Freiheit hinzusenden, auszurufen ein angenehmes Jahr des Herrn."
Lukas 4,18-19.

Was für einen Unterschied anderthalb Wochen doch machen. Während des Jesusmarsches am 21. September wummerte die Sonne und der Beat und es war heiß. Während der Gedenkfeier zu 30 Jahren Deutsche Einheit am selben Rathausplatz wummerte der Beat zur Ehre Gottes zwar auch, doch die Leute waren eingemummelt, denn über 12° kam das Thermometer nicht hinaus.
Immerhin hat kein Frost geklirrt.
Vor der Veranstaltung bin ich ein wenig in der Stadt herumgelaufen, denn vielleicht hätte es sich ja doch ergeben, dass ich jemanden ganz zwanglos und ohne ihn einzuschüchtern zu unserem Event einladen hätte können. Daraus ist jedoch nichts geworden. Mein Russisch ist einfach nicht gut genug, von meinem Türkisch und Arabisch ganz zu schweigen. Suaheli ist eine wunderschöne, in erstaunlich vielen Teilen Afrikas gesprochene Bantu-Sprache, was mir hier in Schweinfurt aber auch nichts geholfen hat, da ich auf Suaheli nur zwei Worte kann: asante sana. (Vielen Dank). Auf Kirundi kann ich immerhin noch ein Wort: Musungu! (Weißer!). Das kam am Donnerstag aber nicht zum Einsatz.
Doch es ging nicht allen wie mir.
Eine engagierte Mitarbeiterin aus der Gemeinde sagte mir, alle, mit denen sie gesprochen hat, bis auf einen, hätten auf ihre Einladung positiv reagiert. So versammelte sich ein schönes Trüppchen vor der Lastwagenbühne, wo fleißige Hände viele Bierbänke aufgestellt hatten, und lauschten der Musik und dem Interview mit dem Pfarrerspaar Hörer aus Meiningen und dem Vortrag von Thoralf Lutz vom Haus der Stille aus Friedrichsroda. Sie erzählten, wie sie in der DDR lebten und mit welchen heute unvorstellbaren Einschränkungen der Freiheit sie leben mussten, und mit welchem Mangel, nur weil es der Regierung so gefiel. Auch die Repressalien, die bekennende Christen in diesem Unrechtsstaat ertragen mussten, riefen sie uns in Erinnerung. 
Die Freiheit hat damals gesiegt, weil ein Volk frei leben wollte. Heute halten Vertreter der Jugend auf einschlägigen Demonstrationen schon mal Schilder hoch, auf denen steht: „Verbietet uns endlich was!“ 
Ich finde das befremdlich.
Die Freiheit ist in jeder Generation umkämpft. Manchmal geht sie scheibchenweise verloren. Etwa wenn Kinder freitags statt die Schulbank zu drücken auf der Straße nach höheren Steuern schreien oder der Staat Abmahnvereine gegen die allgemeine Motorisierung finanziert oder Stiftungen, mit deren Hilfe die Regierung den politischen Gegner dämonisiert, oder wenn gefühlt jeder Journalist versucht, Regierungspropagasprecher zu spielen. 
Vor 30 Jahren haben die Ossis gekämpft. Heute sind wir dran. 
Letztlich kann nur Jesus Freiheit geben. Lassen wir uns also den Mund nicht verbieten, auch wenn seine Positionen weder zeitgeistig noch populär sind. Der nächste Sturm kommt gewiß. Doch wer Gottes Wort beachtet, hat sein Haus auf den Felsen gebaut.

"Der Herr aber ist der Geist. Wo aber der Geist des Herrn ist, ist Freiheit." (2 Korinther 3,17).

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