Die Zähmung der Zunge

"Die Zunge aber kann keiner der Menschen bändigen: Sie ist ein unstetes Übel, voll tödlichen Giftes."
Jakobus 3,8.

Es ist kein gutes Zeugnis das Jakobus der Zunge da ausstellt.
In den vorhergehenden Versen äußert er sich noch drastischer. Die Zunge sei die Welt der Ungerechtigkeit. Sie befleckt den ganzen Leib, ja den Lauf des Daseins.
Die Zunge ist ein richtiges Sudelorgan, fähig zu Sauereien, die nicht mehr feierlich sind. Genaugenommen ist sie ein Ungeheuer. Deswegen sitzt sie in einem Käfig, (dem Mund), hinter Gitterstäben, (den Zähnen).
Und sie wird von der Hölle entzündet. (Vers 6).
Man sieht förmlich die apokalyptischen Reiter aus dem Mund über die Zugbrücke der Zunge in die Welt hinausgaloppieren und den kalten Hauch des Todes verbreiten.
In Bezug auf das Reden ist weniger offenbar mehr.
Und dann kommt Gott an Pfingsten (und darüber hinaus bis heute) und gibt den Gläubigen den Heiligen Geist und die Gabe, in Zungen zu reden. "Wer in einer Sprache, (gr. glossa: Zunge), redet, redet nicht zu Menschen, sondern zu Gott. Denn niemand versteht es, im Geist aber redet er Geheimnisse." (1 Korinther 14,2).
Er revolutioniert das Organ sozusagen.
Er treibt der Zunge den Teufel aus und ersetzt ihn mit dem Heiligen Geist.
Wer in Sprachen betet, sagt nie etwas Schlechtes, sondern immer nur etwas vollkommen Gutes. Er betet den vollkommenen Willen Gottes, Dinge auf die er mit dem Verstand nie käme: "Wir reden Gottes Weisheit in einem Geheimnis, (das Wort GEHEIMNIS ist dasselbe wie in 1 Korinther 14,2), die verborgene (Weisheit), die Gott vorherbestimmt hat, vor den Zeitaltern, zu unserer Herrlichkeit." (1 Korinther 2,7).
Wer demnach viel in Zungen redet, der zündet sein Dasein ausnahmsweise einmal nicht an, sondern arbeitet im Gegenteil an seiner Verherrlichung, denn er betet Geheimnisse, die auf geheimnisvolle Weise zu "unserer Herrlichkeit" beitragen.
Das, was normalerweise zum Fluch dient, wird uns zum Heil.
Das Sprachengebet ist der Triumph Gottes über diese Schlange namens Zunge.

"Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott ist, damit wir die Dinge kennen, die uns von Gott geschenkt sind." (1 Korinther 2,12).

"Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben." (1 Korinther 2,9).

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Betrunken im Heiligen Geist

Heiligenfiguren

Bauerngebet zu Neujahr am 7.1.2024