Warum verbot Jesus seinen Jüngern, anderen zu sagen, daß er der Messias ist?

"Dann gebot er den Jüngern, daß sie niemand sagten, daß er der Christus sei."
Matthäus 16,20.

„Pastor, warum sagte Jesus seinen Jüngern, sie sollten niemandem sagen, dass er der Messias ist? Klingt irgendwie unlogisch, wo er doch maximal bekannt werden wollte. Als Erlöser der Welt.“

Das hat einen einfachen Grund: Die Menschen damals erwarteten keinen Erlöser, der sie von ihren Sünden loskauft, sondern einen siegreichen König, der sie in ein Goldenes Zeitalter führt.
Jesus wusste, der gerade herrschende Herodes, oder wahlweise auch die Römer, könnten seine Mission missverstehen und ihn für einen politischen Revoluzzer halten. Dann würden sie ihn vernichten wollen, wie einst Herodes der Große das Jesuskind zu vernichten trachtete, um seinen Thron abzusichern.
Saul verfolgte David aus demselben Grund.
Natürlich hätten sie Jesus nicht erwischt bevor seine Zeit gekommen war. Doch sein Leben wäre unnötig kompliziert geworden. Es war so schon schlimm genug. ("Rabbi, eben suchten die Juden dich zu steinigen, und wieder gehst du dahin?" Johannes 11,8). Und wer weiß, vielleicht hätte es auch Menschenleben gekostet. In Bethlehem mussten seinerzeit alle Kinder von zwei Jahren und darunter sterben. Solche Tragödien wollte Jesus verhindern.
Außerdem war er kein Angeber.
Er musste nicht jedem auf die Nase binden, dass er der Messias war, um sich wichtig zu fühlen. Messias ist man, oder man ist es nicht, und die Werke Christi sprechen hier eine deutliche Sprache.

Jesus wollte vermeiden, dass sein Dienst eine unnötige politische Dimension bekommt. Deshalb hat er keinen Wert darauf gelegt, dass seine Jünger mit der Nachricht, er sei der Messias, der Sohn Davids, der künftige König Israels, hausieren gingen.

Jesus wird eines Tages herrschen. Doch bis dahin gilt:
"Herr, stellst du in dieser Zeit für Israel das Reich wieder her? Er sprach zu ihnen: Es ist nicht eure Sache, Zeiten oder Zeitpunkte zu wissen, die der Vater in seiner eigenen Vollmacht festgesetzt hat." (Apostelgeschichte 1,6-7).

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