Die höchste Form des Glaubens
"Und es erschien dem Paulus in der Nacht ein Gesicht:
Ein mazedonischer Mann stand da und bat ihn und sprach: Komm herüber nach
Mazedonien und hilf uns! Als er aber das Gesicht gesehen hatte, suchten wir
sogleich nach Mazedonien abzureisen, da wir schlossen, daß Gott uns gerufen
habe, ihnen das Evangelium zu verkündigen."
Apostelgeschichte 16,9-10.
Dieses Nachtgesicht war ein Wort vom Herrn, ein Auftrag
Gottes: Paulus sollte nach Europa ziehen, um in Mazedonien das Wort Gottes zu
predigen.
Es ist wunderbar, wenn Gottes Anweisungen so klar rüberkommen.
Die Apostel erreichen also Philippi, wo sie mit ihrer
Verkündigung jedoch erstaunlich wenig Erfolg haben. Erst als Paulus einer Magd
einen Dämon austreibt, kommt Leben in die Bude—und nicht im guten Sinn, denn
Paulus und Silas landen im Knast, und zwar im innersten, finstersten,
kältesten, ungemütlichsten Kerker, den dieses Gefängnis zu bieten hat. Reichlich Schläge bekommen sie außerdem.
Wenn wir im Auftrag Gottes handeln, dann ist Erfolg
garantiert.
Sollte man meinen.
Und genau hier kommt der Glaube ins Spiel: Wenn wir uns
sicher sind, von Gott gehört zu haben, doch anstatt dass es aufwärtsgeht, geht
es steil bergab, wie reagieren wir dann? Mit Verblüffung, Unglauben und einem
langen Gesicht? Oder bleiben wir im Glauben? Selbst wenn es uns schlechter geht
als gewöhnlichen Kriminellen?
Nun, die Apostel taten, was Apostel tun, wenn sie im Namen
des Herrn unterwegs sind: Sie blieben im Glauben. Und wie drückte sich das aus?
"Um Mitternacht aber beteten Paulus und Silas und
lobsangen Gott und die Gefangenen hörten ihnen zu." (Apostelgeschichte
16,25).
Lobpreis ist die höchste Form des Glaubens. Denn der Lobpreis
nimmt die Erhörung vorweg, obwohl er noch nichts sieht. Er freut sich, obwohl
er mitten im Leid feststeckt. Er blickt nicht auf das kalte Gefängnis, sondern
auf den göttlichen Auftrag. Er weiß, dass der Sieg nur eine Frage der Zeit ist.
Als der Sieg dann kam, blieb kein Auge trocken. Denn
plötzlich geschah ein großes Erdbeben, das die Grundfesten des Gefängnisses
erschütterte. Alle Türen öffneten sich und die Ketten aller fielen ab.
Die Ketten ALLER fielen ab!
In der
Folge bekehrte sich der Kerkermeister und vermutlich die ganze Belegschaft mit
ihm. "Und er führte sie heraus und sprach: Ihr Herren, was muß ich tun,
daß ich errettet werde? Sie aber sprachen: Glaube an den Herrn Jesus, und du
wirst errettet werden, du und dein Haus." Apostelgeschichte 16,30-31).
Nicht die Verkündigung des Wortes, sondern der Lobpreis im
Geist des Glaubens war hier der Katalysator des Wunders, das zur Bekehrung geführt
hat.
Bemerkenswert.
"Und er führte sie hinauf in sein Haus, ließ ihnen den
Tisch decken und jubelte, an Gott gläubig geworden, mit seinem ganzen Haus."
(Apostelgeschichte 16,34).
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