Frowenpower: Of Hawks and Hens
"Der Habicht schwingt
sich empor, breitet seine Flügel aus für den Südwind."
Hiob 39, 26.
Ich bin im allgemeinen ein großer Fan von Frauen. (Heute ist
außerdem Tag der Frau). Doch was sich da heute auf dem Hühnerhof abgespielt
hat, war doch ein starkes Stück.
Für mich.
Im Grunde genommen war es nur Natur in Action.
Was geschah?
Ich blicke auf den Hühnerhof eines Nachbarn und stelle fest,
dass alle Hühner verschwunden sind, bis auf eines, das resolut auf irgendetwas
herumpickt. Nanu, denke ich mir, das ist aber ein komisches Huhn, das sieht gar
nicht hühnermäßig aus. Dann schaue ich genauer und stelle fest, es handelt sich
keineswegs um ein Huhn, sondern um ein junges Habichtweibchen (mit getropfter Brust),
das ein Huhn geschlagen hat und sich nun an der Beute gütlich tut. (Habichte
sind Grifftöter und haben gewaltige Krallen, im Gegensatz zu Bussarden, die mit
ihren Krällchen nur Mäuschen fangen können). Die anderen Hühner haben sich in
den Stall zurückgezogen und sind froh, dass es sie nicht erwischt hat.
Da entdeckt mich der junge Habicht, (der erste, den ich je in freier Wildbahn sehe!), dreht mir sein Auge zu
und schaut mich an. (Habichte haben 1. Adleraugen und sind 2. überaus scheue
Wesen). Er, vielmehr sie, breitet schleunigst die Flügel aus und hebt ab.
Zurück bleibt das gerupfte Huhn. Der Wind scheucht die braunen Federn über die braune Erde.
Nach einiger Zeit trauen sich die ersten Hühner wieder ans
Licht.
Als ich nach einigen Stunden noch einmal einen Blick auf den
Tatort warf, diesmal mit einem Feldstecher bewaffnet, sah ich keinen Habicht.
Vielmehr scharten sich die überlebenden Hühner um das tote Huhn und pickten darauf
herum. Kaum zu glauben, aber sie verspeisten es. Ich hab's gesehen. Ich musste
schlucken. Andererseits: So ist es wenigstens nicht umsonst gestorben.
Die Natur ist manchmal anders als man denkt.
Nicht so romantisch.
Die Natur ist manchmal hart im Geben und im Nehmen. Das
sollte uns ermutigen, nicht so empfindlich zu sein und auch mal was wegzustecken,
ohne nachzutragen. Wir teilen auch oft genug aus, oft ist uns das nicht einmal
bewusst. Deshalb sagt der Herr:
"Du sollst dich nicht rächen und den Kindern deines
Volkes nichts nachtragen und sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Ich
bin der HERR." (3 Mose 19,18).
Wenn dir Unrecht widerfahren ist: Der Herr kümmert sich
drum.
Vertraue ihm.
Du bist kein totes Huhn.
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