Verletzungen?
"Der Geist des Herrn, HERRN, ist auf mir,
denn der HERR hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, den Elenden frohe
Botschaft zu bringen, zu verbinden, die gebrochenen Herzens sind, Freilassung
auszurufen den Gefangenen und Öffnung des Kerkers den Gebundenen, auszurufen
das Gnadenjahr des HERRN und den Tag der Rache für unsern Gott, zu trösten alle
Trauernden."
Jesaja 61,1-2.
In manchen Kreisen ist viel die Rede von inneren
Verletzungen und ihren Folgen. Menschen wurden betrogen, verraten, übervorteilt,
beleidigt und darüber hinaus schlecht behandelt, und nun sind sie verletzt.
Jeder Mensch, der nicht erst seit gestern auf der Welt ist,
hat solches schon erlebt.
Wie geht man damit um?
Zunächst wäre es sicher gut, einen Schritt hinter die
momentane Befindlichkeit, also den Schmerz, zurückzutreten. Denn die Person,
die dich so verletzt hat, war zu anderen Zeiten ja auch gut zu dir. Hat sie
sich nun für immer verändert?
Selbst falls das der Fall sein sollte: Wenn du mit Gott
gehst, (und nur dann), kannst du nicht tiefer fallen als in Gottes Hand. Er
kann deine Traumata verarbeiten und in etwas umgestalten, das dir zum Schluss nutzen
muss.
Dazu musst du ihm jedoch vertrauen.
Das bedeutet, du konzentrierst dich nicht auf das Unrecht,
das dir widerfahren ist, sondern auf Gottes Plan für dein Leben, den es zu
erfüllen gilt.
Schwierig?
Nun, was ist die Alternative? Ewige Bitterkeit?
Manche Wunden und Narben sind Kolateralschäden. Sie
entstehen nicht trotz, sondern weil wir Gottes Plan erfüllen. In diesem Fall erwartet
Gott, dass wir unbeirrt weitermachen, entschädigt uns aber in besonders reichem
Maß. Das beste Beispiel ist Jesus. Niemand hat je mehr gelitten als er.
Grundlos verraten, verhaftet, gedemütigt, beschimpft, geschlagen, gekreuzigt,
von seinen Freunden in der Stunde seiner größten Not verlassen, von seinem
engsten Mitarbeiter verleugnet, zog er unbeirrt sein Programm durch. Dann starb
er.
Und dann weckte Gott ihn von den Toten auf.
Seitdem fühlt Jesus keine Schmerzen mehr. Die Verletzungen
der Vergangenheit sind bewältigt. Die erlebten Traumata behindern ihn nicht im
geringsten.
Seine Narben aber trägt er noch immer.
"Sagt man aber zu ihm: Was sind das für Wunden auf
deiner Brust, dann wird er sagen: Sie entstanden, als ich im Haus meiner
Freunde geschlagen wurde."
Sacharia 13,6.
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