Gott komponiert
"Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns, und
wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines
Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit."
Johannes 1,14.
Das Wort angeschaut
im obigen Vers ist im griechischen Urtext theaomai. Wir leiten davon unser Wort Theater ab. Johannes deutet mit diesem Wort an, dass das Leben Jesu
sich wie ein Theaterspiel vor uns entfaltet. Wir sehen in seinem Leben das
Erlösungshandeln Gottes. Seine Taten sind historische Wahrheit, d. h. sie sind
tatsächlich passiert, sie haben jedoch auch noch eine tiefere symbolische
Ebene.
Doch auf Jesus möchte ich hier gar nicht eingehen, denn er
spielt sozusagen außer Konkurrenz.
Dass Gott auf dem Leben von Menschen, die ihm hingegeben
sind, ebenso Klavier spielt und ihr Leben mit Melodie und Harmonie erfüllt,
sehen wir auch an anderen biblischen Personen.
Zum Beispiel Elisa.
Kaum hatte der seinen Prophetendienst begonnen, kam er nach
Jericho. Jericho ist die verfluchte Stadt. Israel hat sie einst umzogen und
Gott hat am siebten Tag ihre Mauern eingeebnet. Sie sollte nie wieder aufgebaut
werden. Auf ihr lag kein Segen. So wundert es nicht, dass die Quelle Jerichos
bitteres Wasser führte, das zu Fehlgeburten im Land führte.
Doch nun kommt Elisa und die Einwohner Jericho bitten ihn,
sich der Quelle anzunehmen. Elisa ließ sich eine neue Schale bringen und tat
Salz hinein. Dann ging er hinaus zur Quelle und warf das Salz hinein und das
Wasser war von Stund an gesund.
Die verfluchte Stadt wurde gesegnet. (Weil sich die Menschen
in ihr geändert hatten).
Die nächste Station auf Elisas Wanderung ist die gesegnete
Stadt: Bethel.
Hier hatte Jakob einst den Traum von der Himmelsleiter
gehabt, hier hatte er ein Haus Gottes gebaut. (Bethel heißt Haus Gottes). Hier
wurde das Wort Gottes verkündigt.
Doch aus der gesegneten Stadt kommt eine Rockerbande heraus
und verspottet Elisa—woraufhin Elisa diese verflucht, woraufhin 42 von ihnen
umkommen. Dafür sorgen zwei Bärinnen.
Die gesegnete Stadt wurde verflucht. (Auch in ihr hatten
sich die Menschen geändert).
Wir sehen also: Die verfluchte Stadt wurde gesegnet und die
gesegnete Stadt wurde verflucht.
Als nächstes hilft Elisa drei Königen, die mit ihren Armeen
in der Wüste feststecken.
Er dient also drei hochgestellten Persönlichkeiten.
Gleich darauf hilft er drei Personen niederen Standes: Einer
Witwe und ihren Söhnen, denen der Vater gestorben war. Er half einer armen Frau
mit Kindern.
In den nächsten Begebenheit hilft er einer reichen Frau ohne
Kinder.
Und immer so weiter.
In 2 Könige 5 kommt der syrische Heeroberste Naaman zu ihm, um
sich von seinem Aussatz heilen zu lassen. Naaman ist ein überaus stolzer
Mensch. Als der Prophet ihm aufträgt, sich siebenmal im Jordan unterzutauchen,
um gereinigt zu werden, zetert und tobt er, weil die Anweisung des Propheten so
lapidar ist. Doch als er sich demütigt und in die Fluten des Jordan steigt,
schwimmt mit dem Stolz auch die Krankheit davon.
Als Naaman dem Propheten viel Geld für seine Heilung geben
will, nimmt der nichts an. Naaman geht verblüfft nach Hause.
Ein Hochgestellter hat sich gedemütigt und wurde von seiner
Krankheit geheilt.
Nun erscheint Gehasi, der Diener des Propheten, ein Mann
niederen Standes. Der rennt Naaman hinterher und fordert Geld und Kleider von
ihm. Der General gibt sie ihm freudig und Gehasi geht schwer beladen zurück
nach Hause, wo er die Sachen gut versteckt.
Doch er dient einem Propheten.
Elisa konfrontiert ihn und fragt ihn, was er sich dabei
gedacht habe, Naaman auszuplündern. Gericht kommt über Gehasi und er wird aussätzig
wie Naaman es einst war.
Der Hohe demütigte sich und wurde geheilt, der Niedrige erhöhte
sich und wurde krank.
Wir sehen: Gott spielt auf dem Leben Elisas Klavier. Er
reichert es an mit wunderbarer und furchterregender Melodie und Harmonie.
Das tut er auch mit deinem Leben, wenn du ihm nachfolgst...
"...denn wir sind der Welt ein Schauspiel geworden,
sowohl Engeln als Menschen." (1 Korinther 4,9).
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